Auftragsstudie

Gestaltungskonzept für das Strandbad Drobollach

 
Auftragsstudie Drobollach 32

Studierende des Masterstudiums „Architektur“ haben sich in einer Auftragsstudie im Wintersemester 2016/17 – im Rahmen der Lehrveranstaltungen ENTWURF 1, PROJEKTARBEIT 1, VISUALISIERUNG 1, HAUSTECHNIK PLANUNG, FASSADENKONSTRUKTION & BAUPHYSIK sowie RAUMKLIMA & AKUSTIK – mit der Neugestaltung des Strandbades Drobollach auseinandergesetzt.

Das Strandbad Drobollach am Faaker See ist ein beliebtes Ziel an heißen Sommertagen. Das Bad zeichnet sich durch eine Liegewiese aus, die zum See hin abfällt und dadurch einen schönen Ausblick über das Wasser auf die dahinter liegenden Berge ermöglicht, wie zum Beispiel auf die Karawanken.

Bislang zeichnete sich das Strandbad jedoch durch eine funktionale Kuriosität aus: Der Eingangsbereich mit dem größeren Teil der Liegewiese und der Gastronomie ist durch eine Straße, die Drobollacher Seepromenade, von dem kleineren, unteren Teil der Liegewiese getrennt, die den Seezugang bietet. Da der Eintritt zum Seebad bislang kostenpflichtig ist, sind die entsprechenden Bereiche eingezäunt. Für den Übergang zwischen den beiden Teilen gibt es eine Brücke und in der Richtung vom Eingangsbereich in den See auch eine Rutsche.

Die Studierenden waren aufgefordert, Vorschläge für die zukünftige Strukturierung und Gestaltung des Strandbades zu entwickeln.

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Foto: FH JOANNEUM, Master-Studiengang Architektur

Ein Problem war die als Straße genutzte Drobollacher Strandpromenade, die unweit des Sees den Bereich von Osten nach Westen durchschneidet. Einerseits wird sie vom motorisierten Verkehr genutzt, andererseits ist sie Bestandteil des touristisch wertvollen Radweges rund um den Faaker See. Eine vollwertige Erhaltung der Nutzung der Straße für KFZ erschien von Beginn an nicht zielführend, denn zu sehr bliebe sie dann trennendes Element. Einen Weg für Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer sowie einen frei zugänglichen Seezugang für Passierende sollten die Studierenden daher in ihrer Planung berücksichtigen.

Vier Varianten wurden im Vorfeld festgelegt und von mindestens eine Gruppe bearbeitet:

  1. Skywalk – Eine Brücke für Wanderinnen, Wanderer, Radfahrerinnen und Radfahrer sollte über das Areal geführt werden.
  2. Galerie – In einem Tunnel sollten Wanderinnen, Wanderer, Radfahrerinnen und Radfahrer unterirdisch mit partiellem Ausblick auf den See den Badebereich queren.
  3. Bypass – Entlang der Westseite der Liegewiese sollten die Passantinnen und Passanten über einen Weg von einer nördlich verlaufenden Straße zum See hinuntergeführt werden.
  4. Open Space – Das Bad ist frei zugänglich: Wanderinnen, Wanderer, Radfahrerinnen und Radfahrer kreuzen auf einem Niveau mit den Badegästen.

Zusätzlich neben der Betrachtung der Wegeführung mussten die Studierenden die Parkplatzsituation verbessern und Gebäude mit ihren Nutzungen auf dem Areal entwickeln und entwerfen. Wunsch der Auftraggeber war eine Gestaltung, die eine attraktive Nutzung über die Badesaison hinaus ermöglicht.

Sowohl in einem Zwischengespräch als auch in der Endpräsentation im Villacher Rathaus zeigten sich die Auftraggeber begeistert über die vielfältigen und gut überlegten Ansätze der Studierenden. In den einzelnen Entwürfen wurde aufgezeigt, was gut funktioniert und welche Ansätze problematischer sind. Die Arbeiten der Studierenden stellen somit eine sehr gute Basis für die zukünftige Entwicklung des Strandbades dar. In den Expertenrunden kristallisierte sich heraus, dass ein öffentlicher Zugang (Variante 4) der sinnvollste Ansatz für eine attraktive Ganzjahresnutzung wäre, wobei Elemente aus anderen Varianten, etwa die Gestaltung des ehemaligen Umkleidehauses, im Ansatz übernommen werden sollten.

Text: DI Tim Lüking

Projekt "VIEW"

Robert Leick & David Meier

Projekt "SKYFLY"

Christina Teusl & Sarah Koller

Projekt "Freifahrt"

Doris Windisch & Christian Wrulich

Projekt "Twin Peack"

Simon Labudde & Michael Garhammer

Projekt "Terrazzo Lago"

Anna Hattinger, Andrea Spanu & Philipp Spreitzer

Projekt "Endlos"

Bernadette Gruber & Tim Lehner

Projekt "Climb to see"

Sarah Besenrieder & Martina Rappold

Projekt "OLF OPEN LAKE FAAK"

Tina Trummer & Peter Wölfl