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Wir spielen! – Ein Planspiel

Jutta Pauschenwein und Linda Michelitsch, 20. Juni 2023
Wir spielen! - Ein Planspiel 4

Am 22. E-Learning Tag steht die Interaktion zwischen den Teilnehmenden im Mittelpunkt. Es gibt keine herkömmliche Konferenz, sondern es wird gespielt. Menschen an Hochschulen erleben gerade eine intensive, herausfordernde Zeit. Die Studierenden ändern sich, Inhalte werden hinterfragt und ganzheitliche, interdisziplinäre Inhalte kommen dazu. Wie soll also ein Bachelor-Studiengang aussehen, der modern, innovativ und ansprechend ist, und die Studierenden gut auf diese unsichere, komplexe Welt vorbereitet? Das Planspiel wurde am ZML – Innovative Lernszenarien entwickelt; Rollenbeschreibungen, Interviewleitfaden sowie das Setting können unter einer offenen Lizenz [1] von anderen genützt werden.

Das Planspiel

Ein Planspiel braucht eine Ausgangssituation und Parameter, die sich von Runde zu Runde ändern sowie Rollenbeschreibungen. Während des Spiels verhandeln die Anwesenden Inhalte, Methoden und Durchführung eines modernen Bachelor-Studiengangs. 13 Rollen wurden vorab festgelegt – diese werden doppelt besetzt. In diesem Zweierteam erfolgt der Austausch, wie die Rolle ausgelegt wird.
Vormittags werden die Teilnehmenden von unserem Planspielexperten Wolfgang Gruber eingeführt und beginnen in 4-6 parallelen Gruppen mit der ersten Spielrunde.

Ausschnitt aus dem Programm des E-Learning Tages 2023

Nach der Mittagspause erfahren die Spielenden, wie sich die Ausgangslage für die zweite Runde ändert. Bevor die nächste Runde beginnt, schlüpfen alle Teilnehmer:innen in eine neue Rolle.
Das Planspiel endet mit einem Debriefing Prozess.

Die Ausgangssituation

Im Zentrum des Planspiels steht nicht die konkrete Entwicklung des Studiengangs selbst, die Spieler:innen sind nicht Teil eines Entwicklungsteams – das Spiel setzt bereits früher an. In einem Brainstorming Prozess geht es um die Festlegung relevanter Parameter – die Gruppen überlegen, welche Inhalte und welche Methoden braucht es? Wie viel an Flexibilität in der Organisation? Wie international oder lokal soll/muss/kann der Studiengang sein? Zusätzlich sind die Gruppen davon befreit sich über die konkrete Administration des Studienangebots Gedanken zu machen, denn bei der Spielentwicklung darf ruhig fantasiert und “out of the box” gedacht werden.

Ausschnitt der Planspiel-Ausgangssituation

Die Rollen

Dreizehn Rollen wurden festgelegt und im Herbst 2022, ausgehend von leitfadengestützten Interviews mit 57 Stakeholdern einer Hochschule, entwickelt.

Dreizehn Rollen gibt es im Planspiel

Rollenbeschreibungen unterstützen die Identifikation mit der Rolle. Dem Entwicklungsteam des Planspiels war es wichtig, möglichst diverse und vielfältige Personen zu beschreiben – unterschiedliche Geschlechter, Nationalitäten sowie Beeinträchtigungen, um die gesamte Bandbreite der Gesellschaft so gut wie möglich abzudecken. Eine Barcamp-Session am Studiengang “Content-Strategie”[2] half bei der Konkretisierung der „Stories“.
Für das Planspiel nehmen die Spieler:innen eine andere Identität an, als die ihres täglichen Lebens. Die Teilnehmer:innen-Paare sind, wenn sie eine Rolle ausgewählt haben, eingeladen, der Rolle “Leben einzuhauchen”, indem sie ihr einen Namen geben und ein passendes Bild, mit dem sie sich identifizieren möchten, vergeben. Ca. 20 % der beschriebenen Akteur:innen haben eine Einschränkung (3 Personen). Die Rollenbeschreibungen sind kurz und prägnant und sind in einfacher Sprache verfasst.

Photo: (c) ZML

Das ZML spielt ein Probe-Planspiel.

Die Reflexion

Die Entwicklung eines Planspiels braucht Ressourcen. Das Entwicklungsteam hat versucht eine gute Balance aus Aufwand und Ergebnissen zu halten. Die geführten Interviews dienen ausschließlich den Rollenbeschreibungen. Das Planspiel soll für alle Teilnehmer:innen eine faszinierende Erfahrung werden, die tiefe Einblicke in verschiedene Aspekte zur Entwicklung von Studiengängen bietet. Die Teilnehmer:innen analysieren komplexe Situationen, treffen Entscheidungen und erkennen die Konsequenzen ihrer Handlungen. Während des Planspiels soll bewusst werden, wie wichtig eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb eines Teams bzw. einer Hochschule sind; es soll zeigen, wie wichtig es ist, verschiedene Szenarien zu berücksichtigen und flexibel zu bleiben. Die Realität ist voller Unsicherheiten und unvorhersehbarer Ereignisse, und das Planspiel soll helfen, uns auf unerwartete Situationen vorzubereiten und alternative Lösungen zu finden.

Mit dabei sein – mitspielen, mitfeiern

Der 22. E-Learning Tag findet am Dienstag, 19. September 2023 vor Ort an der FH JOANNEUM in Graz statt und bietet neben dem neuen inhaltlichen Rahmen ein weiteres Highlight – wir, das Team des ZML – Innovative Lernszenarien feiern unser 25-jähriges Bestehen und laden Sie herzlich ein, mit dabei zu sein – mitzuspielen, mitzufeiern!
Melden Sie sich gleich zum E-Learning Tag an!

Quellen
[1] https://oer.fh-joanneum.at/zml/2023/05/24/planspiel-entwicklung-abgeschlossen/
[2] Das COS-Camp fand am Samstag, 04.02.2023 statt.

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