E-Commerce zur Weihnachtszeit
Wie kann regionaler E-Commerce in Zeiten von Corona funktionieren? (c) Pixabay

E-Commerce zur Weihnachtszeit

Michael Ulm,

„Jingle bell, jingle bell, jingle bell rock …“ und viele weitere Weihnachtslieder klingen aus den Lautsprechern, wohlig warm temperiert zum Verweilen und endlich Zeit die Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Dieses Jahr vermutlich eher von zu Hause aus mit Spotify Playlist und Onlineshopping im Jogginganzug, wo es sonst doch sehr viele Österreichinnen und Österreicher in die Einkaufszentren ihrer Nähe zieht.

Welche Fragen beschäftigen regionale Unternehmen derzeit?

Für den Handel wird es dieses Jahr besonders schwierig ähnliche Umsätze wie die Jahre zuvor zu erreichen, denn die Monate vor Weihnachten sind für viele die umsatzstärksten, natürlich stark branchenabhängig. Eine Möglichkeit den Vertrieb von Produkten weiterhin aufrecht zu erhalten ist der Ausbau des Onlinehandels, doch dieser erweist sich kurzfristig meistens schwieriger als gedacht.

Eine der ersten Fragen könnten folgende sein:

  • „Wo finde ich meinen neuen Webshop?“
  • „Wie soll ich damit starten?“
  • „Was brauche ich alles, um online verkaufen zu können?“

Eine „Abkürzung“ zum erfolgreichen Onlinehandel kann kurzfristig das Verkaufen auf bestehenden Marktplätzen sein. Doch schlussendlich führt der Weg meist dennoch zum eigenen Onlineshop. Onlinemarktplätze ähneln Einkaufszentren, zwar sind sie stark frequentiert, doch kostet die Miete auch dementsprechend mehr.

Onlinehandel beziehungsweise E-Commerce klingt trivial, ist es in der Regel jedoch nicht, auch wenn der Einstieg so aussehen kann. Der digitale Vertrieb von Produkten ist gesamtheitlich zu betrachten und beginnt nicht erst beim Posteingang einer neuen Kundenbestellung. Ein komplexes Zusammenspiel aus Marketing, Handel und IT vereint sich im E-Commerce und dessen Umsetzung.

Viele Händlerinnen und Händler gehen den Weg vom stationären Handel in den Onlinehandel, wo eine große Herausforderung der Abgleich der Lagerstände und die damit verbundene Verfügbarkeit von Produkten ist. Ein Produkt wird „offline“ verkauft und sollte schnellstmöglich auch im Onlineshop aktualisiert werden, damit Kundinnen und Kunden sofort über die aktuelle Verfügbarkeit informiert werden. Ist wiederum ein Produkt lagernd denken viele, dass Kundinnen und Kunden einen schnellen Versand erwarten und das Paket schon nach einigen Tagen bei ihnen zu Hause sein sollte. Ein leichter Irrglaube, denn Kundinnen und Kunden sind auch bereit zu warten, wenn Lieferzeiten klar und deutlich kommuniziert werden. Wie man sieht, sind Informationen, Produktdetails und Bilder das A und O des Onlineshops, denn damit werden auch Retouren und Folgekosten von falsch getätigten Bestellungen reduziert.

Dieses Jahr wird eCommerce besondere Bedeutung zugeschrieben. Viele Österreicherinnen und Österreich werden ihre Weihnachtseinkäufe online tätigen.
Foto: (c) Canva
Dieses Jahr wird E-Commerce besondere Bedeutung zugeschrieben. Viele Österreicherinnen und Österreich werden ihre Weihnachtseinkäufe online tätigen.

E-Commerce in Zeiten von Corona

Besonders in Zeiten von Corona wird dem E-Commerce große Bedeutung zugeschrieben. Kontaktloses Einkaufen ermöglicht das Reduzieren von Sozialkontakten und viele verzichten auf nicht notwendige Einkäufe im stationären Handel beziehungsweise darauf in Geschäfte „zu bummeln“, sprich auf die „Shopping-Touren“ am Wochenende oder nach Feierabend. Die Zeit wird nun anders investiert. Um sich beispielsweise darüber zu informieren, ob der regionale Handel auch einen Onlineshop besitzt. Um in Zeiten wie diesen den regionalen Händler durch den Onlineeinkauf zu unterstützen.

Auch vor und ohne Corona waren und sind Webshops wichtige Informationskanäle, um sich vorab über das gewünschte Produkt oder Dienstleistung zu informieren. Der digitale Beratungsaspekt spielt hierbei eine große Rolle, denn durch diesen Berührungspunkt mit dem potenziellen Kunden kann Vertrauen gewonnen werden und die notwendige Kundenbindung aufgebaut werden. Das führt wiederum zu mehr Verkäufe im eigenen Onlineshop.

Regional vs. E-Commerce

Auch regional vs. E-Commerce muss kein Widerspruch sein, wie bereits angedeutet wurde. Das „böse Amazon“ bringt den E-Commerce und Onlinehandel sehr in Verruf und bereitwillige und innovative Einzelhändler aus Österreich haben es umso schwerer mit dem Onlinegiganten zu konkurrieren. „Es muss regional eingekauft werden“, heißt es in vielen Social-Media-Postings im November 2020. Warum wird der „regionale Onlinehandel aus Österreich“ nicht erwähnt. Kann dieser denn nicht funktionieren?

Beispiele wie shoepping.at, willhaben.at oder Vergleichsportale wie geizhals.at und auch Apps wie TooGoodToGo sind der Beweis dafür, dass die Verbindung aus Onlinehandel und regionalen beziehungsweise nationalen Verkauf sehr wohl funktioniert.

Nun gilt es die Frage zu klären, was die zukünftigen „Online Händlerinnen und Händler von morgen“ benötigen. Neben dem fachlichen Know-how der jeweiligen Branchen wird auch Wissen über Social Media, Suchmaschinenoptimierung (SEO) und auch etwas über die Technik dahinter benötigt. Bereits diese wenigen Punkte klingen nach viel Arbeit und sind es auch. Einzelhändlerinnen und Einzelhändler sollten zumindest einen Überblick besitzen, die Begriffe richtig zuordnen können und sich somit an Expertinnen oder Experten wenden. Oder diese als neue Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter in deren Unternehmen beschäftigen.

Welche Rolle spielt nun ein Informatikstudium bei den Weihnachtseinkäufen in regionalen Onlineshops?

So wird die regionale IT-Ausbildung wichtiger denn je, um regionale Betriebe in Zukunft digital bestens zu unterstützen. Egal ob die Lehre zur E-Commerce Kauffrau und zum Kaufmann, oder ein Bachelorstudium wie beispielsweise „Internettechnik“. Diese schließen sich einander gar nicht aus. Es muss nicht immer Wien, Graz oder Linz sein, nein es kann auch eine IT-Ausbildung in Kapfenberg (Steiermark) begonnen werden.

Schon gewusst? Lehre mit Matura oder Studienberechtigungslehrgang mit anschließendem Studium sind hervorragende Kombinationen in der IT-Ausbildung, wo Praxis-Know-how bereits früh gesammelt werden kann und mit theoretischem und breitgefächertem Wissen über aktuelle Technologien vereint wird. Das Studium „Internettechnik“ bietet ein gutes Rüstzeug rund um das Thema Internet. Entweder als Grundlage um sich weiters mit dem Thema E-Commerce zu beschäftigen oder als Erweiterung für interessierte Personen mit Vorerfahrung.
Inhaltlich wird in den ersten Semestern die Grundlagen der Informatik vermittelt, wo der Einstieg mit „0“ Vorerfahrung garantiert wird. In den höheren Semestern warten auf unsere Studierende eigene umfangreiche Lehrveranstaltungen, wo Projektarbeiten und Bachelorarbeiten abgeschlossen werden. Unsere Experten Michael Ulm und Michael Brickmann unterstützen die Studierenden im E-Commerce und Digital Marketing.

Unser Tipp für Händlerinnen und Händler: Verstecken Sie sich nicht, zeigen Sie ihre Expertise, schreiben Sie Blogartikel über Kundenprobleme und IHRE Lösungen wie Sie Kundinnen und Kunden geholfen haben. Beschreiben Sie Details von Produkten, erstellen Sie Bilder von der Verwendung der Produkte, uvm. und zeigen Sie damit ihren Kundinnen und Kunden, dass es gut ist regionale Expertinnen und Experten zu unterstützen.

Tipp:

Die nächste Bewerbungsfrist für unsere Informatikstudiengänge endet am 30. Mai 2022.

Auf der Institutsseite Internet-Technologien & -Anwendungen erfahren Sie mehr über unser gesamtes Studienangebot.

Hinweis:

Sie sind an weiteren Blogartikeln im Bereich eCommerce interessiert? Dann lesen Sie sich doch den Beitrag „eCommerce – Aufschwung durch die Krise“ von Michael Brickmann durch.