Direkt zum Inhalt wechseln
Story

„Radiography” goes to Latin-America

„Radiologietechnologie"-Mitarbeiter:innen nahmen an einer Staff-Week in Costa Rica teil.

Marco Tilli und Carmen Thaller auf dem Vulkankrater Irazú in Costa Rica, (c) FH JOANNEUM

Mit der Unterstützung von Erasmus+ und dem Institut für Internationale Beziehungen konnten Marco Tilli (Researcher) und Carmen Thaller (F&E Controllerin), Mitarbeiter:innen am Institut „Radiologietechnologie”, an einer einwöchigen Staff Week an der Tecnológico de Costa Rica in Cartago teilnehmen. Ende März fand diese zum bereits zweiten Mal in der ehemaligen Hauptstadt des lateinamerikanischen Landes statt und stand im Zeichen der Nachhaltigkeit und grüner Energie.

Costa Rica zählt zu den Vorreitern auf der Welt in diesem Bereich, auch wenn es viele nicht glauben. Grund dazu haben die „Ticas“ und „Ticos“ allemal: 6% der weltweiten Biodiversität – Anzahl verschiedener Pflanzen- und Tierarten – beheimatet das nur 130.-größte Land der Welt (knapp größer als die Slowakei).

Der Hauptcampus der TEC-Universität liegt im Zentrum von Costa Rica in Cartago, zirka eine Autostunde südlich von San José. Der Campus selbst gibt das mittelamerikanische Gefühl in großem Ausmaß wieder. Die meisten Lehrsäle sind nur durch eine Tür von draußen entfernt, viele der Gebäude sind offene Konstruktionen, die luft- und sonnendurchflutet sind. Zumindest, wenn die Sonne scheint. Cartago selbst liegt in einem Tal hinter einer Gebirgskette und ist oft in Nebel und leichtem Regen gehüllt. Auch deswegen sind wohl fast alle Wege zwischen den einzelnen Gebäuden mit einem Wellblech überdacht. Nichtsdestotrotz bringt der Regen auch die saftige grüne Farbe der Pflanzenwelt hervor, sodass man sich eher im Dschungel als in einer Stadt fühlt. Direkt am Campus gibt es auch die Studierendenunterkünfte und kleine Bungalows, in denen wir für die Woche hausten. Unweit davon war eine komplette Sportstätte mit Laufbahn, Fußballfeld, offener Schwimmhalle, Sporthalle und Fitnessstudio, welche von Studierenden gratis genützt werden dürfen.

Workshop “Environmental and Recycling initiatives on Campus” am campus-eigenen Recycling Zentrum, (c) FH JOANNEUM

Wege am Campus: alles überdacht und nachhaltig

Wege am Campus: alles überdacht und nachhaltig, (c) FH JOANNEUM

Marco Tilli präsentiert im steirischen Outfit die FH JOANNEUM und das Institut „Radiologietechnologie”, (c) FH JOANNEUM

Zurück zur Wissenschaft: Die TEC spezialisiert sich auf Ingenieurwesen und fortgeschrittene Wissenschaft und Forschung, mit Fokus auf Umweltthemen – viele der Studien haben Vertiefungen in diesen Bereichen.  Über die Woche der Staff Week durften wir innerhalb von mehreren Workshops diese Uni-Forschungs-Mentalität, den Campus und die generelle costa-ricanische Mentalität kennenlernen.

Während in den Gebäuden die Einstellung zur grünen Energie und Erforschungen gelehrt wird, konnten wir in verschiedenen Workshops die aktuellen Tätigkeiten erleben. Die TEC hat ein eigenes Wertstoffzentrum am Gelände, bei dem hauptsächlich Student:innen arbeiten und dafür Bonus-Punkte bei zugehörigen Prüfungen bekommen. Zusammen mit der generellen Erziehung hinsichtlich Mülltrennung und Recycling fördert dies darüber hinaus die Einstellung der jungen Menschen. Am nächsten Tag begutachteten wir die hauseigenen Solar- und PV-Panele, die den Großteil des Stromes der TEC direkt am Campus erzeugen. Über die letzten Jahre hinweg wurde in die Vergrößerung und in die Verbesserung der Panele investiert, sodass mittlerweile Strom auch in das Stadtnetz eingespeist wird.  Costa Rica im Gesamten holt sich fast 100 % seines Stromes aus erneuerbaren Energien.

Ein anderer Workshop befasste sich mit der Agrikultur von Nahrung. Insbesondere wurde der Fokus auf Entwicklungen in der Zukunft gelegt, also u. a. das Essen von Insekten und auch die (besorgniserregende) absteigende Entwicklung des natürlichen Phosphor-Vorkommens.  Dieser ist ein wichtiger Dünger in allen Erden, die Pflanzen und Getreide beherbergen sollen. China deckelt bereits die Verfügbarkeit außerhalb ihres Landes, um den langfristigen Vorrat der eigenen Ressourcen nicht zu gefährden. Die USA haben sich dagegen bereits in Marokko eingekauft. Europa hängt hier noch hinterher.

Um auch die Biodiversität zu erhalten und die regelmäßigen leichten Regenschauer zu nutzen, beherbergt die TEC auch sogenannte Grüne Korridore, die man auch aus Mini-Nationalparks am Campus selbst verstehen kann: die Pflanzen dürfen frei wachsen und werden geschützt, Tiere und Insekten leben frei.  Es wird gewarnt, im Dunkeln dort nicht herumzuirren, weil manche der Tiere nachtaktiv und eher räuberisch sind.  Tagsüber kann man seine Freizeit aber an einem kleinen Teich am Campus verbringen, in welchem unter anderem Schildkröten leben.

 

 

Photo: Krater des Irazú Volcano in Nebelschwaden gehüllt

(c) FH JOANNEUM

Zusätzlich zu den Workshops wurde uns auch etwas von der costa-ricanischen Kultur und der Gegend beigebracht. Neben einer Stadtrundfahrt durch Cartago zu sehenswerten alten Kirchen und wichtigen Stellen (Unterschrift der Unabhängigkeitserklärung) besuchten wir auch einen der vielen Nationalparks und wanderten am Grat von einem der fünf aktiven Vulkane. Der Vulkan Irazú ist zudem mit 3432 m der höchste Vulkan Costa Ricas. Angeblich kann man von seiner Spitze aus an klaren Tagen zwei Meere, das Karibische Meer und den Pazifik, sehen – tja, als wir vor Ort waren, hing wieder mal der Nebel tief und beschränkte die Weitsicht.

Tipp:

Wenn Sie ein Auslandspraktikum planen, melden Sie sich früh genug bei der internationalen Koordinatorin des Studienganges „Radiologietechnologie”.

Neugierige geworden? Hier findest du alle Informationen zum Thema Auslandspraktikum, die Fristen und Vorraussetzungen und über Erasmus+.

This site is registered on wpml.org as a development site. Switch to a production site key to remove this banner.