In der Brauerei zur Expertin der Produktionstechnik werden
Mit der Technik entlang der gesamten Produktionskette in einer Brauerei befasst sich Johanna Pommer. (© FH JOANNEUM / Stefan Leitner)

In der Brauerei zur Expertin der Produktionstechnik werden

Eva-Maria Kienzl,

Johanna Pommer arbeitet bei der Gösser Brauerei. Und sie studiert an der FH JOANNEUM „Engineering and Production Management“. Sie hat uns erzählt, was duales Studieren bedeutet, welche Vorteile diese Kombination von Studium und Beruf hat und wieso sie diesen Weg gewählt hat.

Neben Vorlesungen und Prüfungen an der FH JOANNEUM absolviert Johanna Pommer Praxisphasen in einem Betrieb – in ihrem Fall bei der Gösser Brauerei. Seit vier Jahren ist sie dort beruflich tätig und zwar während ihres Studiums. Das funktioniert, weil der Studiengang „Engineering and Production Management“ dual organisiert ist. Im Unterschied zum klassischen berufsbegleitenden Studium finden die Lehrveranstaltungen dabei nicht jedes Wochenende statt, sondern in geblockten Einheiten. Die Studierenden können sich so über mehrere Wochen den Lehrveranstaltungen widmen und in der darauffolgenden mehrwöchigen Praxisphase das neue Wissen anwenden.

„Ich habe bereits den Bachelorstudiengang ‚Produktionstechnik und Organisation‘ an der FH JOANNEUM abgeschlossen und war sehr zufrieden mit dem Studium. Daher habe ich beschlossen, auch den anschließenden Masterstudiengang ‚Engineering and Production Management‘ zu besuchen. Ein Aspekt dabei war definitiv die duale Organisationsform beider Studiengänge“, erläutert Johanna Pommer, die vor dem Studium die HTL Bulme im Schwerpunkt Wirtschaftsingenieurwesen mit Fertigungs- und Betriebstechnik besucht hat.

Ihr Bachelorstudium hat Johanna Pommer direkt im Anschluss an die Matura gestartet. „Zu Studienbeginn war ich wie einige meiner Kolleginnen und Kollegen noch nicht beruflich tätig. Im Rahmen der ersten Semester habe ich dann einige Partnerbetriebe der FH JOANNEUM kontaktiert und die Gösser Brauerei hat mir einen Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt. Seither bin ich im Unternehmen in ganz unterschiedlichen Funktionen und Abteilungen tätig und konnte dadurch in vielen Produktionsbereichen Erfahrung sammeln.“

Am Anfang des Bachelorstudiums hat Johanna Pommer direkt im Produktionsprozess mitgearbeitet – auf der Linie nennt sich das. Je nach Länge der Praxisphase und dem theoretischen Wissen, das sie davor an der Hochschule vermittelt bekommen hat, hat sie Projekte in unterschiedlichen Bereichen umgesetzt: vom Projektmanagement über die Qualitätssicherung bis hin zur Produktionsoptimierung oder Abfüllung.

Die Zusammenarbeit zwischen FH JOANNEUM, Ausbildungsbetrieb und Studierenden kann an dualen Studiengängen unterschiedlich aussehen: angefangen von kleinen Projekten, die im Rahmen des Studiums von einzelnen Studierenden umgesetzt werden, über große Projektarbeiten eines Jahrgangs zu aktuellen Problemstellungen in Partnerbetrieben bis hin zu Bachelor- und Masterarbeiten.

Durch ihre Abschlussarbeiten hat sich Johanna Pommer in zwei unterschiedliche Bereiche vertieft: Sie konzipierte in ihrer Bachelorarbeit den Materialfluss und die Arbeitsablaufplanung einer neuen Dosenlinie. In ihrer Masterarbeit befasst sie sich aktuell mit dem Thema Nachhaltigkeit. Die Gösser Brauerei bezeichnet sich selbst als „Grüne Brauerei“ und setzt als solche auf erneuerbare Energieressourcen. In Johanna Pommers Arbeit geht es darum, die Energiekennzahlen weiter zu verbessern.

„Der Vorteil eines dualen Studiums ist für mich, dass wir während des Studiums bereits viel Berufserfahrung sammeln. Wir werden von Firmen daher ganz anders wahrgenommen als Vollzeitstudierende, die meist nur im Sommer die Möglichkeit haben, längere Praktika zu absolvieren und so Unternehmensprozesse direkt in der Praxis kennenzulernen. Für dual Studierende sind die Chancen höher, nach dem Abschluss in einer höheren Position ins Berufsleben einzusteigen. Die Chancen stehen auch bei Johanna Pommer gut, dass sie nach dem Abschluss ihres Masterstudiums im Unternehmen bleiben kann.

Portrait von Johanna Pommer
Johanna Pommer (© Privat)