Markus Knaller

Voller Vorfreude bin ich im August nach Helsinki geflogen. Eine viermonatige Reise in ein Land, das für seine Saunakultur, die Kälte und zurückhaltendende Persönlichkeiten bekannt ist. In Helsinki fiel mir sofort auf, dass es kaum Verkehr gibt, Stress generell eine Unbekannte ist und grundsätzlich jeder nahezu perfekt Englisch spricht. An jeder Ecke der Stadt gibt es Ausstellungen, KünstlerInnen und StraßenmusikerInnen sowie kleine Kunstprojekte und Abendprogramme in Bars und Restaurants. Während im August und September die Stadt mit Leuten gefüllt ist, werden die Straßen leerer, sobald es kälter wird. Die Grundeigenschaften der Finninnen und Finnen bleiben jedoch erhalten: Sie sind hilfsbereit und ehrlich.

Der IT-Campus der Universität Metropolia ist in Leppävaara und damit 15 bis 20 Minuten vom Zentrum von Helsinki entfernt. In der „Orientation Week“ gab es von unseren Tutorinnen und Tutoren und dem International Office eine kurze Einführung in das Universitätssystem. Man kann in dieser Woche auch die für Finnland und Schweden üblichen Overalls kaufen, welche bei Universitätsveranstaltungen getragen werden. Sogenannte „Badges“ kann man während des Studiums erwerben. Sie werden auf den Overall genäht. Jede Universität und jeder Studienzweig hat eine eigene Farbe. Die Kombination aus dem Overall und den gemeinsamen Veranstaltungen fördert eine starke Gemeinschaft unter den Studierenden – auch universitätsübergreifend.

Einer der Vorteile eines Auslandssemesters sind auch die Reisemöglichkeiten. So konnte ich St. Petersburg, Tallinn, Stockholm und Lappland bereisen. Die größte Bereicherung eines Auslandssemesters ist für mich das Kennenlernen vieler lieber Menschen. Ich habe neue Freundschaften geschlossen für zukünftige Reisen oder andere Abenteuer. Schon in der ersten Woche hatte ich das Gefühl, dass die Zeit hier zu kurz sein wird. Jetzt muss ich mich langsam auf den herzzerreißenden Abschied vorbereiten.