25 Jahre FH JOANNEUM: 5 Fragen an ... Michael Salloker

25 Jahre FH JOANNEUM: 5 Fragen an … Michael Salloker

Natanja C. Pascottini,

Im Interview: Michael Salloker, FH JOANNEUM-Teammitglied seit 23 Jahren und leidenschaftlicher Lehrender und Forscher im Bereich Elektronik.

Das 25-jährige Jubiläum der FH JOANNEUM können wir heute nur feiern, weil unser Team seit vielen Jahren großartige Arbeit leistet. Im Rahmen der virtuellen Feierlichkeiten stellen wir Ihnen Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Bereichen vor. Dieses Mal: Michael Salloker, Dozent (FH) im Fachbereich Elektronik und im Team seit 23 Jahren.

Können Sie sich noch an Ihre erste Zeit erinnern?

Ich habe 1997 als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu einer Zeit begonnen, als die FH JOANNEUM noch als Technikum Joanneum bekannt war und in enger Kooperation mit JOANNEUM RESEARCH geführt wurde. Von Beginn an war ich in Kapfenberg tätig, wo wir am damaligen Institut für elektronische Systeme verschiedene Forschungsprojekte konzipierten und durchführten. Ich denke, ich war einer der ersten Transferzentrumsmitarbeiter an diesem Standort. Ich kann mich noch erinnern, dass ich einen großen Transporter beladen habe und mit Sack und Pack von Graz hinaufgefahren bin. Das war im Jänner und im Juni starteten wir schon mit einem großen Projekt – einer Schiffbe- und entladekran in Libyen. Ein spannendes Projekt, von dem in dem krisengeschüttelten Land leider nichts mehr übrig ist.

Welche Stationen haben Sie in Ihrer Karriere an der FH JOANNEUM durchlaufen?

Als mein Vertrag mit JOANNEUM RESEARCH auslief – das war zu einer Zeit, als sich die Fachhochschule vermehrt von der Forschungseinrichtung löste – wurde ich als hauptberuflich Lehrender übernommen. Nach und nach bekam ich neben meiner Forschungstätigkeit mehr Lehrveranstaltungen anvertraut, das System Fachhochschule war noch sehr neu und wir konnten sehr viel gestalten. Eine spannende Zeit, in der viel grundlegende Arbeit sowohl im Transferzentrum als auch in der Lehre geleistet wurde, von der wir heute noch profitieren. Es entstanden Labors, der Standort Kapfenberg wurde nach und nach erweitert. Auch die Umstellung auf das Bologna-System sowie den Umzug des Bachelorstudiengangs von Kapfenberg nach Graz begleitete ich. Heute unterrichte ich im Bachelor und Master des Instituts Electronic Engineering. Was mich freut ist, dass ich alle Organisationsformen als Lehrender kenne: Vollzeit, berufsermöglichend, berufsbegleitend und dual.

Was hat sich Ihrer Meinung am stärksten verändert?

Die Organisation FH JOANNEUM ist enorm gewachsen, Prozesse haben sich stark verändert und Rollen wurden neu verteilt. In meinem Fachgebiet hat sich zudem sehr viel getan. Das Innovationspotenzial ist gewaltig und Elektronik ist nun in so gut wie jedem Bereich unseres Lebens mitbestimmend. Natürlich gibt es Grundlagen, die gleichbleiben. Aber trotzdem ändert sich stetig so viel, dass wir die Lehre immer wieder neu anpassen müssen. Das, was wir im Studium gelernt haben, ist heute größtenteils überholt. Mikroelektronik, Automatisierungstechnik, Softwareentwicklung, automatische Codegenerierung – alles ist in Bewegung, entwickelt sich weiter.

Was waren Highlights während Ihrer bisherigen Zeit an der FH JOANNEUM?

Für mich sind abgeschlossene Abschlussprüfungen immer Highlights. Wenn wir zur bestandenen Prüfung gratulieren dürfen, ist das immer etwas Besonderes. Wir sehen, dass sich die Arbeit auszahlt, die die Studierenden, aber auch wir leisten. Und ich freue mich immer wieder darüber, wo unsere Absolventinnen und Absolventen landen.

Welche Weiterentwicklung der FH JOANNEUM erwarten Sie?

Ich persönlich werde weitermachen wie bisher – ich bin sehr gerne in der Lehre und in der Forschung tätig. Was sich verändern muss, ist die digitale Lehre: wir können zwar schon sehr gut virtuell unterrichten, aber hier gibt es noch viel Potenzial abseits von Power-Point-Präsentationen, die in Videochats abgespielt werden. Ich arbeite schon länger mit interaktiven Whiteboards, was mir gerade in den letzten Monaten während der Online-Lehre zu Gute gekommen ist. Aber auch die Präsenzlehre, gerade in den Labors, darf man nicht vernachlässigen. Das ist ein wichtiger Part des Studiums und wir sind wirklich sehr gut ausgestattet. Hier müssen wir am aktuellen Stand bleiben.

Hinweis:

Im Bachelorstudium „Elektronik und Computer Engineering“ erlernen die Studierenden Grundlagen, um in dem Bereich zu arbeiten, der sie ganz persönlich interessiert – Medizintechnik, Kommunikationstechnik, Fahrzeugtechnik, Automatisierungstechnik, Bautechnik und viele mehr. Die Jobaussichten sind sehr gut. Die Bewerbungsfrist für Herbst 2020 endet am 17. August 2020.