Eindrücke aus dem hohen Norden

Julian Feistritzer,

„Wirtschaftsinformatik“-Studierender Julian Feistritzer absolvierte ein Auslandssemester in Finnland und gibt Einblicke in sein Leben dort.

Eindrücke aus der nördlichsten Großstadt Europas

Ich habe beschlossen mein Auslandssemester in Finnland zu absolvieren, da ich mir gedacht habe, dass ich dort nicht so schnell hinkommen würde, vor allem nicht in die nördlichste Großstadt Europas. Als ich Ende August angekommen bin, hatte ich direkt einen positiven Eindruck. Die Stadt ist sehr gut in die Natur integriert. Es gibt viele Seen, weitläufige Wälder und Sandstrände.

Das Studentenleben in Oulu hat mich sofort begeistert. Bereits am Anfang lernte ich Student:innen aus aller Welt kennen. Wir haben viele Aktivitäten zusammen unternommen z.B. ein Wochenende auf einer Hütte in Lappland, Grillen am Strand, Fußball, Festivals, Radtouren, Ski fahren, Sauna, Partys etc. Man ist durch Studentenverbindungen sehr gut integriert, so gibt es viele Veranstaltungen und Festivals speziell für Studierende mit besonderen Rabatten. Die Universität ist sehr groß und hat mich an amerikanische Universitäten, wie man sie aus Filmen kennt, erinnert. Die Lehrveranstaltungen sind top organisiert und das Lehrpersonal ist außerordentlich nett und hilfsbereit.

Es war sehr interessant einerseits die sehr langen und sonnigen Tage im Sommer zu genießen und andererseits die Extremen des Winters, bei -30 Grad und drei Sonnenstunden zu erleben. Bereits im Herbst habe ich die ersten Nordlichter sehen können, was für mich ein ganz besonderes Erlebnis war.

Es bestand auch die Möglichkeit, über das Erasmus Student Network organisierte Reisen zu buchen. So war ich einige Tage auf den Lofoten in Norwegen und eine Woche in den drei baltischen Ländern. Die Einheimischen sind eher ruhig, aber sehr höflich und hilfsbereit. Vor allem war ich erstaunt, dass quer durch alle Altersgruppen sehr gutes Englisch gesprochen wird, was für mich sehr vorteilhaft war.

Ich durfte auch in einer eigenen Lehrveranstaltung Finnisch lernen was sehr interessant, jedoch nicht einfach war. Mir wurde von der Lehrenden erzählt, dass Finnisch eine der am schwierigsten zu erlernenden Sprachen weltweit sei.

Abschließend kann ich nur sagen, dass die Entscheidung, ein Auslandssemester in Finnland zu absolvieren, eine der besten war, die ich jemals gemacht habe. Ich habe sehr viele neue Erfahrungen gesammelt und interkulturelle Kompetenzen erlangt und kann es nur empfehlen, ein Auslandssemester anzustreben.

Resümee

Bereits Ende Dezember bin ich wieder von meinem Auslandssemester in Finnland zurückgekommen. Der Abschied in Oulu war für mich nicht leicht, da ich in dem Zeitraum, wo ich dort gelebt und studiert habe, viele Freunde aus aller Welt kennenlernen durfte. Im Nachhinein war die Entscheidung, ein Auslandssemester zu absolvieren für mich absolut richtig, ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht und vor allem viel gelernt.

Die Universität in Oulu ist äußerst modern und die Studiengänge werden sehr attraktiv gestaltet z.B. mit einer kostenfreien Verwendung von 3D Druckern oder einem Labor speziell für Drohnen. Die Organisation der Lehrveranstaltungen war sehr gut und das Lehrpersonal kompetent und nett. Wie auch an der FH Joanneum gab es Vorlesungen, Übungen und Projektarbeiten. Die Inhalte der Lehrveranstaltungen waren sehr aktuell und wurden auch praxisnah vermittelt.

Grundsätzlich hatte ich nie den Eindruck, „alleine“ gelassen zu werden. Seitens der Universität dort gab es eigene Betreuer, die sich um sämtliche Anliegen, die Austauschstudent:innen betreffen, kümmerten. Doch auch abseits vom Studienalltag war das Leben dort eine wahnsinnig gute Erfahrung für mich. In der Studierendenunterkunft wohnten fast ausschließlich Austauschstudent:innen und ich konnte viele interessante Gespräche führen und Freundschaften knüpfen.

Das Erasmus Student Network organisierte mehrere Kurzreisen und so konnte ich in den Herbstferien die Lofoten in Norwegen besuchen und anschließend die baltischen Länder. Es war für mich sehr interessant, die finnische Kultur kennenzulernen und Menschen aus Indien, Mexico, Japan etc. zu begegnen.

Das Auslandssemester ist für mich zwar zu Ende, die vielen Eindrücke und erlangten Erkenntnisse bleiben jedoch und ich bin davon überzeugt, dass für mich dies auch später im Berufsleben noch von Vorteil sein wird. Abschließend möchte ich mich noch recht herzlich bei Frau Hasiba-Klinger und bei Ihnen für die Ermöglichung dieser einmaligen Gelegenheit bedanken.