Günther Witamwas: Das macht die FH JOANNEUM aus

Günther Witamwas: Das macht die FH JOANNEUM aus

Natanja C. Pascottini,

Wir haben für den Annual Report der FH JOANNEUM nachgefragt: Was macht unsere Hochschule aus? Die Antwort auf diese Frage gibt heute Günther Witamwas, Aufsichtsratvorsitzender und langjähriger, treuer Wegbegleiter der FH JOANNEUM.

Die knapp über 20 Jahre alte Story der Fachhochschulen ist unter anderem deshalb eine Erfolgsgeschichte geworden, weil die Absolventinnen und Absolventen aufgrund der Nähe der Ausbildung zur Praxis von Anfang an sehr gut vermittelbar waren: Sie wurden von den Unternehmen akzeptiert und nachgefragt. Hinzu kommt bei der FH JOANNEUM noch der gelungene Mix an Berufsmöglichkeiten, der durch die vielen verschiedenen Studienrichtungen abgedeckt wird.

Zuerst war man in den Unternehmen den Fachhochschulen gegenüber zwar etwas skeptisch, aber diese Skepsis wurde im Nu überwunden und bald wurde kein Unterschied mehr gemacht zwischen Absolventinnen und Absolventen mit Uni-Abschluss und jenen mit FH-Abschluss.

Die FH JOANNEUM hat eine hohe soziale Verantwortung. Aber was heißt soziale Verantwortung für den tertiären Bildungssektor? Dass Bildungsinstitutionen soziale Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen, hat es schon immer gegeben. Aber in unserer heutigen globalisierten Gesellschaft ist sie in besonderem Maße wichtig und muss eingefordert werden.

Deswegen ist das Thema interkulturelle Kompetenz, wo von globalisierter Welt, globalisiertem Wirtschaftsleben und globalisierter Gesellschaft die Rede ist, für den Bildungssektor eine „Conditio sine qua non“. Interkultureller Austausch hat sich früher in der Praxis weniger bei der Produktion als vielmehr bei den Handelskontakten der verschiedenen Kulturen abgespielt. Denkt man an die Handwerkerbranche, so war früher die Walz üblich. Man ist auf die Bildungsreise gegangen und hat nicht nur neue Praktiken und Verfahrensweisen kennengelernt, sondern auch interkulturellen Austausch betrieben. Im Mittelalter wurden dann die ersten Universitäten gegründet und erstmals sind Menschen aus unterschiedlichen Regionen und Ländern zusammengekommen, um sich ihren Studien zu widmen. Interkulturelle Kompetenz wurde hier bereits in der Lehre angewandt und von den Lehrenden, Studierenden, Absolventinnen und Absolventen in die Welt hinausgetragen. Abschließend möchte ich betonen, dass der internationale Studierendenaustausch in der Breite von heute eine der größten Errungenschaften der EU ist. Denn interkulturelle Kompetenz ist nicht nur wesentlich für das Zusammenleben verschiedener Kulturen, sondern auch eine friedensstiftende Maßnahme.