Online-Vortrag von Erich Fenninger zum Thema Kinderarmut und Kindergrundsicherung

Am 29. Juni 2021 durfte das Institut Soziale Arbeit der FH JOANNEUM Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, empfangen. Er sprach in einem Online-Vortrag über Kinderarmut und Kindergrundsicherung.

Der Vortrag behandelte die schädigenden Prozesse von Kinderarmut und mögliche Auswege. Erich Fenninger präsentierte die Ergebnisse aus der Volkshilfe-Begleitforschung zum Modellprojekt der Kindergrundsicherung. Dieses Modell stellt einen gangbaren Weg aus der Kinderarmut in Österreich dar. Weiters wurden Erkenntnisse über die soziale Praxis der Kinder in ungesicherten sozioökonomischen Lebenslagen präsentiert.

Brigitte Schafarik, Geschäftsführerin der Volkshilfe Steiermark, und Gertraud Pantucek, Instituts- und Studiengangsleiterin des Instituts Soziale Arbeit, sprachen Begrüßungsworte. Die Lage von Kindern in armutsgefährdeten beziehungsweise von Armut betroffenen Familien sei dramatisch und sehr ernst zu nehmen.

Vortrag

Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, engagiert sich für die Abschaffung von Kinderarmut und im Bereich Menschenrechte.

Inhalte des Vortrags

• Die schädigenden Prozesse von Armut

• Begleitforschung einer Kindergrundsicherung

• Die Erkenntnisse über die Soziale Praxis der Kinder in gesicherter sozioökonomischer Lebenslage

Der Vortrag wurde aufgezeichnet und steht Ihnen bereits auf dem YouTube Kanal des Instituts Soziale Arbeit der FH JOANNEUM zur Verfügung.

Die Veranstaltung war eine Kooperationsveranstaltung zwischen der FH JOANNEUM, Institut Soziale Arbeit, und der Volkshilfe Österreich. Erich Fenninger besuchte Graz im Rahmen seiner Österreich-Tour zur Abschaffung von Kinderarmut. Hierzu hat die Volkshilfe eine Petition initiiert, die sich für eine Kindergrundsicherung einsetzt.

Erich Fenninger: „350.000 Kinder und Jugendliche in Österreich sind von Armut und Ausgrenzung betroffen. Die Kinder berichten von somatischen Problemen, haben oft Bauchschmerzen. Nachdem sie die Kindergrundsicherung der Volkshilfe erhalten haben, änderte sich das drastisch. Sie lachten wieder, hatten Freude und Freundinnen und äußerten wieder Träume und Wünsche.”

Projekt zur Kinderarmut an der FH JOANNEUM

Im Projekt namens „Mädchenarmut – Die unsichtbaren Mädchen?“, beauftragt von der „Volkshilfe Steiermark Landesverein“, geht das Institut Soziale Arbeit der FH JOANNEUM dem Zusammenhang zwischen Geschlecht und Armut bei Kindern nach.

Ausgangslage/Vorannahmen

Das Thema Kinderarmut wird in Forschung und Praxis kaum gendersensibel behandelt. Dieser Zustand führt dazu, dass Problemlagen und Bedürfnisse von Mädchen wenig wahrgenommen werden. Mädchen laufen dadurch Gefahr, bei entsprechenden Förderprogrammen übersehen zu werden.

Ausgehend von einer Analyse des aktuellen Forschungsstandes zum Thema Mädchenarmut wird im Projekt “Mädchenarmut – Die unsichtbaren Mädchen?” weiterführend folgenden Fragen nachgegangen:

• Wie werden die Problemlagen und Bedürfnisse von armutsgefährdeten Mädchen in der Sozialen Arbeit wahrgenommen?

• Warum ist das so?

• Was wird für ein gendersensibles Arbeiten gebraucht?

Dies soll im Rahmen von Fokusgruppen mit Expertinnen und Experten erarbeitet werden. Ergebnisse zur Forschung werden im Februar 2022 vorliegen.
Die Projektleitung hat Anna Riegler, die Projektmitarbeit liegt bei Miriam Burkia Stocker.