Vom Kindheitstraum zum Traumstudium 3
Corinna Baumgartner bei ihrer Bachelor-Graduierung. Foto: FH JOANNEUM

Vom Kindheitstraum zum Traumstudium

Elisabeth Dehm,

Corinna Baumgartner hat ihr Bachelorstudium „Elektronik und Computer Engineering“ 2022 abgeschlossen und startete im Oktober im anschließenden Masterstudium „System Test Engineering“ mit Studieninhalten für Fortgeschrittene richtig durch. Was sie an der FH JOANNEUM besonders schätzt und warum sie ihre Hochschule auch in der Öffentlichkeit auf Bildungsmessen und Schulbesuchen gerne vertritt, verrät sie uns im folgenden Interview.

Wenn Sie an Ihre Kindheit und Jugend zurückdenken: Woher kam das Interesse am Bereich Elektronik?

Corinna Baumgartner: Ich habe eine HTL mit Schwerpunkt Mechatronik besucht und dadurch Kenntnis davon, was der technische Bereich für mich bereithält: Mechanik, Elektronik, Elektrotechnik und Programmieren. Nach meinem Abschluss der HTL sprach mich das Programmieren von Microcontrollern und die dazugehörige Hardware besonders an. Daher wollte ich mich in meiner Studienwahl daran orientieren

Glauben Sie, dass Ihnen der Einstieg in das Bachelorstudium „Elektronik und Computer Engineering“ aufgrund Ihrer schulischen Vorbildung leichter fiel als anderen Mitstudierenden?

CB: Definitiv, ja. Denn man erwirbt an der HTL eine gewisse Art zu denken und eine spezielle Herangehensweise, beispielsweise beim Programmieren. Außerdem habe ich vereinfachte Versionen einiger Studieninhalte bereits in der HTL kennen gelernt und mit dem Studium mein Wissen nicht komplett neu erworben, sondern erweitert. Das hat mir den Einstieg sicherlich erleichtert.

Warum haben Sie sich für die FH JOANNEUM als Ausbildungsstätte entschieden?

CB: Um einen garantierten Bachelorabschluss in drei Jahren und einen hohen Praxisanteil in Aussicht zu haben, entschied ich mich, auf jeden Fall eine Fachhochschule zu absolvieren. Für die FH JOANNEUM in Graz habe ich mich entschieden, weil mich der Studiengang „Elektronik und Computer Engineering“ vom Studienplan am meisten angesprochen hat, mein Wohnort in angenehmer Nähe liegt und mir persönlich die Stadt Graz auch sehr gefällt. So gesehen war es mein Traumstudium, das sich erfüllt hat.

Was hat Ihnen am Studium „Elektronik und Computer Engineering“ im Besonderen Spaß bereitet?

CB: Ich mochte besonders Übungen mit einer weiter gefassten Vorgabe, bei denen man verschiedene Zugänge ausprobieren konnte, um zu einem Ergebnis zu kommen. Beispielsweise sollten wir im Rahmen einer Lehrveranstaltung aus dem Bereich Informatik ein Spiel programmieren, aber es gab keine strikten Richtlinien, wie dieses auszusehen hatte.

Können Sie sich noch erinnern, welches Spiel Sie dann schlussendlich entwickelt haben?

CB: Es war ähnlich wie das Spiel „Pong“, bei dem man einen digitalen Ball mithilfe eines Bretts am Bildschirmrand nach oben prallen lassen muss und ihn nicht herabfallen lassen darf. Diese Idee hatte ich bereits in der HTL ansatzweise verfolgt und konnte ich im Studium vollenden.

Fiel es Ihnen im Laufe des Studiums leicht, mit Firmen für Praktika oder Projekte in Kontakt zu treten?

CB: Besonders wenn man noch niemanden in der Branche kennt, hilft es, an der FH beispielsweise über Lehrende Kontakte zu knüpfen und auf ausgeschriebene Projekte bzw. Bachelor-Themen hingewiesen zu werden. Bei diesen Firmen ist auch klar, dass es Mitarbeiter:innen gibt, die Interesse an der Betreuung und den Projekten von Studierenden haben und sich der Betreuung mit großem Engagement widmen.

Sie sind neben Ihrem Studium wiederholt auch als Vertreterin der FH JOANNEUM auf Berufsinformations- und Bildungsmessen wie der BeSt und auch bei Schulbesuchen tätig: Wie ist es Ihnen dabei ergangen?

CB: Mir gefiel es, hierbei ein Ziel vor Augen zu haben: einem jungen Menschen Möglichkeiten aufzuzeigen und eine motivierende Option für die Zukunft zu finden. Außerdem ergeben sich oft interessante Gespräche. Allerdings fällt mir auf, dass viele vorbeigehende Besucher:innen angezogen von den technischen Innovationen des Studiums sind wie z.B. unserer automatisierten Kaffeemaschine, die wir zu solchen Messen mitbringen. Gleichzeitig wirken sie aber auch ein wenig abgeschreckt von den anspruchsvollen Projekten. Auf diese gehe ich aktiv zu, spreche sie an und nehme ihnen die Scheu, sich über das breite Studienangebot aller Institute und auch das Studierendenleben in Graz zu informieren. Mit technisch interessierten Personen komme ich generell schnell ins Gespräch.

Wofür interessieren sich Besucher:innen von Berufsinformationsmessen häufig?

CB: Einerseits natürlich für die primären Studieninhalte wie Lehrveranstaltungen, Projekte und Wahlpflichtfächer, andererseits auch für das Studierendenleben in der Stadt, Wohnmöglichkeiten und Lerngruppen am Campus. Gerne erwähne ich dabei beispielsweise unser Tutor:innenprogramm, bei dem Studierende in den ersten beiden Semestern von einem Tutor oder einer Tutorin aus den höheren Semestern Einstiegshilfe für die Kurse und nützliche Tipps zur Prüfungsvorbereitung erhalten. Bemerkenswert ist hierbei auch, dass die Tutor:innen sich sehr flexibel auf die Interessen und Bedürfnisse der Studierenden einstellen.

Wo wir gerade von persönlichen Erfahrungen sprechen: Wie empfinden Sie es, als Frau einen technischen Studiengang an der FH JOANNEUM zu absolvieren?

CB: Von der HTL her war ich es gewöhnt, dass meine Schulzeit von einer Mehrheit an männlichen Mitschülern geprägt war. An der FH JOANNEUM ist es aber deutlich angenehmer als an anderen Ausbildungsorten – alle Studierenden sind reifer und können besser miteinander kommunizieren. Dabei spielt das Geschlecht eine untergeordnete Rolle, und ich werde im Gespräch entsprechend ernst genommen.

Was würden Sie jungen Frauen empfehlen, die sich für ein technisches Studium interessieren?

CB: Wenn man Interesse für einen technischen Bereich hat, muss man sich auf jeden Fall bewusst sein, dass man nicht mit vielen weiblichen Kommilitoninnen rechnen kann und auch auf seine männlichen Mitstudierenden zugehen muss. Generell ist mein Tipp: Traut euch einfach, wenn es euer Traum und euer Ziel ist!

Sie führe Ihre erfolgreiche Studienkarriere gerade im Masterstudiengang „System Test Engineering“ fort. Warum haben Sie sich dafür entschieden?

CB: Ich wollte unbedingt ein Masterstudium anschließen, weil mir ein Bachelorabschluss für meine berufliche Zukunft nicht ausreicht. Außerdem konnte ich durch die Lehrveranstaltung „Design und Test elektronischer Geräte“ sowie durch mein Berufspraktikum im Bereich „Validierung und Testing“ in das Gebiet von System Test Engineering hineinschnuppern, was mein Interesse geweckt hat. Zuletzt haben auch die positiven Erfahrungsberichte der bisherigen Studierenden aus dem Masterstudiengang „System Test Engineering“ den Ausschlag gegeben.