Die spinnen, die Finnen... 2
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Marlene Loidl erzählt von der Staff Week in Finnland. Foto: FH JOANNEUM

Die spinnen, die Finnen…

Marlene Loidl,

Das war zugegebenermaßen mein erster Gedanke, als mir bewusst wurde, dass das geplante Morgenschwimmen, zu dem ich mich im Zuge meiner Staff Week angemeldet hatte, keineswegs in einem beheiztem Schwimmbad sondern in großteils zugefrorenen See stattfinden würde.

Aber der Reihe nach. Im März 2023 nutze ich die Gelegenheit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Institut Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement für eine Staff Week ins Ausland zu gehen und suchte mir dafür die schöne Stadt Tampere im winterlichen Finnland aus. Die Woche an der Tampere University of Applied Sciences (TAMK) stand ganz unter dem Motto „(Re)Connecting professional Networks”.

(Re)Connecting

(Re)Connecting bedeutete für mich, eine Verbindung sowohl zu meinen neuen Bekanntschaften, als auch zur finnischen Kultur herzustellen. Besonders eindrucksvoll geschah das am Saunaabend, der natürlich bei einem Besuch in Finnland nicht fehlen darf. Und auch das eingangs erwähnte Morgenschwimmen im gefrorenen See hatte für alle Beteiligten etwas sehr Verbindendes, denn man muss schon leicht verrückt sein, um sich bei ca. 3 ° Celsius Wassertemperatur in den See zu wagen. Deutlich weniger gewagt, aber dafür umso interessanter, war die Stadtrundfahrt, die aus Schlechtwettergründen im Bus stattfinden musste. Das absolute Highlight der Woche war aber auf alle Fälle, als die Wolkendecke am letzten Abend plötzlich aufriss und wir die Nordlichter bewundern konnten.

Die Hartgesottenen nach dem Morgenschwimmen
Foto: Marlene Loidl
Die Hartgesottenen nach dem Morgenschwimmen.

Professional

Natürlich kamen neben den sozialen Events auch die professionellen Inputs nicht zu kurz. Von verschiedensten Vorträgen über Punk Pedagogy zu Sustainability and Joy bis zu den Megatrends 2023 blieben keine Wünsche offen. Besonders interessant waren dabei die unterschiedlichen Zugänge der einzelnen Vortragenden zur Lehre. Unter anderem wurde der Fokus auf klare Kommunikation im Klassenraum gelegt. Professionell eingerichtet waren außerdem die Labore, wobei ich die Gelegenheit hatte, das Labor für Mathematik und Physik, sowie das Papierlabor zu besichtigen. Dort nutzte ich auch die Möglichkeit, mein eigenes Papier mit Abfallprodukten aus der Bierproduktion herzustellen.

Papiermachen für Anfänger:innen.
Foto: Marlene Loidl
Papiermachen für Anfänger:innen.

Networks

Zum Netzwerken mit den nahezu 500 Teilnehmer:innen aus den verschiedensten Nationen gab es jede Menge Gelegenheit. Bereits am ersten Tag konnten wir uns beim Speednetworking mit Kolleg:innen aus verschiedensten Bildungseinrichtungen beruflich austauschen. Für den privaten Austausch blieb am Abend bei den Köstlichkeiten, die von den Studierenden im Catering Studio zubereitet wurden, ebenfalls genügend Zeit. Im Laufe der Woche konnten wir so unser Netzwerk von Brasilien über Österreich bis nach Australien spannen. Dadurch konnte auch der Unterschied zwischen „Austria“ und „Australia“ schnell geklärt werden. (Erstere haben Kuhlimuhs, zweitere Kangaroos). Zusätzlich erwies uns auch der Außenminister von Finnland, Pekka Haavisto, die Ehre und gab seine Einschätzung zur aktuellen Lage hinsichtlich Ukrainekrieg und Klimawandel.

Weltweites Netzwerk: Austria meets Australia.
Foto: Marlene Loidl
Weltweites Netzwerk: Austria meets Australia.

Fazit

Eine Zeit im Ausland zu verbringen, selbst nur eine Woche, kann eine enorme Bereicherung darstellen. Wichtig ist dabei, dass man sich etwas traut und offen für neue Dinge ist. Ich muss sagen, ich hatte beim Eisschwimmen so meine Zweifel, aber ich bin doch stolz darauf es einfach gemacht zu haben und damit wieder um eine schöne Erinnerung reicher zu sein. Mit nach Hause nehme ich viele neue Ideen, tolle Erlebnisse und ein „well connected professional network“ das fast die ganze Welt umspannt.

Tipp:

Mehr zum Thema Auslandsaufenthalt für Hochschulpersonal finden Sie unter Outgoing Lehrende & Staff.