Die Kooperation zwischen der FH JOANNEUM und der LAB University of Applied Sciences Lahti nahm im Februar 2024 im Rahmen einer Erasmus-Lehrendenmobilität ihren Anfang. Während eines Aufenthalts in Lahti leitete Anika Kronberger (Institut Design & Kommunikation) einen Workshop zum Thema „Augmented Reality for Designers“. In diesem Kontext wurde der Grundstein für eine vertiefte Zusammenarbeit gelegt. Bereits während des Besuchs entwickelte die finnische Partnerhochschule ein Kurskonzept mit Fokus auf radikale Innovation, interdisziplinäre Zusammenarbeit und internationalen Austausch.
12 Studierende aus Finnland und vier Studierende aus dem Studiengang Interaction Design der FH JOANNEUM konnten am Kurs teilnehmen.
Eine Woche am Europäischen Kernforschungszentrum CERN
Ein Highlight des Kurses war definititv eine Woche im Innovationslabor IdeaSquare am CERN in Genf. Gemeinsam entwickelten die Studierenden Konzepte für eine hypothetische Besiedlung des Exoplaneten Proxima Centauri B – mit fachlicher Unterstützung von Expert:innen des CERN und der NASA Innovative Advanced Concepts (NIAC).
In interdisziplinären Teams wurden dabei vier zentrale Dimensionen zukünftigen Lebens im All behandelt:
- Gemeinschaftliche und individuelle Lebensräume
- Formen der Zusammenarbeit und Konflikttransformation
- Nachhaltiges Ressourcenmanagement
- Soziales Leben und psychisches Wohlbefinden
Durch Workshops, Ideation Sessions und Zwischenpräsentationen entstanden erste visionäre Konzepte für das Leben und Arbeiten auf einem fernen Planeten. Die internationale Kooperation wurde im Anschluss weitergeführt, wobei die entwickelten Ideen in den vier Gruppen verfeinert und konkretisiert wurden. Diese Gruppenthemen blieben auch noch in den darauf folgenden Wochen bestehen.
Kursstruktur: Blended Learning trifft Future Design
Die Kursstruktur kombinierte virtuelle und physische Lehrformate. Vom Anfang der Reise zu Proxima Centauri B, über die Besiedelung des Planets bis zur überraschenden Rückkehr zur Erde beschäftigten sich die Studierenden mit Ideation, Creative Thinking, Protoyping und Speculative Design.
Nach der Auftaktwoche fand die Intensivwoche am CERN statt. Danach gab es eine vierwöchige Online-Phase, ehe der Kurs mit einer intensiven Prototypen- und Konzeptentwicklungswoche an der FH JOANNEUM in Graz seinen Abschluss fand.
Die Abschlusspräsentationen der siebenwöchigen Lehrveranstaltung fand bei ESA BIC und dem Science Park Graz statt. Dort präsentierten die Studierenden ihre Prototypen und den Prozess ihrer Entwicklung.
Das Kooperationsprojekt verfolgte das Ziel, interdisziplinäre Lehre zu fördern und zukunftsrelevante Themen wie radikale Innovation, Future Thinking und Design Thinking strukturell in die Curricula zu integrieren. Studierende sollen befähigt werden, gestalterisch auf globale Herausforderungen zu reagieren und aktiv zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Parallel zur Lehrkooperation wurde ein gemeinsames Forschungsvorhaben mit drei weiteren Hochschulen und Partnerinstitutionen eingereicht. Ziel ist es, das Format langfristig weiterzuentwickeln und künftig noch mehr Studierenden die Teilnahme zu ermöglichen.
Projektbeteiligung:
- Anika Kronberger, Daniel Fabry (FH JOANNEUM / Institut Design & Kommunikation)
- Jani Kalasniemi, Katariina Mäenpää, Lauri Repokari (LAB Lahti / Laboratory of Radical Innovations)
- Laura Virtavuori, Pablo Garcia Tello (CERN IdeaSquare)
- Jeremija Hranjec, Ines Šuh (ESA BIC + Science Park Graz)
- Dorota Bičárová, Veronika Poštrak, Sara Waldenberger, Leila Orynbayeva, Alex Fjällström, Ali Peter Atai, Alicia
- Carpenter, Henrietta Mitchell, Jimi Toiviainen, Jonne Heinonen, Josephine Lybeck, Maija Hassinen, Pinja Pisto,
- Sofia Nylund, Tommi Samuli Ahonen, Veera Savolainen (students FH JOANNEUM CMS Interaction Design + LAB Lahti LRI)
