Pressemitteilung

FH JOANNEUM eröffnet neue Lehr- und Forschungsfabrik für Digitalisierung

 
Smart Production Lab 6

An der FH JOANNEUM Kapfenberg wurde am 7. März 2018 das Smart Production Lab eröffnet. Die Lehr- und Forschungsfabrik schafft einen offenen Platz für Kreativität und Innovation für die digitale Produktion. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 2,7 Millionen Euro, davon finanziert die Stadt Kapfenberg 1,1 Millionen für die bauliche Infrastruktur, namhafte Industriepartner und Sponsoren unterstützen das Smart Production Lab mit rund einer Million Euro.

Zur Eröffnung des Smart Production Lab begrüßte man an der FH JOANNEUM in Kapfenberg über 300 Personen aus Wirtschaft, Industrie und Politik. Darunter auch Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Bildungslandesrätin Ursula Lackner und den Bürgermeister der Stadt Kapfenberg Friedrich Kratzer. Zu den Gästen zählten auch Vertreterinnen und Vertreter der 21 Kooperationspartner und Sponsoren wie NTS, Cisco, Hoerbiger, SAP, Pankl Racing Systems und voestalpine BÖHLER Edelstahl.

Die Eröffnungsfeier folgte dem Motto der FH JOANNEUM „Keine Theorie ohne Praxis“: Im Audimax wurde das Smart Production Lab von Martin Tschandl, Leiter des Instituts Industrial Management, Sonja Gögele, Leiterin des Instituts Internet-Technologien & -Anwendungen sowie Laborleiterin Associate Professorin Barbara Mayer und FH-Professor für IT-Security Klaus Gebeshuber vorgestellt. Die Keynote hielt Roland Sommer, der Geschäftsführer der Plattform Industrie 4.0 Österreich. Und dann kam man zum praktischen Teil: Die Besucherinnen und Besucher wurden von Expertinnen und Experten durch das aktive Smart Production Lab und dem IT-Security Lab geführt und konnten sich von der Innovationskraft der neuen Einrichtung überzeugen.

Innovation und Arbeitsplätze

Die Erforschung und das Lehren über die bestmögliche und sichere Nutzung von Daten in der Industrie – darum geht es im neuen Smart Production Lab an der FH JOANNEUM in Kapfenberg. Vor allem die vertikale und horizontale Integration von IT und Daten sowie deren Sicherheit stehen im Fokus. Vertikal bedeutet vom Managementsystem in die Produktion, horizontal vom Lieferanten über das eigene Unternehmen zu Kundinnen und Kunden. In beiden Bereichen sind bei vielen Firmen noch Potenziale vorhanden.

In Form von Use Cases an sieben Stationen sowie drei Speziallabs soll diesem Potenzial entgegnet werden. Mit industriewirtschaftlichen Prozessen beschäftigen sich die Stationen Service Engineering, Design & Engineering, Einkauf & Supply Management, Produktionsplanung & -logistik, Smart Production, ERP & Reporting sowie Distribution & Materialwirtschaft. Im FabLab, einer offenen Werkstatt, können Erfinderinnen, Erfinder, Gründerinnen, Gründer und Interessierte ihre Ideen mithilfe modernster Produktionsverfahren umsetzen. Der Weg zum Prototypen wird also geebnet und vereinfacht. Im IT Security Lab werden Themen rund um die Sicherheit von sensiblen Daten, Software, Netzwerken und industriellen Steuerungssystemen behandelt – mit Laborinfrastruktur, die innovativste Forschung und Lehre ermöglicht. Ein weiteres Speziallabor ist das SAP Next-Gen-Lab: Dieses versteht sich als Plattform für Co-Innovation, um Universitäten, dessen Forscherinnen, Forscher und Studierende mit Unternehmen und Start Ups zu verbinden.

Die Integration der Lehre sowie der Wissenstransfer zwischen Industrie und Hochschule im Rahmen des neuen Labors ermöglichen eine noch besser Aus- und Weiterbildung von Expertinnen und Experten. Die Studierenden sichern sich durch ihr praxisnahes Studium am Puls der Zeit einen Wettbewerbsvorteil am Arbeitsmarkt – nicht nur österreichweit, sondern auch international. Oder sie entscheiden sich, selbst zu gründen und werden mit dem gebündelten Know-how der FH JOANNEUM gefördert. Auch Projekte zur Unterstützung von bestehenden Unternehmen bei der digitalen Transformation steht auf der Agenda für das neuen Smart Production Lab.

Statements:

„Das neue Smart Production Lab ist ein weiteres Beispiel für die herausragende Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft in der Steiermark. Es wird in Zukunft wesentlich dazu beitragen, wichtige Themen im Zusammenhang mit der Digitalisierung zu erforschen und damit die Chancen der Digitalisierung für die Steirerinnen und Steirer zu nutzen“, so Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

„Das Smart Production Lab ermöglicht eine praxisnahe Ausbildung der Studierenden. Das ist nicht nur für die Unternehmen, bei denen die AbsolventInnen künftig arbeiten werden, von Vorteil, sondern auch für sie selbst. Sie können so frühzeitig tief in ihr künftiges Arbeitsumfeld eintauchen und dabei ihre Talente weiterentwickeln und spezialisieren. Wichtig ist mit dabei, dass auch bei Mädchen und jungen Frauen verstärkt das Interesse für technische und naturwissenschaftliche Berufe geweckt wird und sie ermutigt werden, sich auch in bisher männerdominierte Berufsfelder vorzuwagen. Das ist ein wichtiger Beitrag für die Chancengleichheit von Mann und Frau.“ – Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft

„Die neue Lehr- und Forschungsfabrik an der FH JOANNEUM bereichert die Industriestadt Kapfenberg. Das Smart Production Lab bringt für jeden etwas: Unsere Studentinnen und Studenten sowie Lehrlinge bekommen eine noch bessere Ausbildung, die Unternehmen profitieren vom Wissenstransfer und unsere Tüftlerinnen und Tüftler können im öffentlich zugänglichen FabLab ihre Ideen verwirklichen. In solche innovativen, zukunftsreichen und wegweisenden Projekte investieren wir gerne.“ – Friedrich Kratzer, Bürgermeister der Stadt Kapfenberg

„Einmal mehr leben wir unseren Leitsatz ‚keine Theorie ohne Praxis‘ in diesem neuen Labor. Interdisziplinarität steht hier genauso am Plan sowie die enge Zusammenarbeit mit unseren Industriepartnern als auch der Wissenstransfer in die Lehre. Unsere Absolventinnen und Absolventen müssen für eine zukünftige durch Digitalisierung geprägte Arbeitswelt bestens vorbereitet sein. Daher steht das Thema Digitalisierung bei der Weiterentwicklung aller unsrer Studiengänge im Mittelpunkt. Dieses Labor bietet uns Möglichkeiten für innovative Ansätze in Lehre, angewandte Forschung und Weiterbildung.“ – Karl Peter Pfeiffer, wissenschaftlicher Geschäftsführer, FH JOANNEUM

„Wir werden im neuen Smart Production Lab unsere angewandte Forschung mit Unternehmen zum Thema Digitalisierung und Industrie 4.0 deutlich verstärken. Damit wollen wir unseren Betrieben helfen, Wettbewerbsvorteile zu gewinnen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die digitale Transformation ist wichtig, um Kosten zu senken, aber auch um die Kundenzufriedenheit durch Individualisierung und Service-Eningeering zu erhöhen. Die Erkenntnisse aus den Projekten fließen im Sinne einer forschungsgeleiteten Lehre zurück zu unseren Studierenden. Das hilft Ihnen und den Unternehmen, in denen sie während und nach dem Studium arbeiten.“ – Martin Tschandl, Leiter des Wirtschaftsingenieur-Instituts Industrial Management, FH JOANNEUM

„Die Digitalisierung bringt viele Vorteile, aber auch einige Herausforderungen mit sich: Datenmanagement, Programmierung oder Software Engineering sind Themen, bei denen wir – auch im Rahmen des neuen IT Security Lab – Unternehmen sehr gut unterstützen können. Und unsere Studierenden arbeiten mit und bekommen so einen Eindruck von den Problemstellungen, mit denen sie sich zukünftig im Job konfrontiert sehen werden.“ – Sonja Gögele, Leiterin des Instituts Internet-Technologien & -Anwendungen, FH JOANNEUM

„Im Smart Production Lab haben wir die Möglichkeit, Unternehmen in Form von Use Cases Impulse zu geben: Also Beispiele für konkrete, praxiserprobte sowie in Forschung befindliche Anwendungen in verschiedenen industriewirtschaftlichen Prozessen. So machen wir Industrie 4.0 angreifbar, verständlich und realisierbar – für viele Unternehmen, die so ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern und die neuesten Technologien optimal für ihre Bedürfnisse nutzen.“ – Barbara Mayer, Laborleiterin und Associate Professorin, FH JOANNEUM

„Die Auswirkungen von Cyberangriffen auf industrielle Steuerungssysteme können verheerend sein. Neben dem großen finanziellen Schaden durch Produktionsausfälle und Industriespionage sind auch Gefahren für Menschen nicht mehr ausgeschlossen. Der große Vorteil der zunehmenden Vernetzung birgt auch zusätzliche Gefahren durch die erweiterten Angriffsflächen die damit Hackerinnen und Hackern zur Verfügung stehen. Bisher isolierte Systeme sind nun plötzlich aus Büro Netzwerken oder per Fernwartung erreichbar. Die Umsetzung einfacher Hausaufgaben in der IT-Architektur und der Security Awareness von Mitarbeiterinnen Mitarbeitern können allerdings das Sicherheitsniveau mit geringen Mitteln massiv erhöhen“ – Klaus Gebeshuber, FH-Professor für IT-Security, FH JOANNEUM

„Für mich ist das Smart Production Lab der perfekte Ort um zu zeigen, wie schnell innovative Ideen entstehen können, wenn die richtigen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. Mit unserem Programm SAP Next-Gen bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit gemeinsam mit innovativen jungen Köpfen der Universitäten die Herausforderungen von morgen anzupacken.“ – Rudi Richter, Geschäftsführer, SAP Österreich SAP

„Für uns ist das Netzwerk mit Studierenden wichtig. Darüber hinaus ist das Smart Production Lab ein wichtiges Puzzleteil beim Aufbau unseres Ökosystems zum Thema Digitalisierung. Expertinnen und Experten aus unserem Unternehmen werden als Vortragende zu Workshops und Seminaren beitragen. Wir werden Diplomarbeiten und Praxissemester fördern sowie das integrierte FabLab für Trainings eigener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen. Zudem werden wir gemeinsame Forschungsprojekte mit der FH JOANNEUM entwickeln.“ – Claus Mittendorfer, kaufmännischer Geschäftsführer, voestalpine BÖHLER Edelstahl

„Das Smart Production Lab in Kapfenberg ist für uns eine Antwort auf die Herausforderungen der künftigen Produktionslandschaft – und das im Schulterschluss mit Akteuren aus Forschung, Lehre und Wirtschaft. Mit angewandten Forschungsprojekten können wir noch besser zur Digitalisierung der Produktion und zur Gestaltung von Industrie 4.0 beitragen. Gemeinsam mit unserem Partner CISCO erforschen wir das Thema ‚Internet of Things‘ und freuen uns dabei besonders auf die Zusammenarbeit mit den Studierenden, im speziellen auf die Diskussion und Erprobung der neuen Technologien.“ – Alexander Albler, CEO, NTS

Altbürgermeister Manfred Wegscheider, Bürgermeister Friedrich Kratzer, Laborleiterin Barbara Mayer, Sonja Gögele, Leiterin des Instituts Internet-Technologien & -Anwendungen, wissenschaftlicher Geschäftsführer der FH JOANNEUM Karl Peter Pfeiffer, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Landesrätin Ursula Lackner und Martin Tschandl, Leiter des Instituts Industrial Management.
Foto: © FH JOANNEUM / Klaus Morgenstern
Altbürgermeister Manfred Wegscheider, Bürgermeister Friedrich Kratzer, Laborleiterin Barbara Mayer, Sonja Gögele, Leiterin des Instituts Internet-Technologien & -Anwendungen, wissenschaftlicher Geschäftsführer der FH JOANNEUM Karl Peter Pfeiffer, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Landesrätin Ursula Lackner und Martin Tschandl, Leiter des Instituts Industrial Management.