Projekt

aCIRET – Apprenticeship Cluster for Industry-Ready Engineers of Tomorrow

 
Smart Production Lab 3

Am Rande der vierten industriellen Revolution – Industrie 4.0 – steht Europa vor radikalen Herausforderungen in Bezug auf seine Arbeitskräfte. Die entstehenden cyber-physischen Systeme, das Internet und Cloud Computing erfordern wissens- und qualifikationsintensive Arbeitsplätze. Daher werden hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sowohl über hervorragende technische als auch unternehmerische Kompetenzen verfügen, in der Arbeitswelt künftig stark nachgefragt sein. Dies gilt vor allem für das verarbeitende Gewerbe, wo sich Prozesse und Organisation zunehmend verändern. Hier bedarf es bestens ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure, die Innovationen und fortschrittliche Technologien vorantreiben.

Ausbildungscluster für industriefähige Technikerinnen & Techniker von morgen

Das Projekt aCIRET bietet als alternative Lösung für die oben genannten Herausforderungen und Bedürfnisse eine neue Kooperationsstruktur im Bereich Maschinenbau mit aktiver Beteiligung von lokalen beziehungsweise regionalen Behörden und Sozialpartnern. Es werden Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen gesammelt, um einerseits branchenrelevante Curricula zu erarbeiten, andererseits um qualifizierte akademische und betriebliche Mentorinnen und Mentoren auszubilden.

Ziel des Projekts ist, ein duales Bildungsangebot mit Schwerpunkt auf der Ausbildung im Unternehmen, um alle Akteurinnen und Akteure an der Förderung und Einführung dieses Ansatzes im tertiären Bildungsbereich zu beteiligen. So soll die Kluft zwischen Bildung und Wirtschaft überbrückt, die Relevanz der Hochschulbildung für die Arbeitsmarktbedürfnisse verbessert sowie eine neue Generation von Ingenieurinnen und Ingenieuren ausgebildet werden, die in der Lage ist, die Anforderungen von Industrie 4.0 zu erfüllen und Spitzenleistungen zu erbringen.

Partner
  • Universität Gabrovo (Lead)
  • FH JOANNEUM
  • Technische Universität Danzig
  • Mechatronica SC, Bulgarien
  • Stadt Gabrovo
  • Gabrovo Chamber of Commerce and Industry
  • LC Podkrepa
  • Fundacja Edukacyjne Centrum Doskonalenia
Logo des Projekts
Mangel an Maschinenbauingenieurinnen & -ingenieuren

Einer Reihe von EU-Dokumenten zufolge (A New Skills Agenda für Europa 2016, Europäisches Semester 2016, Measuring Skills Mismatch 2015, European Vacancy and Recruitment Report 2014, Skills Mismatch in Europe 2014, etc.) mangelt es an talentierten Maschinenbauingenieurinnen und Maschinenbauingenieuren für den Weg in Richtung Industrie 4.0. So haben rund 40 Prozent der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in der EU Schwierigkeiten, Arbeitnehmerinnen beziehungsweise Arbeitnehmer einschließlich Ingenieurinnen und Ingenieure mit Kompetenzen zu finden, die für Wachstum und Innovation benötigt werden. Das beeinträchtigt Produktivität und Spitzenleistungen in den EU-Ländern. Darüber hinaus ist die Jugendarbeitslosigkeit einschließlich der Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen in einigen EU-Ländern sehr hoch. Diese liegt beispielsweise in Bulgarien bei 22 Prozent und in Polen bei 18,1 Prozent (laut Eurostat).

Die oben genannte Situation ist in den EU-Mitgliedstaaten unterschiedlich. In einigen Ländern wie Deutschland und Österreich wurde in der Hochschulbildung das berufsbegleitende Lernen eingeführt. Dadurch wird nicht nur der akademische Abschluss einer neuen Generation von Industrieingenieurinnen beziehungsweise Industrieingenieuren gefördert, sondern den Absolventinnen und Absolventen auch der Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert. Überdies können fehlende Kompetenzen in technischen Positionen verringert werden.

Hingegen wird in anderen EU-Mitgliedstaaten wie Bulgarien und Polen das duale Konzept im Tertiärbereich noch diskutiert. Als Ergebnis einer 2015 EMEA-Umfrage liegt in Bulgarien bei den Arbeitgebern der Job „Ingenieurin“ oder „Ingenieur“ an erster Stelle der Joblisten und in Polen an zweiter Stelle. Darüber hinaus weist Bulgarien das zweithöchste Qualifikationsungleichgewicht in der EU auf, Polen liegt in der Mitte der Skala, aber immer noch unter dem oberen Quartil.