Pressemitteilung

Global Entrepreneurship Monitor (GEM) 2019

 

Internationale Vergleichsstudie bestätigt anhaltend hohes Niveau unternehmerischer Aktivität in Österreich.

Zum 20-jährigen Jubiläum des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) nahmen erneut über 50 Länder teil. Die neuesten Daten zur weltweit größten Vergleichsstudie zur Erfassung unternehmerischer Aktivität mit mehr als 200.000 Interviews pro Jahr wurden nun in Santiago de Chile präsentiert. Für Österreich führt die FH JOANNEUM Graz mit ihrem Institut International Management die Erhebung bereits seit 2005 durch.

2018 bringt für Österreich erfreuliche und dynamische Entwicklungen: Der Anteil an Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern befindet sich auf einem neuen Höchststand, die gesamte unternehmerische Aktivität zeigt eine dynamische Entwicklung seit 2012 und steht im internationalen Vergleich gut da.

„GEM ist eine konstante und tragende Säule für Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Seit der ersten Teilnahme entwickelten sich die Rahmenbedingungen in Österreich sehr positiv. 2018 sind bereits 10,9% der erwerbsfähigen Bevölkerung Jungunternehmerinnen bzw. Jungunternehmer. Mit diesem Höchstwert seit erstmaliger Teilnahme ist Österreich im europäischen Vergleich bereits auf den dritten Platz vorgestoßen“, zeigen sich Christian Friedl und Bernadette Frech, Leitung des GEM Österreich Teams vom Institut International Management der FH JOANNEUM, erfreut.

„GEM unterstreicht den Trend, dass Österreich immer mehr zum Gründerland wird. Österreichs Gründerinnen und Gründer sind jung, dynamisch, gut ausgebildet und zuversichtlich, die eigene Geschäftsidee auch erfolgreich am internationalen Markt umzusetzen. Viele erfolgreiche Maßnahmen wurden gesetzt, um ein gut funktionierendes Ökosystem für Unternehmerinnen und Unternehmer zu schaffen. Weitere Anstrengungen sind aber nötig, um den positiven Trend zu verstärken und Österreich zum Gründerland Nr. 1 zu machen“, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.

„Wie GEM zeigt, profitieren Österreichs technologieorientierte Unternehmen von einem hervorragenden Umfeld. Erste Ergebnisse aus der Studie zeigen, dass gerade forschende und innovative Unternehmen vermehrt den globalen Wettstreit suchen und dort reüssieren“, sagt Norbert Hofer, Minister für Verkehr, Innovation und Technologie.

„Die globalen GEM Ergebnisse beweisen, dass Österreichs Wirtschaft den internationalen Vergleich nicht scheuen muss“, so Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich. „Wie hier gezeigt wird, ist Unternehmertum in Österreich eine erstrebenswerte Karrierewahl. Um diesen Trend beizubehalten, heißt es die Rahmenbedingungen weiter an die Herausforderungen der Zukunft anzugleichen“, führt Präsident Mahrer weiter aus.

„Wir sind erfreut, dass unsere Maßnahmen greifen und sich Wien als Gründungshochburg Österreichs etabliert. Auch der bundesweit überdurchschnittlich hohe Anteil an Wienerinnen und Wienern, die unternehmerisch aktiv sind, ist bemerkenswert. Den mutigen Schritt in die Selbständigkeit gilt es auch weiterhin bestmöglich zu unterstützen“, meint Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

„Innovative Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer bringen wichtige Impulse für den Wirtschaftsstandort. Als Förderbank des Bundes unterstützt die aws diese Unternehmen bei der Finanzierung in allen wichtigen Phasen: von der Gründung bis hin zu Wachstum und Internationalisierung. Besonders freut es uns daher, dass GEM den hohen Anteil innovativer Unternehmen in Österreich positiv hervorstreicht. Die österreichische Förderlandschaft ist für diese Unternehmen eine wichtige finanzielle Basis“, sagen Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister, aws Geschäftsführung.

„Ein kritisches Auge auf die Innovationskraft Österreichs zu werfen, steht im Zentrum unserer Bemühungen. Der GEM hilft uns dabei, einen Befund zu erstellen und Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Erste Auswertungen deuten darauf hin, dass bekannte Problemfelder wie Bürokratie, Steuer und unternehmerische Bildung in Schulen weiterhin existieren. Hier besteht Handlungsbedarf“, sagt Hannes Androsch vom Rat für Forschungs- und Technologieentwicklung.

„GEM ist eine wertvolle Quelle, um einen Blick über den Tellerrand zu werfen und sich internationalen Vergleichen zu stellen. Überdies ergänzt er andere Statistiken und Studien mit Indikatoren, die sonst nur schwer erfassbar sind wie die Einstellung der österreichischen Bevölkerung zum Unternehmertum“, erzählt Wolfgang Polt, Direktor POLICIES und Experte für Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik des JOANNEUM RESEARCH.

GEM Österreich 2018 ist eine gemeinsame Initiative von FH JOANNEUM, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wirtschaftskammer Österreich, Wirtschaftskammer Wien, Austria Wirtschaftsservice, Rat für Forschung und Technologieentwicklung, Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH sowie JOANNEUM RESEARCH.

Der neue GEM Österreich Bericht wird Mitte Juni 2019 in Wien vorgestellt. Zahlreiche weitere Detailaspekte und vertiefende Indikatoren zur unternehmerischen Aktivität wurden dabei von 4.500 Österreicherinnen und Österreichern sowie von 39 Expertinnen und Experten erhoben. Spezialthemen sind Forschung, Technologie und Innovation von österreichischen Unternehmen sowie Familienunternehmen.

Zwei Arbeitende vor einem Rechner.
Die unternehmerische Aktivität in Österreich entwickelt sich gut. Der Anteil an Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern befindet sich auf einem Höchststand. (© FH JOANNEUM / Maximilian Thum)
Portrait von Christian Friedl
Christian Friedl leitet gemeinsam mit Bernadette Frech das GEM Österreich Team. (© FH JOANNEUM)