Mein Herz schlägt für die Krankenpflege und das Reisen 2
Martin Fasching blüht in seinem Studium und Job als Gesundheits- und Krankenpfleger auf. Foto: FH JOANNEUM

Mein Herz schlägt für die Krankenpflege und das Reisen

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Martin Fasching liebt es mit Menschen zu arbeiten und lernt gern neue Kulturen kennen. Im Interview erzählt er, warum er mit dem „Gesundheits- und Krankenpflege“-Studium seine Traumberufung gefunden hat, wie sich die Pandemie auf seinen Job auswirkt und warum die Akademisierung der Gesundheitsberufe enorm wichtig ist.

Martin Fasching arbeitete zunächst einige Jahre in einer Bank, bis er merkte, dass das nicht sein Traumjob ist. „Ich mag Menschen einfach. Als Gesundheits- und Krankenpfleger hilft man Menschen und bekommt viel zurück. Das ist für mich der schönste Beruf auf Erden“, sagt er. Der 30-Jährige ist derzeit im 6. Semester seines Bachelorstudiums „Gesundheits- und Krankenpflege“ und lässt die letzten drei Jahre Revue passieren.

Theorie und Praxis aus erster Hand

„Das Beste am Studium ist, dass man nicht nur Theorieinput bekommt, sondern auch die Praxis direkt miterlebt und miteinbezogen wird“, erzählt Martin. Die Studierenden sind von Anfang an mit der Berufsrealität konfrontiert und lernen von Expertinnen und Experten aus der Praxis. „Im ersten Semester hatten wir im September und Oktober Unterricht und gleich darauf bereits das erste Praktikum“, sagt er. Der Studiengang ist so konzipiert, dass es mehrere verpflichtende Praktika verteilt auf die sechs Semester gibt. Dabei rotieren die Studierenden auf den Stationen: Sie arbeiten auf einer Akutstation, im Pflegeheim, in der mobilen Pflege oder in der Chirurgie. „Das Highlight war das Praktikum, das wir uns selbst aussuchen konnten: Ich war in der Marienambulanz in Graz. Das hat mir sehr gut gefallen“, sagt Martin.

Trotz Distance Learning konnten alle Studierenden ihr Studium normal fortsetzen: „Bei uns war das wirklich sehr gut organisiert. Die Vortragenden haben uns Videos zur Verfügung gestellt beziehungsweise Online-Vorträge vorbereitet – dafür und auch für die gute Organisation während der Pandemie muss ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Studiengang meinen Respekt aussprechen. Natürlich geht das Zwischenmenschliche etwas verloren, weil man nicht so gut wie im großen Klassenraum diskutieren kann, aber auch hierfür wurden Lösungen gefunden“, erzählt er. Die praktischen Einheiten wurden auf das Ende des Sommersemesters verschoben und so konnten die Studierenden unter strengen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen an die FH JOANNEUM zurückkehren.

Ob junge oder ältere Patientinnen und Patienten - die Studierenden absolvieren Praktika auf verschiedenen Stationen.
Foto: FH JOANNEUM
Ob junge oder ältere Patientinnen und Patienten - die Studierenden absolvieren Praktika auf verschiedenen Stationen.

Studierende an der vordersten Front

Als vor gut einem Jahr die COVID-19-Pandemie ausbrach, war Martin gerade mitten im Praktikum auf der Palliativ-Station. „Immer mehr Kolleginnen und Kollegen im Krankenhaus sind an Corona erkrankt und mussten dann Zuhause bleiben. Unsere Station wurde gesperrt und dann habe ich auf der Corona-Station gearbeitet. Ich war also mitten drinnen. Es war sehr anstrengend – nicht nur körperlich, sondern auch psychisch“, erzählt er. Aus dieser prägenden Erfahrung konnte Martin auch viel lernen. Besonders der interne Zusammenhalt unter Kolleginnen und Kollegen, mit Ärztinnen und Ärzten sowie den Patientinnen und Patienten haben ihn fasziniert.

Gleichzeitig lernt man als Krankenpfleger auch, wie nahe Leid und Glück beieinander liegen. Man ist nicht nur Pflegekraft, sondern Psychologe, Mutter, Vater, Bruder, Freund. „Es gibt natürlich negative Momente, aber dann gibt es Situationen, da schwebt man nach Hause, weil etwas super funktioniert hat und man ein Leben retten konnte“, sagt er. Er ist sich sicher, den richtigen Beruf gewählt zu haben und zieht auch sehr viel Energie daraus. „Man bekommt so viel von den Patientinnen und Patienten zurück, vor allem jetzt in der Pandemie habe ich gemerkt, dass den Personen Berührung fehlt und auch das Gespräch. Ich habe mir auch teilweise Zeit genommen, um mit den Patientinnen und Patienten zu reden und auch sie zu berühren – vor allem die Leute, die intubiert, sediert oder isoliert sind. Ich bin oft einfach nur drinnen gestanden, habe die Hand gehalten, die Stirn oder den Kopf gestreichelt. Man merkt, dass die Leute das irgendwie mitbekommen und das erfüllt einen“, erzählt er.

Wenn Martin nach einer langen Schicht im Krankenhaus nach Hause kommt, lenkt er sich am besten mit Sport und Bewegung ab. Damit bekommt er den Kopf frei und kann die Dinge verarbeiten. „Ich glaube, dass jeder das finden muss, was ihm am besten hilft. Aber vor allem reden, reden, reden – das ist, finde ich, immer am wichtigsten und egal mit wem“, sagt er.

Martin Fasching ist bereits einmal um die ganze Welt gereist.
Foto: FH JOANNEUM
Martin Fasching ist bereits einmal um die ganze Welt gereist.

Akademisierte Pflege für alle

Neben seiner Leidenschaft für den Gesundheitsberuf, liebt es Martin zu Reisen. Vor Studienbeginn flog er einmal um die Welt: Er war in Thailand, Kambodscha, Vietnam, Malaysia, Singapur, Indonesien, Australien, Neuseeland, Fidschi, Sri Lanka, Südamerika und Amerika. Diese Zeit hat ihn besonders geprägt und er konnte sich persönlich weiterentwickeln. „Ich war zum Großteil alleine unterwegs und musste oft spontane wichtige Entscheidungen treffen. Das ist – vor allem auch jetzt in dem Beruf – sehr wichtig“, sagt er.

Während dieser Zeit lernte er auch die Gesundheitssysteme anderer Länder kennen. In Österreich üben besonders viele Frauen den Krankenpflegeberuf aus. Martin würde sich freuen, wenn auch vermehrt Männer sich dafür engagieren. Mehr Krankenpersonal wird dringend benötigt, das hat besonders die Corona-Pandemie gezeigt. Seit 2016 gibt es das Bachelorstudium „Gesundheits- und Krankenpflege“ an der FH JOANNEUM. „Ich finde es gut, dass die Pflege jetzt akademisiert wurde. Das ist mir ganz wichtig und notwendig, denn die Krankenpflegepersonen verdienen einen höheren Stellenwert als sie jetzt haben und es ist wichtig, dass alle auf Augenhöhe miteinander arbeiten“, sagt er.

Derzeit schreibt er gerade an seiner Bachelorarbeit und befindet sich auf der Zielgeraden. Wir wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg für seine Zukunft!

Tipp:

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