Auszeichnung

Für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen!

 
Für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen!

So fanden sich auch heuer wieder von 29. November bis 2. Dezember 2023 etwa 9.000 Teilnehmer:innen in Berlin ein, denn dieser Kongress gilt als das zentrale Forum für Expert:innen der psychosozialen Gesundheitsversorgung. Der Kongress dient außerdem als Bühne für die renommierten DGPPN-Preise. Gewürdigt werden besonders herausragende Arbeiten und Projekte auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit.

Manuel Pfeilstecher und Christian Hermann, Hochschullektoren an der FH JOANNEUM, waren als Initiatoren des Lehr- und Lernkonzeptes „Weil wegschauen nicht drin ist! Projekt zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen“ von der DGPPN nach Berlin zum Kongress eingeladen.

#weilwegschauennichtdrinist! richtet sich an Studierende im 4. Semester als zukünftige „Player“ innerhalb des Gesundheitswesens. Es soll sie auf Stigmatisierungserfahrungen von psychisch Erkrankten sensibilisieren, die Tragweite und Auswirkungen solcher Erfahrungen vor Augen führen und die Verantwortung der Gesundheitssysteme in diesem Zusammenhang aufzeigen. Studierende werden ermächtigt, die eigene Rolle kritisch zu reflektieren, konkrete Entstigmatisierungsmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Ziel ist es der Stigmatisierung von psychisch Erkrankten durch Gesundheitsberufe erfolgreich entgegenzuwirken.

Im Projektjahr 2022 haben 143 Studierende teilgenommen und 30 Kleingruppenbeiträge erarbeitet, im Projektjahr 2023 haben 196 Studierende teilgenommen und 45 Kleingruppenbeiträge erarbeitet:

In der Projektevaluation haben 94,25% der Studierenden zugestimmt bzw. vollkommen zugestimmt, dass das Projekt dazu beiträgt, sich reflektiert mit dem Thema Entstigmatisierung zu befassen und so die Tragweite der individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen nachzuvollziehen.

Die qualitative Analyse der Projektevaluation ergibt drei besonders positive Hauptkategorien:

  • der gesellschaftliche Aspekt des Themas (bspw.: „wie unreflektiert das [sozial-gesellschaftliche] Umfeld noch ist“),
  • der persönliche Aspekt des Themas (bspw.: „Sehr wertvoll, um einmal selbst zu reflektieren, wo man selbst zum Problem beiträgt") und
  • der Aspekt der Wissensvermittlung (bspw.: „Eine sehr spannende Gruppenarbeit, bei der man wirklich viel mitnehmen und lernen kann … und dadurch [Forumsdiskussionen] dieses Thema aus mehreren Blickwinkeln sehen kann“).

Mit dem Antistigma-Preis zeichnet die DGPPN Projekte aus, die sich für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen engagieren.

Manuel Pfeilstecher und Christian Hermann wurden für Ihre Initiative mit dem DGPPN-Antistigma-Preis 2023 ausgezeichnet und durften diesen am Kongress in Berlin entgegennehmen.