Mein Weg zum Doktorat 1
„Architektur" Absolventin Hemma Hartl (Foto: Hemma Hartl)

Mein Weg zum Doktorat

Mag. Stefanie Weinrauch,

„Architektur“ Absolventin DI Hemma Hartl absolviert seit Mai 2023 das Doktoratsstudium der Technischen Wissenschaften an der Technischen Universität Graz. Wir haben sie zum Interview gebeten.

Sie haben an der FH JOANNEUM das Masterstudium „Architektur“ absolviert. Was war Ihr Bestreben, sich im Anschluss für das Doktoratsstudium an der Technischen Universität in Graz zu bewerben?

Hemma Hartl: Nach dem Abschluss meines Masterstudiums standen mir viele Wege offen. Ich entschied mich für das Doktoratsstudium, da ich etwas Neues erforschen und einen innovativen Beitrag für die zukünftige Raumplanung leisten will.

Gab es in Bezug auf die Anmeldung an der Technischen Universität Graz etwaige organisatorische oder administrative Hürden als Absolventin der FH JOANNEUM?

Ich hatte weder organisatorische noch administrative Hürden, da der Abschluss als Diplomingenieurin von der FH JOANNEUM im vollen Maße anerkannt wird. Die einzige wichtige Voraussetzung zur Anmeldung ist es, eine Betreuerin oder einen Betreuer für die Dissertation gefunden zu haben und ein formloses Schreiben der Betreuung unterzeichnet vorweisen zu können.

In Ihrer Dissertation beschäftigten Sie sich mit dem den Themen der Raumplanung und Ortsentwicklung. Warum sind Ihnen diese Themen so wichtig und welches Forschungsziel haben Sie?

Die Thematik der Raumplanung hat mich schon während meines Bachelor- und Masterstudiums sehr interessiert. Mein Forschungsziel ist es, das von der EU gesetzte Ziel zum Bodennettonullverbrauch zu erreichen, in dem die Potentiale der Nachverdichtung, der Leerstände und Brachflächen in Ortskernen genützt werden. Der Boden ist eine endliche Ressource und daher muss damit sorgsam und nachhaltig umgegangen werden. Weitere Versiegelung, Zersiedelung und das Aussterben der Ortskerne sind keine zukunftsfähigen Wege.

Wie kann man sich einen täglichen Tagesablauf als PHD-Studierende vorstellen?

Ich bin zurzeit in meiner Recherchephase, in welcher ich eine Literaturbasis schaffen will. Daher verbringe ich die meiste Zeit damit, Fachliteratur zu lesen, interessante Anknüpfungspunkte zu erörtern oder weitere Literatur in der Bibliothek zu finden. Ich habe regelmäßige Besprechungen mit meiner Betreuerin online sowie vor Ort. Weiters bereite ich mich auf Interviews mit Fachpersonen vor und nehme an Veranstaltungen zu meinem Themengebiet teil, damit ich weitere Inputs von außen bekomme. Außerdem muss ich einen gewissen Curriculumanteil erfüllen, so habe ich auch immer wieder Lehrveranstaltungen an der Technischen Universität Graz.

Sie arbeiten nebenbei 15 Stunden im Büro Heigl Consulting ZT GmbH. Wie lassen sich Studium und Arbeit miteinander kombinieren?

Ich arbeite zurzeit montags und dienstags, damit ich die restliche Woche Zeit für meine Dissertation und Forschung habe. Dies lässt sich gut kombinieren, da ich im Büro weitere wichtige Aspekte der Raumplanung lernen und praktische Erfahrung sammeln kann. Des Weiteren komme ich mit vielen Akteur:innen der steiermärkischen Raumplanung in Kontakt und zusammenfassend gesagt, hilft mir die Arbeit beim Studium weiter.

Was ich noch sagen will:

Zunächst erschien mir ein Doktoratsstudium als unerreichbar. Ich habe es jedoch trotzdem versucht und mit dem Bestreben, etwas positiv in der Zukunft zu verändern mich auf den Weg begeben. Ich bin offen auf neue Menschen zugegangen und habe sie von meiner Idee überzeugen können. Daraufhin habe ich viel Unterstützung bekommen und das Doktoratsstudium erscheint nun nicht mehr so unerreichbar.

Glaubt an euch und euer Können und strebt nach Großem.

Hemma Hartl
Hinweis:

Neugierig geworden? Weitere Informationen zum Masterstudium „Architektur" sind hier zu finden.