Nachhaltigkeitsreport:  „Menschen auf der Flucht - die FH JOANNEUM hilft“
Die Geflüchteten sind stolz auf ihre ÖSD-Zertifikate.

Nachhaltigkeitsreport: „Menschen auf der Flucht – die FH JOANNEUM hilft“

Christoph Hofrichter,

Seit Herbst 2015 haben viele Hochschulen in Österreich Programme und Hilfsmaßnahmen für Geflüchtete gestartet. Die FH JOANNEUM hat die Initiative „Menschen auf der Flucht – die FH JOANNEUM hilft“ initiiert und bietet somit eine breite Palette an Projekten an – nicht nur für Geflüchtete, sondern für die gesamte Hochschule.

Ein erster wichtiger Schritt zur Integration ist Sprache: 97 Geflüchtete besuchten im Winter- und Sommersemester 2017/2018 kostenlos die Deutsch- und Kulturkurse an den drei verschiedenen Standorten der FH JOANNEUM. Dadurch werden sie in die authentische Studierendenrealität eingebunden und - bei erfolgreichem Abschluss - erhalten sie wie alle anderen ein Zeugnis mit Note und ECTS-Punkten. Gleichzeitig unterstützen Asylsuchende den Arabischunterricht an der FH JOANNEUM in Bad Gleichenberg als Native Speaker. Am FH eigenen ÖSD-Prüfungszentrum haben Geflüchtete die Möglichkeit genutzt kostenlos die international anerkannte ÖSD-Prüfung auf unterschiedlichen Niveaustufen abzulegen.

Zusätzlich zu den Sprachkursen, gab es noch weitere interkulturelle Projekte und Veranstaltungen, an denen Geflüchtete sich mit Studierenden austauschen konnten. Das Programm R.U.D.I. („respectful, united, diverse, intercultural“) mit Schwerpunkt auf interkultureller Kommunikation und Kompetenz bringt teilnehmende Geflüchtete und FH-Studierende im Austausch von Ideen, Sprachen und Kulturen in variierenden Lehrveranstaltungen näher zusammen.

Beim der Cultural Diversity /Cultural Evenings Veranstaltung präsentierten Studierende und Geflüchtete ihre Heimatländer: Dies unterstreicht die kulturelle Diversität an der FH JOANNEUM und regt zur Reflexion und Diskussion über Interkulturalität an. Zudem gab es weitere spannende Aktivitäten, wie der Workshop zum Adventkranzbinden oder verschiedene sportliche Aktivitäten, die dabei helfen sollen, die interkulturellen Barrieren zu überwinden.

Beim gemeinsamen Mittagessen entstehen neue Freundschaften.
Beim gemeinsamen Mittagessen können neue Freundschaften geknüpft werden.

Die an der FH JOANNEUM öffentlich zugängliche Ausstellung „Menschen in Zeit und Raum“ des Archäologiemuseums Schloss Eggenberg bietet seit Frühling 2018 nun im 3. Stock des Campusgebäudes in der Eggenberger Alle 11 Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit zu erkennen, wie viel Potenzial, Lebensfreude, Eifer, Lern- und Gestaltungswillen in jungen geflüchteten Menschen steckt, die meist unter widrigsten Umständen aber hoffnungsfroh nach Österreich gekommen sind.

Im vom ÖDaF Graz organisierten Workshop „Bedeutung von Trauma in der Arbeit mit Menschen, die Fluchterfahrung haben“ unter der Leitung von Brigitte Hinteregger konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Lehrende der FH JOANNEUM ihr Wissen im Umgang mit Kursteilnehmerinnen – und teilnehmern, die traumatische Erfahrungen gemacht hatten, erweitern. Die vermittelten Inhalte gaben einen guten Überblick über den Themenkomplex Trauma, Flucht und Migration.

Ab dem Sommersemester 2019 soll in Kooperation mit dem Wiener Startup refugees{code} Geflüchteten ein maßgeschneidertes Ausbildungsprogramm im Bereich der Software-Entwicklung angeboten werden.

Die zahlreichen Aktionen und Maßnahmen, welche die Abteilung Internationale Beziehungen im Rahmen der Initiative „Menschen auf der Flucht - die FH JOANNEUM hilft“ seit Herbst 2015 ins Leben gerufen hat, fanden große Anerkennung und schafften es auf die Shortlist der „Ort des Respekts“.

Workshop zum Adventskranzbinden.
Beim Workshop zum Adventskranzbinden trafen Menschen aus verschiedenen Kulturen aufeinander.
Tipp:

Vieles ist bereits passiert und noch vieles wird folgen. Auf unserem Blog können auch die Geschichten aus den vergangenen Jahren nachgelesen werden.