Gerald Weis, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Standort Kapfenberg
© FH JOANNEUM / Klaus Morgenstern

Forschung leben

Gerald Weis,

Was es bedeutet, bei uns zu arbeiten, erklären Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktuell in einer kleinen Reihe hier am Blog. Heute beschreibt ein wissenschaftlicher Mitarbeiter aus Kapfenberg seine Tätigkeit.

Mein Name ist Gerald Weis. Ich habe „Advanced Electronic Engineering“ an der FH JOANNEUM studiert. Mit einer Arbeit zum Thema Automotive Power Electronics habe ich mein Studium im Juli 2013 abgeschlossen. Die Hochschule habe ich auch nach meiner Graduierung nicht verlassen: Heute bin ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Electronic Engineering tätig. Mein Fokus liegt dabei auf der angewandten Forschung.

Ich wickle Projekte im Bereich der Elektronik ab: von der Idee oder der Kundenanfrage bis zum fertigen und funktionsfähigen Prototypen. Dazu gehören auch das Projektmanagement, die Koordination involvierter MitarbeiterInnen und das Hardwaredesign. Meinen Arbeitsalltag verbringe ich dabei einerseits an meinem Schreibtisch, andererseits im Labor. Dort forsche ich und nehme die entwickelten Produkte Schritt für Schritt selbst in Betrieb – ein spannender Moment.

Es ist mir wichtig, eine abwechslungsreiche Tätigkeit auszuüben. Die große Vielfalt der Projekte am Institut Electronic Engineering ermöglicht mir Einblicke in verschiedenste Bereiche der Elektronik – egal ob für Telefone, Fernseher oder Autos. Zu Beginn hatte ich die Möglichkeit, das für mich interessanteste Aufgabengebiet zu wählen. Meine Entscheidung: die Leistungselektronik.

Kleines Produkt, große Leistung

Die FH JOANNEUM forscht in Kapfenberg an effizienten Micro-Chips. (© FH JOANNEUM / Stefan Leitner)
Foto: © FH JOANNEUM / Stefan Leitner
Die FH JOANNEUM forscht in Kapfenberg an effizienten Micro-Chips. (© FH JOANNEUM / Stefan Leitner)

In meinem aktuellen Spezialgebiet beschäftige ich mich mit kleinstmöglicher Leistungselektronik, die zum Beispiel in Smartphones gebraucht wird. Durch die stetige Verkleinerung – wir nennen das Miniaturisierung – ist es wichtig, neue Technologien in kleinste Gehäuse zu integrieren. Dabei müssen wir die Anforderungen an die moderne Leiterplattentechnologie beachten. Nur so lassen sich Verbindungen zwischen den einzelnen Elektronikteilen bestmöglich realisieren.

Ein Forschungsprojekt in diesem Bereich ist der Mikro-SolarInverter. Er ist so groß wie drei übereinandergestapelte Streichholzschachteln und damit 250-mal kleiner als vergleichbare Geräte. Er kann den Strom von zehn Solarmodulen in das Netz einspeisen. Damit ist er nicht nur sehr effizient, sondern wegen der kleinen Größe gleichzeitig besonders ressourcenschonend. Es macht mich besonders stolz, dass wir mit dem Mikro-SolarInverter für den heurigen Staatspreis im Bereich Innovation und Forschung nominiert waren.

Forschung in Lehre einbinden

Das breite Spektrum der Projekte und die gute Ausstattung der Labore machen die FH JOANNEUM für mich zum perfekten Arbeitsplatz. Ich kann aus eigener Motivation arbeiten, stehe dabei immer wieder vor neuen Herausforderungen, die ich gemeinsam mit dem jeweiligen Projektteam löse. Leider bleibt durch die große Menge an Projekten oft wenig Zeit für die Dokumentation und Publikation. Eine Plattform mit Einreichungsterminen wäre hilfreich.

Ein Anliegen ist es mir, mein erlerntes Wissen und die Erfahrung aus den Projekten an Studierende weiterzugeben. Am Bachelor-Studiengang „Elektronik und Computer Engineering“ in Graz werde ich nächstes Jahr die Vorlesung „Design elektronischer Geräte“ halten, worauf ich mich schon jetzt freue.