Von der letzten Maiwoche bis zur zweiten Juniwoche 2024 fand das erste Blended Intensive Programm des Instituts Physiotherapie an der FH JOANNEUM in Graz statt. Zusammen mit den 75 Studierenden des 4. Semesters und den internen und externen Lehrenden des Instituts Physiotherapie nahmen 19 Studierende und 7 Lehrende von unseren Partneruniversitäten an dem BIP “Problem Based Learning with Patient Cases” teil. Die Lehrenden und Koordinator:innen der Partneruniversitäten aus Belgien, den Niederlanden, der Schweiz, Italien, Litauen, Polen und Portugal wurden von der internationalen Koordinatorin Sabine Eichler eingeladen und auf das Programm in Online- Meetings vorbereitet. Denn das Ziel dieses BIPs war es, Clinical Reasoning in einem internationalen Kontext anhand von Patient:innen-Fällen zu üben.
Dieses von Erasmus geförderte Programm besteht aus einer online Komponente und einer Präsenzwoche, daher organisierten wir am 24. Mai ein Online-Kennenlerntreffen mit unseren Lehrenden und Studierenden aus dem 4. Semester zusammen mit den internationalen Studierenden und Lehrenden unserer Partneruniversitäten. Nach den einleitenden Worten zum Thema „Problem Based Learning“ von Beate Salchinger, der Leiterin des Studiengangs Physiotherapie und Barbara Brottrager, Physiotherapielehrende, trafen sich Studierende und Lehrende in Breakout-Räumen. Jede Gruppe wurde von uns so organisiert, dass immer eine gute Mischung aus österreichischen und internationalen Studierenden vorhanden war. Die Gruppen lernten sich kennen und jede Gruppe erstellte ein Poster, das die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Physiotherapieausbildung und des Berufsbildes der Physiotherapie in Europa zeigte. Diese Poster wurden dann am Montag, dem ersten Tag der BIP-Präsenzwoche in Graz, bei einem Poster-Rundgang präsentiert.
Während der Woche in Graz arbeiteten die Studierenden an ihren Patient:innenfällen, erhielten während der Selbstlernphrase Informationen von Expert:innen und Skills Trainer:innen auf Fragen, die von den Gruppen basierend auf ihren Lernzielen formuliert wurden und präsentierten schließlich die Ergebnisse ihres selbstgesteuerten Lernprozesses in einer Mini-Konferenz am Freitag, mit einer Präsentation am Vormittag und einer Workshop-Session am Nachmittag, bei der auch Studierende des 2. Semesters teilnahmen. Somit vertieften die Studierenden ihr physiotherapeutisches Wissen, aber auch ihre sozialen, kommunikativen und interkulturellen Fähigkeiten.
Ein weiterer wichtiger Teil dieser Woche war das vom Institut und den Studierenden organisierte Rahmenprogramm, das ein Charity Handballturnier, organisiert von Maria Kleinhappl, eine geführte Tour durch Graz, eine Studierendenparty und eine Abschiedsfeier am Freitag beinhaltete. Beim Charity Turnier konnten die internationalen Studierenden in Studierendenteams der FH JOANNEUM mitspielen und die Einnahmen aus diesem Event wurden der steirischen Kinderkrebshilfe gespendet. Neben dem Spaß- und Kennenlernfaktor kam auch die soziale Komponente nicht zu kurz. Der Stadtrundgang ermöglichte Einblicke in die reichhalte Geschichte und Kultur der Stadt. Der Höhepunkt war aber sicherlich die Studentenparty im Stadtpark Graz, die bis in die frühen Morgenstunden anhielt.
In der Woche vom 10. bis 14. Juni organisierten die Studierenden individuell Online-Meetings mit ihren Tutor:innen. Dort wurde besprochen, wie sie die Zusammenarbeit empfanden, wie ihre Eindrücke von der Woche in Graz waren und welche Lehren daraus gezogenen wurden. Jede Gruppe erstellte eine Falldokumentation, die auf Moodle hochgeladen wurde, damit die Fälle allen Studierenden und Lehrenden zur Verfügung stehen.
Sowohl Studierende als auch Lehrende füllten einen Evaluierungsbogen online aus. Wir bekamen durchwegs positives Feedback und den Wunsch das BIP auch im nächsten Jahr zu wiederholen. Die Zusammenarbeit, der Austausch von Ideen über Physiotherapie und das gegenseitige Lernen wurden als die Hauptvorteile von den Teilnehmenden genannt. Obwohl einige Studierende anfangs Bedenken äußerten, dass die Kommunikation in Englisch eine Barriere darstellen könnte, sagten sie am Ende, dass ihnen dieses BIP die Möglichkeit bot, ihre interkulturellen und kommunikativen Fähigkeiten im Englischen zu verbessern.
Das Institut Physiotherapie ist daher sehr erfreut diese Möglichkeit der internationalen Zusammenarbeit und des gemeinsamen Lernens auch im Sommersemester 2025 wieder anbieten zu können.