Beim

Top-10-Ranking: The joanneum Aeronautics rocked the USA!

Julian Jank und Andreas Rapf, Studierende von "Luftfahrt /Aviation",

Schon im ersten Jahr ihres Bestehens konnten die joanneum Aeronautics beachtliche Erfolge feiern. Das letztjährige Team erkämpfte bereits 2015 in Tucson, Arizona (USA), den ausgezeichneten 26. Rang. Was jedoch im Jahr 2016 bei der Teilnahme am „Design-Build-Fly“-Wettbewerb der AIAA, dem American Institute of Aeronautics and Astronautics, in den USA passieren sollte, konnte damals noch niemand ahnen.

Nach einer sehr intensiven Entwicklungsphase zu Projektbeginn im Oktober 2015, konnte bereits zwei Monate später der erste Meilenstein zum unerwarteten Erfolg gelegt werden: Erstmalig in der Wettbewerbsgeschichte wurde vom Veranstalter AIAA ein fünfseitiger Bericht über das grundlegende Design der Flugmodelle und dessen praktische Umsetzung verlangt. Dieser kurze aber sehr aussagekräftige Bericht entschied bereits im Dezember über den Aufstieg in die nächste Runde. Für die besten 80 von insgesamt 145 genannten Teams, darunter auch das Team der joanneum Aeronautics, war somit ein großer Schritt in Richtung USA getan.

Die darauffolgende Hürde war zwar nicht wettbewerbsrelevant, für alle Teammitglieder aber mindestens genauso bedeutend. Mittlerweile war es Jänner und somit Prüfungszeit. Tagsüber mussten die täglichen Herausforderungen des Ingenieurstudiums bewältigt werden, abends und an den Wochenenden wurde viel Zeit in die Weiterentwicklung der Wettbewerbsprototypen gesteckt. Ende Februar erfolgte dann endlich die bitternotwendige Erlösung: Die Abgabe des technischen Endberichts stand an. Mit nicht weniger als 60 Seiten Informationen über Teamaufbau, Zeitplanung, Konzepte, Fertigungsaspekte und vieles mehr ist dieser beinahe einer Dissertation gleichzusetzen. Jetzt galt es nur noch die beiden selbst entwickelten ferngesteuerten Flugmodelle final zu testen und heil zum Wettbewerb nach Wichita, Kansas zu transportieren.

Zwei Tage vor Beginn des Wettbewerbs kam das Team nach vorangegangenem USA-Urlaub ausgeruht und hochmotiviert in Wichita an. Auch die Flugmodelle – vom Team liebevoll „Zeus“ und „Odin“ getauft – erreichten unbeschadet den Wettbewerbsort. Im Hotel angekommen, erwartete das Team dann die erste Überraschung. Nach der Bewertung des im Februar abgegebenen technischen Endberichts sollte das österreichische Team der joanneum Aeronautics vom hervorragenden 15. Platz aus in den Wettbewerb starten. Schon dabei hat sich das Studierendenteam um fast zehn Plätze im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Ein Top-Ten-Platz war das erklärte Ziel der eingeschworenen Mannschaft und dieser rückte nun in greifbare Nähe!

Die Flugmodelle der joanneum Aeronautics waren beim „Design-Build-Fly“-Wettbewerb erfolgreich.
Foto: © FH JOANNEUM / Lukas Andracher
Die Flugmodelle der joanneum Aeronautics waren beim „Design-Build-Fly“-Wettbewerb erfolgreich.

Am ersten Tag des Wettbewerbs, an dem viele Teams Schwierigkeiten mit dem starken und böigen Wind hatten, meisterte das selbst gebaute Flugmodell Odin zwei der drei Missionen. Auch am darauffolgenden Tag überzeugten die Studierenden, diesmal mit dem zweiten Flugmodell Zeus. Somit sollten die joanneum Aeronautics als erstes Team überhaupt alle Missionen bereits am zweiten von drei Wettbewerbstagen erfolgreich absolvieren. Am dritten Tag verhinderte starker Regen bei vergleichsweise wenig Wind anfänglich ein Fortsetzen des Flugwettbewerbs. Erst zu Mittag konnte nach Abklingen des Regens das Flugfeld wieder geöffnet werden und potenzielle Konkurrenten drehten fleißig ihre Runden. Durch den vorangegangenen Regen fanden die Teams zu dieser Zeit Windstille und klare Luft vor. Nichtsdestotrotz traute das Team der joanneum Aeronautics seinen Augen kaum, als es um 17 Uhr am dritten Tag die Rangliste erblickte und eine „7“ vor dem Teamnamen aufleuchtete.

Es wurde also der siebte von 145 möglichen Plätzen! Als Draufgabe darf das Team der joanneum Aeronautics außerdem den Titel des besten europäischen und nicht amerikanischen Teams sein Eigen nennen. Verrichteter Dinge, mit großem Jubel und gestärktem Selbstbewusstsein, kehrte das Team Ende April aus den USA zurück und findet sich aktuell mitten im Studienalltag des Sommersemesters an der FH JOANNEUM wieder. Mit Sicherheit war dies nicht das letzte Mal, dass das Team der joanneum Aeronautics mit seinen Erfolgen aufhorchen lässt.

Das im Dezember 2014 gegründete „joanneum Aeronautics“-Team der FH JOANNEUM setzt sich aus Studierenden des Bachelor- und Master-Studiengangs „Luftfahrt / Aviation“ zusammen. Die Mitglieder befassen sich – überwiegend in ihrer Freizeit – mit luftfahrtspezifischen Fragestellungen und deren Lösungen.

Eine der Hauptaufgaben des Teams besteht in der Teilnahme am „Design-Build-Fly“-Wettbewerb, welcher jährlich ausgeschrieben wird und in den USA stattfindet. Dieser dreitägige Wettbewerb ermöglicht Studierenden aus aller Welt, sich mit selbstgebauten Flugmodellen zu messen. Die Flugmodelle müssen hierbei jährlich wechselnden Anforderungen genügen, die von den teilnehmenden Teams jedes Jahr aufs Neue innovative Konzepte zur Bewältigung der Aufgabenstellung abverlangen.