Die FH JOANNEUM und die Voronezh State University (VSU) arbeiten seit einigen Jahren in einer produktiven Partnerschaft zusammen und bieten Studierenden des Master-Studiums „Business in Emerging Markets” die Möglichkeit eines Doppelabschlusses und die Öffnung der Unterrichtsräume für Fakultätsmitglieder zum Austausch von Know-how.
Was ist der Unterschied? Kultur.
Bei seinem kürzlichen Besuch in Graz hat Alexander Boldyrikhin vom Department of International Relations an der VSU über die kulturellen Unterschiede zwischen dem österreichischen und russischen Universitätsleben nachgedacht, die er aus erster Hand mit Studierenden und der Fakultät des Master-Studiums „Business in Emerging Markets“ und dem Global Business Program hat.
Für den russischen Gastprofessor sind die Programme in Österreich etwas entspannter und flexibler.
Die Ausbildung an der FH JOANNEUM findet 'in der realen Welt' statt, wobei etwa 40 Prozent der Arbeit in den Unterrichtsräumen und 60 Prozent außerhalb geleistet werden, während es in Russland umgekehrt ist. Die russische Unterrichtsstruktur ist viel traditioneller.
Der Unterricht ist nicht der einzige Unterschied zwischen Österreich und Russland. Die FH JOANNEUM hat einen praxisnahen Zugang zu Bildung und bringt Fachleute aus der Industrie zu den Studierenden, während an der VSU nur Akademikerinnen und Akademiker in der Ausbildung von Studierenden tätig sind.
In der sozialen Struktur ist die Beziehung zwischen Studierenden, Professorinnen und Professoren in Russland formeller, denn russische Professorinnen und Professoren gelten als Akademikerinnen und Akademiker mit einer größeren Machtdistanz zwischen Lehrenden und Studierenden. Um diesen Unterschied zu verdeutlichen, erwähnte Alexander Boldyrikhin: „russische Professorinnen und Professoren würden im Gegensatz zu österreichischen niemals mit ihren Studierenden Kaffee trinken gehen.“
Gibt es ein Problem? Nein.
Auf den ersten Blick könnten diese kulturellen Unterschiede für einige Studierende abschreckend sein, aber Alexander Boldyrikhin gibt eine leidenschaftliche, überzeugende Antwort darauf, warum die Studierenden für ihren Doppelabschluss nach Russland gehen sollten:
Russland ist ein herausforderndes Umfeld; die Studierenden müssen lernen, sich anzupassen. Aber die Fähigkeiten, die die Studierenden durch die Erfahrung gewinnen, dauern ein Leben lang.
An der VSU lernen die Studierenden aus erster Hand das Geschäfts- und Bildungsumfeld und seine Funktionsweise kennen. Sie erfahren eine kulturelle Verbindung, erweitern ihren Horizont und verstehen die russische Kultur besser. Alexander Boldyrikhin weist auf einen weiteren Vorteil der Double Degree Erfahrung hin und erwähnt einen Alumni, der jetzt in einem Unternehmen mit Geschäftsinteressen in Russland beschäftigt ist:
Die Erfahrung mit Russland, vor allem in der Lage sein zu sagen, dass du dort gelebt hast und in die Kultur eingetaucht bist, ist ein großer Vorteil für deinen Lebenslauf
Keine doppelten Probleme
In der Vergangenheit hat sich VSU bei den Austauschstudierenden als flexibel erwiesen und versucht, sich so gut wie möglich auf die Wünsche der Studierenden einzustellen. Alexander Boldyrikhin betont, dass die österreichischen Studierenden nicht auf die vorgegebene Liste der Lehrveranstaltungen beschränkt sind, sondern von der VSU ermutigt werden, auch andere Themen zu erforschen, die sie interessieren.
Wie frühere Studierenden des Double Degree bereits berichtet haben, befindet sich die Stadt Voronezh in einer idealen geographischen Lage, sodass die Studierenden problemlos nach Moskau, St. Petersburg und zu vielen andere Attraktionen Russlands reisen können.
Bei der Double Degree Option werden die Diplome von der FH JOANNEUM und der VSU vergeben und sind sowohl in Österreich als auch in Russland anerkannt.
Master-Studiengang
