Forschung

ReWaste F – Recycling and Recovery of Waste for Future

 
Recycling and Recovery of Waste for Future - ReWaste F 5

ReWaste F vereint exzellente wissenschaftliche und unternehmerische Partner, die dem gemeinsamen strategischen Fokus folgen, die gesamte österreichische Abfallwirtschaft in Richtung einer partikel-, sensor- und datenbasierten Kreislaufwirtschaft zu transformieren. Im Projekt wird daher eine „Smart Waste Factory“ zur nachhaltigen Abfallbehandlung erforscht und entwickelt.

Projekt ReWaste 4.0

Nachhaltigkeit, regionale und globale Abfallproblematik, Umwelt- und Klimaschutz sowie materialspezifische Recyclingfähigkeit und technisches Recycling mit dem Einsatz von qualitätsgesicherten sekundären Rohstoffen in der industriellen Produktion von neuen Produkten sind international aktuelle gesellschaftliche Themen mit hohem Stellenwert. Aus diesem Grund haben 2017 zwei wissenschaftliche und acht Unternehmenspartner im Rahmen des FFG-geförderten COMET K-Projekts ReWaste 4.0 den ehrgeizigen Paradigmenwechsel eingeleitet, der für die Weiterentwicklung der Umwelttechnik und Abfallwirtschaft für nicht gefährliche, gemischte kommunale und gewerbliche Abfälle in Richtung „Circular Economy 4.0“ erforderlich ist.

Mit ReWaste 4.0 begann die Entwicklung einer autonomen, dynamischen „Smart Waste Factory“. In dieser Anlage werden in Echtzeit Daten zur Abfallqualität im Input und Output sowie Prozess- und Maschinendaten gesammelt, um eine nachhaltige Abfallbehandlung sicherzustellen und den Übergang zu einer datenbasierten und industrialisierten Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Diese wird neue Sekundärrohstoffe bereitstellen, hohe Recycling- und Verwertungsraten erreichen und dadurch eine optimierte Ressourceneffizienz, Reduktion der Treibhausgasemissionen und Erhöhung der Produktqualitäten ermöglichen.

Die wissenschaftliche und wirtschaftliche Relevanz des Projekts erstreckt sich auf drei Ebenen:

  • Materialebene: Materialcharakterisierung auf Partikelebene mit Wert- und Schadstoffinformationen und Aufbau von materialspezifischen Datenbanken
  • Technologieebene: technische Maschinen- und Prozessweiterentwicklung
  • Digitalisierungsebene: experimentelle sowie anwendungsnahe Gewinnung, Analyse und Modellierung von Abfall- und Maschinendaten.

Nur die gleichzeitige Verbindung dieser drei Ebenen (Material, Technologie und Digitalisierung) entlang der gesamten Wertschöpfungskette ermöglicht eine vernetzte Industrialisierung und ressourcenoptimierte Recyclingwirtschaft in Österreich, aber auch weltweit.

Folgeprojekt ReWaste F − Smart Waste Factory

Aufgrund der Erfolge, die in ReWaste 4.0 erzielt wurden, wird zwischen 2021 und 2025 das Folgeprojekt ReWaste F - Recycling and Recovery of Waste for Future als konsequente, qualitativ hochwertige F&E-Fortsetzung umgesetzt. Dabei werden aktuelle und zukünftige Abfallströme, das heißt nicht gefährliche gemischte Abfälle, Technologie- und Digitalisierungsentwicklungen ((Maschinen, Sensoren, Kameras, intelligente Vernetzung etc.) berücksichtigt. Die Institute Industrial Management und Wirtschaftsinformatik & Data Science der FH JOANNEUM sind als Forschungspartner am Projekt beteiligt.

ReWaste F besteht aus einem übergeordneten strategischen Projekt und drei technischen Areas mit sechs untergeordneten Einzelprojekten. Das strategische Projekt befasst sich mit einer zielorientierten Abstimmung der Fortschritte in allen drei Areas: Abfallmarktanalysen, Technologie- und digitale Plattformanalysen sowie internationale Vernetzung. In den sechs Einzelprojekten werden Abfallstoffe charakterisiert sowie deren Eigenschaften und Recyclingfähigkeit ermittelt. Das Sortieren, Aufbereiten und Recyceln spezieller Abfallströme aus gemischten Abfällen wie beispielsweise von Kunststoffen wird in von Partnern betriebenen Technika und Anlagen getestet.

Der Aufbau standardisierter Forschungs- und Testmethoden wird mit praktischen Versuchen auf Anwendbarkeit hin geprüft. Die Fortführung der Entwicklung einer Smart Waste Factory, die mit miteinander verbundenen Abfalldaten, Maschinen und Sensoren verschiedener Technologie- und Softwareanbieter ausgestattet ist, benötigt eine einheitliche, horizontal und vertikal integrierte digitale Plattform. Diese wird in ReWaste F entwickelt und der Branche eine herstellerunabhängige Gesamtanlagenüberwachung, -steuerung und -optimierung ermöglichen, die auf einer Online- und On-time-Kommunikation zwischen Abfallqualität und Maschinenleistung basiert. Dadurch sollen die Behandlungseffizienz, Recycling- und Verwertungsraten aus gemischten Stoffströmen erhöht und die Treibhausgasemissionen des gesamten Abfallsystems verringert werden.

Foto: © FH JOANNEUM / Wasserfaller
Projektkonsortium

Das ReWaste F Konsortium besteht aus vier wissenschaftlichen und 14 Unternehmenspartnern. Die Partner kommen aus sieben verschiedenen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette:

  • Abfallentsorgung
  • Planung, Technologie- und Anlagenbau
  • Standardisierung und Netzwerk
  • Sekundärrohstoffverwertung
  • Recyclingsystem
  • Intelligente Digitalisierung und Vernetzung
  • Wissenschaft

In ReWaste F werden sie die gesamte Branche in Richtung Kreislaufwirtschaft und -technologie gemäß dem neuen European Green Deal 2019 für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Entwicklung der EU voranbringen.

  • Beteiligte wissenschaftliche Partner im Projekt sind:
    MONTANUNIVERSITÄT LEOBEN, FH JOANNEUM, KNOW-CENTER GmbH und RECENDT GmbH. Konsortialführer ist der Lehrstuhl Abfallverwertungstechnik & Abfallwirtschaft (AVAW) der Montanuniversität Leoben. Projektleiter ist Dr. Renato Sarc.

  • Beteiligte Unternehmenspartner sind:
    ANDRITZ AG, REDWAVE, EVK DI KERSCHHAGGL GmbH, GREEN TECH CLUSTER STYRIA GmbH, IFE AUFBEREITUNGSTECHNIK GmbH, INGENIEURGEMEINSCHAFT INNOVATIVE UMWELTTECHNIK GmbH, KOMPTECH GmbH, LAFARGE ZEMENTWERKE GmbH, MAYER RECYCLING GmbH, MÜLLEX-UMWELT-SÄUBERUNG GmbH, RECYCLEME GmbH, SAUBERMACHER DIENSTLEISTUNGS AG, SIEMENS AG Austria, TÜV SÜD LANDESGESELLSCHAFT ÖSTERREICH GmbH.

Fördergeber
  • Das Kompetenzzentrum Recycling and Recovery of Waste for Future – ReWaste F (882512) wird im Rahmen von COMET – Competence Centers for Excellent Technologies durch BMK, BMDW und Land Steiermark gefördert. Das Programm COMET wird durch die FFG abgewickelt.