Pressemitteilung

FH JOANNEUM: Heinz Fischer im Gespräch mit Nina Horaczek

 
FH JOANNEUM: Heinz Fischer im Gespräch mit Nina Horaczek 5

Am Freitag, dem 8. November 2019, sprachen Bundespräsident a. D. Heinz Fischer und Nina Horaczek an der FH JOANNEUM Graz über Nationalsozialismus und Rechtsextremismus.

Die Studierenden der FH JOANNEUM, insbesondere Hanno Siller und Alexander Moschitz von „Soziale Arbeit“ sowie Markus Schinnerl, haben im Rahmen von „let´s TALK ABOUT“ Bundespräsident a. D. Heinz Fischer und Falter-Chefreporterin Nina Horaczek zum Gespräch über Nationalsozialismus und Rechtsextremismus in der Zweiten Republik geladen. Unterstützt wurde diese Diskussionsrunde von der FH JOANNEUM, der öh joanneum und Alumni. Rund 350 Studierende, Absolventinnen und Absolventen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Interessierte haben mitdiskutiert. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernahm die ehem. Nationalratsabgeordnete Martha Bißmann. Moderiert wurde der Abend von Patrick Schlauer, Absolvent von „Journalismus und Public Relations (PR)“.

Heinz Fischer und Nina Horaczek

Nach dem Film „Waldheims Walzer“ von Ruth Beckermann und einer Reihe Videointerviews mit der Juristin und Zeitzeugin Irmgard Griss, Leiterin der Anti-Diskriminierungsstelle Daniela Grabovac oder Waldheims Enkel Gabriel Karas, findet Heinz Fischer, Bundespräsident a. D., über die Auseinandersetzung Österreichs mit seiner Vergangenheit klare Worte: „Der Rechtsextremismus und der Nationalsozialismus haben im 20. Jahrhundert unendliches Leid und schreckliche Entwicklungen zu verantworten. Der Rechtsextremismus ist aber nicht im Abgrund der Geschichte versunken, sondern es gibt noch immer und teilweise schon wieder starke rechtsextremistische Strömungen. Es ist nicht nur unser Recht, sondern unsere dringende Pflicht, sich mit den Gefahren, mit dem falschen Menschenbild und mit den inhumanen Instrumenten und Methoden des Rechtsextremismus auseinanderzusetzen." Nina Horaczek ergänzt dazu: „Man kann aus der Geschichte nur lernen, wenn man sich mit ihr intensiv beschäftigt und da ist es wichtig, sich auch die dunklen Seiten anzusehen. Reden wir drüber!“

Sensibilisierung zu diesem Thema

Martin Payer, kaufmännischer Geschäftsführer: „Als Hochschule sehen wir es als unsere Pflicht, die Auseinandersetzung Österreichs mit seiner Vergangenheit aktiv zu führen. Wir danken unseren Studierenden, die sich für dieses Thema so stark engagieren und diese Veranstaltung initiiert haben. Wir müssen laufend daran arbeiten, damit ethische Grundsätze stärker in unseren Fokus rücken und diskriminierende Ideologien in jeglicher Form an unserer Hochschule keinen Platz haben. Im Rahmen von ethics@FH JOANNEUM sind eine Reihe von Veranstaltungen und Maßnahmen geplant, die Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren.“

Alexander Moschitz und Hanno Siller, Studierende des Studiengangs „Soziale Arbeit“, warum sie federführend diese Veranstaltung organisiert haben: „Viel zu viele Menschen haben die Herrschaft der Nationalsozialisten hierzulande unterstützt oder zumindest geduldet, viel zu wenige sind letztlich dagegen aufgestanden. Die Aufarbeitung der eigenen (Mit-)Täterschaft fiel dementsprechend schwer. Erst nach der Waldheim-Affäre begann in Österreich eine umfassendere Auseinandersetzung mit dieser Verantwortung. Auch heutzutage finden in Teilen der Bevölkerung menschenfeindliche Ideologien wieder Gehör. Damit sich die dunkelsten Zeiten unserer Geschichte nicht wiederholen können, ist es wichtig darüber zu sprechen. Wir freuen uns, dass wir Heinz Fischer und Nina Horaczek dafür gewonnen haben."