Hintergrund ist der große Bedarf an nachhaltig erzeugtem, nachwachsendem Baustoff. Bereits heute lassen sich Bauholzsorten lokal nicht mehr in der notwendigen Menge nachhaltig schlagen. Die nutzbaren Festmeter werden zusätzlich durch die Auswirkungen des Klimawandels und durch Schädlinge wie beispielsweise den Borkenkäfer reduziert.
Aus Bambus, einer verholzenden Süßgrassorte lässt sich ein Material herstellen, das wie Holz bearbeitet werden kann, ebenfalls nachwachsend ist und Kohlenstoff bindet. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber Holz ist das schnellere Wachstum von Bambus. Die Pflanze ist jedoch nicht in Europa heimisch und noch gibt es keine Erfahrungen mit Bambus beim großflächigen Einsatz als Nutzpflanze im mitteleuropäischen Raum.
Die Innovation betrifft die gesamte Holz-Wertschöpfungskette. Vor diesem Hintergrund wird versucht, bereits vor dem Start des Forschungsvorhabens die entsprechenden Stakeholder:innen zu aktivieren, um frühzeitig Herausforderungen und Hindernisse zu identifizieren und diskutieren. Für eine erfolgreiche Produktentwicklung sollte die gesamte Wertschöpfungskette vom Anbau der Pflanze bis hin zum verarbeitenden Handwerksbetrieb eingebunden werden. Als Corona-konforme, niederschwellige Aktivität entwickelte das Team in der Folge einen kurzen Online-Fragebogen zum Thema „Bauen mit Bambus“. Dieser wird bald freigeschaltet werden.
Das Wissen aus der ganzen Wertschöpfungskette Holz soll für die Entwicklung eines neuen Baustoffs genutzt werden: angefangen bei Waldbesitzer:innen über die Forstwirtschaft, Sägewerke und weiterverarbeitende Holzindustrie bis hin zum industriellen Holzbau, Holzhandel und gewerblichen Holzbau.