Porträt

Johanna Reinbacher und Nicole Pfeifenberger

Stuttgart und die Filderklinik.

 

Institution: Filderklinik
Ort: Filderstadt nahe Stuttgart, Deutschland

Schon von Beginn an wussten wir, dass wir unser Praktikum im Ausland absolvieren wollen. Da wir uns beide für Alternativmedizin interessieren, ist uns die Filderklinik sofort ins Auge gesprungen. Gesagt, getan: Nach ein paar E-Mails und Telefonaten mit der überaus netten Pflegedienstleitung hatten wir einen Fixplatz. Wir durften uns auch aussuchen, auf welchen Stationen wir arbeiten wollen und entschieden uns für die zentrale Notaufnahme, die Intensivstation, die Onkologie / Palliativstation sowie für die Gynäkologie.

Zentrale Notaufnahme

Das Team nahm uns sehr nett auf − wir durften auch einige Pflegetätigkeiten selbstständig übernehmen. Wir lernten viele neue Verbände kennen und durften lernen zu „gipsen“. Unser Wissen über das PVK legen, EKG schreiben und Vitalzeichen messen konnten wir nochmals festigen.

Intensivstation

Die für uns lehrreichste Station. Durch die Corona-Pandemie stand die Pflege von beatmeten Patient:innen sehr im Vordergrund. Wir lernten viel über das Beatmungsgerät sowie über sämtliche technischen Geräte, die der intensiven Überwachung von Patient:innen dienen.

Gynäkologie

Hier erfuhren wir sehr viel Neues über Problemschwangerschaften, Wöchnerinnen und deren Babys. Wir durften auch selbstständig Tätigkeiten übernehmen, wie etwa Medikamente einschachteln und austeilen, Pflegevisite durchführen, Arztvisite ausarbeiten und vieles mehr. Wickel, Tees und verschiedene Öle standen im Vordergrund.

Onkologie / Palliativstation / Anthroposophie

Aufgrund des guten Zusammenhalts und dem großen Verständnis im Team, arbeiteten wir auf dieser Station am liebsten. Im Sinne der ganzheitlichen Philosophie des Behandlungskonzeptes als anthroposophische Klinik, wird der Mensch als individuelle Persönlichkeit wahrgenommen, mit all seinen Beschwerden und seinen körperlichen, seelisch-geistigen und sozialen Bedürfnissen. Im Gespräch mit den Patient:innen und Angehörigen und auch im Austausch im therapeutischen Team, wird auf dessen Bedürfnisse geachtet und ein individuelles Behandlungskonzept entwickelt.

Die elementare Aufgabe der Palliativversorgung ist die Symptombehandlung. Hier werden die Möglichkeiten der anthroposophischen Medizin und Pflege gezielt genutzt, um Beschwerden zu lindern. Die Selbständigkeit wird erhalten und somit die Lebensqualität für die verbleibende Lebenszeit gut gestaltet. Die anthroposophische Medizin bietet in diesem Bereich eine über das normale Maß hinausgehende große Vielfalt an Therapien und Behandlungsmöglichkeiten, die in die Betreuung und Begleitung der anvertrauten Patient:innen mit einbezogen werden. Die anthroposophische Pflege ist eine wichtige Säule in diesem Behandlungskonzept. Diese Möglichkeiten sollen für Patient:innen dazu beitragen, sich mit der Krankheitssituation auseinanderzusetzen und einen Weg für sich selbst zu finden.

Wie in der anthroposophischen Menschenkunde verankert, wird der Mensch so wie er ist angenommen und es wird dabei geholfen, die richtigen Wege für ihn zu finden.

Fazit

Die verschiedenen Praktika haben uns sehr dabei geholfen, einen guten Weitblick über mögliche Alternativtherapien zu bekommen. Wir haben auch einige Methoden der anthroposophischen Pflege (Therapien, Wickel, Tees etc.) mitgenommen und werden diese auch auf unseren zukünftigen Stationen vorstellen und hoffentlich auch anwenden können.

Alles in allem war es ein sehr informatives, lustiges und nettes Praktikum, das wir allen weiterempfehlen können! Es hat uns beiden auf unserem weiteren Weg sehr weitergeholfen und wird uns für immer in Erinnerung bleiben!