Florian Klenk: von Fake News und Freunderlwirtschaft
© Martin Egger

Florian Klenk: von Fake News und Freunderlwirtschaft

Leonhard Doppler,

Gezielte Falschmeldungen und Korruption stellen für Österreich ein großes Problem dar. In seinem Vortrag am 6. Juni 2018 an der FH JOANNEUM wird sich Florian Klenk, Österreichs bekanntester Enthüllungsjournalist, mit den zwei Themen besonders genau befassen und spannende Hintergrundinformationen liefern.

Spätestens seit der Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten ist der Begriff „Fake News“ in aller Munde und erfreut sich im öffentlichen Diskurs zunehmender Beliebtheit. Egal ob Politikerinnen, Politiker, Journalistinnen und Journalisten oder ganze Medienhäuser: Wer eine andere Meinung als die eigene vertritt, läuft heutzutage zunehmend Gefahr, schamlos der Lüge bezichtigt zu werden. Gleichzeitig hat sich aus der gezielten Verbreitung von Falschnachrichten ein florierender Markt entwickelt. Vor allem in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter haben sogenannte „Trolle“, also Userinnen oder User, die mit der gezielten Verbreitung von Fake News und provokanten Kommentaren unterschiedliche Communities gegeneinander aufhetzen, Hochkonjunktur. Eine Entwicklung, die für die gesellschaftliche Stabilität in liberalen Demokratien zunehmend zur Gefahr geworden ist.

Doch nicht nur hetzerische Kommentare und Lügen im Netz machen westlichen Staaten zu schaffen. Auch altbekannte Probleme wie Korruption und Vetternwirtschaft erschüttern zunehmend das Vertrauen der Bevölkerung in die politischen und sozialen Systeme. Gerade in Österreich hat die Käuflichkeit des öffentlichen Sektors eine lange, unrühmliche Tradition. Im Korruptionsindex von Transparency International belegte Österreich 2018 den 16. Platz und wird damit immer noch als deutlich korrupter als Deutschland oder die Schweiz eingeschätzt. Wenig verwunderlich in einem Land, in dem hochrangige Ex-Politikerinnen und -Politiker wegen Bestechlichkeit vor Gericht stehen und in dem die sogenannte „Freunderlwirtschaft“ beinahe schon als nationales Kultur(un)gut bezeichnet werden kann.

Florian Klenk wurde am 23. Juni 1973 in der niederösterreichischen Gemeinde Eichgraben geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und ist promovierter Jurist, wechselte allerdings über seine freie Mitarbeit im Bereich Gerichtsberichterstattung bei der Tageszeitung Kurier in die Sparte des Journalismus. Seit Juni 2012 ist er Chefredakteur der Wochenzeitung „Falter“ und gehört zu den bekanntesten Enthüllungsjournalistinnen, -journalisten sowie Bloggerinnen und Bloggern in Österreich. Für seine Recherchen und Reportagen über Korruptionsskandale, Missstände im öffentlichen Sektor und Verletzungen der Menschenrechte wurde er mehrmals zum „Investigativen Journalisten des Jahres“ gewählt und mit zahlreichen Publizistikpreisen gewürdigt.

Florian Klenk Portrait
Florian Klenk (© Privat)

Am Mittwoch, den 6. Juni 2018, spricht Florian Klenk über die Auswirkungen von Fake News auf unsere Gesellschaft und darüber, wie korrupt Österreich wirklich ist. Durch das Gespräch führen Mathias Pascottini, Absolvent von „Journalismus und Public Relations (PR)“, und die Studierende Alina Neumann.

Hinweis:

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von öh joanneum und FH JOANNEUM ALUMNI und richtet sich an Studierende, Alumni, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FH JOANNEUM. Um Anmeldung unter fhj.to/florianklenk wird gebeten.