Eva studiert Informatik, Babsi auch
Eva (links) und Babsi (rechts) im Gespräch über ihre Studiengänge (© FH JOANNEUM / Miriam Weiß)

Eva studiert Informatik, Babsi auch

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Während die eine ihr erstes Studienjahr abgeschlossen hat, hat die andere gerade ihre Bachelorprüfung bestanden. Zwei Schwestern – zwei IT-Studien.

Eva ist die ältere. Babsi die, die sich zuerst ein IT-Studium zugetraut hat. Anfang Juli hat sie ihr Studium „Gesundheitsinformatik / eHealth“ abgeschlossen. Eva feiert, als wäre sie auch schon so weit – hat aber erst das erste Studienjahr von „Mobile Software Development“ beendet. Zwei hat sie noch vor sich. Aber auch Babsis Zeit an der FH JOANNEUM ist noch nicht abgelaufen. Sie startet im Herbst in ihr Masterstudium am Department Angewandte Informatik. Warum sie sich für ihr IT-Studium entschieden haben und welches Studium besser ist, haben die Schwestern besprochen. Ein Gesprächsprotokoll.

#1 Organisationsform

Babsi: „Einer der großen Vorteile von ‚Gesundheitsinformatik / eHealth‘ ist, dass es ein Vollzeitstudium ist. So konnte ich mich von Montag bis Freitag voll auf die Studieninhalte fokussieren.“
Eva: „Ich habe schon gearbeitet, bevor ich wieder zu studieren begonnen habe. Bei ‚Mobile Software Development‘ ist das erste Jahr Vollzeit – also wie bei dir, Babsi. Aber ab dem zweiten Studienjahr finden die Lehrveranstaltungen montags und dienstags statt. Nebenher arbeite ich geringfügig und verdiene dadurch schneller wieder Geld. Diese Studienform nennt sich dual. Dabei werden die Inhalte aus den Lehrveranstaltungen direkt im Job angewandt. Wichtig: Die Arbeit ist Teil des Studienplans und muss daher im IT-Bereich sein. Partnerbetriebe der FH JOANNEUM stellen solche Ausbildungsplätze zur Verfügung.“
Babsi: „Auch bei uns kommt die Berufspraxis nicht zu kurz: Im sechsten Semester gibt es das Pflichtpraktikum. In dieser Zeit finden wiederum keine Lehrveranstaltungen statt. Ich kann mich also ganz meiner beruflichen Tätigkeit widmen. Das Lernen an der Hochschule und im Betrieb ist bei uns also getrennter – so hat man nicht, während man im Hörsaal sitzt, immer die To-dos aus der Arbeit im Kopf oder umgekehrt.“
Eva: „Das passiert manchmal, stört mich aber gar nicht. Meiner Meinung nach hat das duale System einen entscheidenden Vorteil: Alles, was mich interessiert und für meinen Job relevant ist, wende ich gleich an und kann dadurch auch Neues lernen – ganz abseits des Hörsaals.“

#2 Studieninhalte

Babsi: „Gesundheitsinformatik ist eine Kombination zweier Bereiche. In den Gesundheitsfächern lernen wir die medizinischen Standards und Grundlagen der Medizin wie Anatomie, in der Informatik bekommt man den Einstieg ins Programmieren vermittelt. Dieses Zusammenspiel gefällt mir gut und war auch ein Grund für meine Studienwahl. Im vierten Semester kann man sich bei uns vertiefen. Zur Wahl stehen: Gesundheits-Informationssysteme und digitale persönliche Assistenzsysteme.“
Eva: „Bei uns liegt der Fokus auf der Entwicklung von mobilen Apps. Bei ‚Mobile Software Development‘ setzt man sich vertieft mit Datenbanken, Programmierung und anderen IT-Technologien auseinander. Dabei gibt es kein übergeordnetes Thema. Der inhaltliche Schwerpunkt ergibt sich durch die Ausbildungsbetriebe. Einige meiner Studienkolleginnen und -kollegen gehen in die Industrie, andere arbeiten bei Start-ups, die sich mit konkreten Softwareentwicklungen auseinandersetzen, und ich werde im Hochschulwesen bleiben.“

#3 Ort

Babsi: „Ich habe vorher schon in der Nähe der FH JOANNEUM Graz gewohnt. Dort habe ich auch studiert – das war sehr praktisch. Graz hat als Studierendenstadt genau die richtige Größe und langweilig wird es nie.“
Eva: „Ich sitze in unterschiedlichen Hörsälen. Im ersten Semester sind wir an der FH Campus 02, im zweiten an der FH JOANNEUM in Graz. Danach geht es für uns zu den Vorlesungen nach Kapfenberg – aber nicht jede Woche: Online-Lehrveranstaltungen machen es auch möglich, von zu Hause aus zu studieren.“

#4 Studierendenleben

Babsi: „An der FH JOANNEUM gibt es Jahrgänge. Man hat die gleichen Ziele und lernt gemeinsam für Prüfungen – das lässt die Gruppe schnell zusammenwachsen. Wenn man eine Frage zu Lehrveranstaltungen hat, gibt es immer jemanden, der eine Lösung kennt. Oft hilft es, vor Prüfungen die Inhalte gemeinsam zu wiederholen.“
Eva: „Stimmt genau. Man verbringt viel Zeit miteinander – zu Beginn in erster Linie bei den Lehrveranstaltungen, dann auch immer wieder abseits der Hochschule. Egal ob man Lust auf Sport, gemütliches Zusammensitzen oder Party hat – im Jahrgang findet sich meistens jemand, der mit dabei ist.“

#5 Jobaussichten

Babsi: „Paradetätigkeiten nach dem Studienabschluss von ‚Gesundheitsinformatik / eHealth‘ sind in Krankenhäusern oder Gesundheitsbehörden. Viele frühere Absolventinnen und Absolventen entwickeln dort IT-Systeme, die den Alltag im Gesundheitsbereich erleichtern. Andere gehen in die Forschung oder sind im Management-Bereich tätig. Es ist aber auch möglich, sich in Gesundheit oder Informatik weiter zu vertiefen. Ich werde mich im Master auf Programmieren fokussieren und den IT-Weg einschlagen. Weißt du schon, in welchen Bereich es für dich gehen soll?“
Eva: „Nein. Ich lasse mich überraschen, wo es mich hin verschlagen wird. Daher bin ich glücklich, dass wir im Studium Wissen in vielen verschiedenen IT-Bereichen vermittelt bekommen. Eines steht fest: Aktuell werden viele Informatikerinnen und Informatiker gesucht. Die guten Jobaussichten – egal ob in der Softwareentwicklung, im Webdesign oder im IT-Projektmanagement – waren für mich ein Grund für das Studium. Und, um es nicht zu vergessen: Auch das Gehalt in der IT-Branche ist ein Benefit.“