Boxenstopp bei joanneum racing graz 2.0 #15: Ein Blick hinter die Kulissen 5
Die drei Neuzugänge Alexander, Fabian und Martin brennen bereits darauf, erstmals bei den Bewerben von Formula Student mit dabei zu sein. Foto: joanneum racing graz

Boxenstopp bei joanneum racing graz 2.0 #15: Ein Blick hinter die Kulissen

Michael Rothschädl,

Herzlich Willkommen zum fünfzehnten Teil der Beitragsserie rund um joanneum racing graz. In der heutigen Ausgabe widmen wir uns jenen jungen Menschen, die maßgeblich für den Erfolg des Racing Teams der FH JOANNEUM verantwortlich sind: Den Teammitgliedern. Fabian Krähan, Alexander Zopf und Martin Pfandl erzählen von ihren Erfahrungen als Teil von joanneum racing graz.

Als Fabian Krähan im Sommer des Vorjahres erstmals in die Werkstätte von joanneum racing graz schritt, war die Situation für das Racing Team der FH JOANNEUM alles andere als eine Einfache. COVID-19 hatte zur Absage der Bewerbe im Sommer geführt, auch der Terminplan von jrg wurde aufgrund des wochenlangen Lockdowns im Frühjahr mächtig durcheinandergewürfelt. „Damals hat man wirklich jede Hand dringend benötigt, weshalb ein Studienkollege mich und einige meiner Mitstudierenden gefragt hat, ob wir nicht ein wenig in der Werkstätte mithelfen könnten“, erinnert sich Fabian. Für den Wahl-Niederösterreicher war bereits früh klar, einmal Teil von joanneum racing graz werden zu wollen. „Dass es dann aber schon so früh der Fall war, damit habe ich eigentlich nicht gerechnet“, erklärt der „Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering“-Student im dritten Semester.

„Enorm viele Bereiche, in denen man profitieren kann“

Fabian Krähan
Neue Herausforderungen

Anfangs habe sich Fabian Sorgen gemacht, ob ihm nicht noch theoretisches Wissen fehle, um wirklich einen aktiven Beitrag im Team leisten zu können. Sorgen, die sich schon recht bald als völlig unberechtigt herausstellen sollten. „Eigentlich war es sogar gut, ein Jahr zu haben, in dem man sich an die Prozesse im Team gewöhnen kann. Ich habe mich in der Manufacturing-Phase mit dem Schleifen des Fahrwerks beschäftigt, habe dann recht bald die Koordination dieses Arbeitspakets übernommen“, erinnert sich der 23-Jährige. Dann kam auch schon die Design-Phase – und für Fabian damit eine neue Herausforderung: „Es war dann schon an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Ich hatte in der Design-Phase die Bremsauslegung und Bremsberechnung über – eine Task, die wir vor wenigen Tagen erfolgreich beenden konnten“, so Fabian. „Das war schon sehr spannend, wir haben die Bremssättel selbst designet und entwickelt – und ich habe dabei eine Führungsrolle übernommen.“

Der Fahrzeugtechnikstudent Fabian Krähan ist seit Sommer 2020 Teil des Racing Teams.
Foto: joanneum racing graz
Der Fahrzeugtechnikstudent Fabian Krähan ist seit Sommer 2020 Teil des Racing Teams.

Es ist dies eine von vielen Erfahrungen, die Fabian schon nach kurzer Zeit als Teil des Teams nicht mehr missen will. „Man lernt hier einfach unfassbar viel fürs Berufsleben. Angefangen vom Ergänzen des theoretischen Grundwissens aus dem Studium um die praktische Umsetzung über Teamfähigkeit bis hin zur Erfahrung im Führen hochtechnischer Diskussionen – es gibt einfach enorm viele Bereiche, in denen man bei joanneum racing graz profitieren kann“, erklärt der HTL-Absolvent. Ganz besonders hebt Fabian aber den Zusammenhalt im Team hervor, wenngleich COVID-19 den Teamspirit doch ein wenig getrübt hat. „Es war natürlich nicht ganz so einfach, unter Einhaltung der Restriktionen im Team Fuß zu fassen. Wir haben aber schnell versucht, Teambuilding-Aktivitäten online abzubilden, was uns – denke ich – ganz gut gelungen ist.“ Besonders gelungen sieht Fabian dabei die Online-Design-Wochenenden, in denen mittels eines Digital-Mock-Ups wöchentlich der Fortschritt des Boliden „sichtbar“ wurde. „Das war jedes Mal ein großer Motivationsschub, jede Woche den Fortschritt von allen Baugruppen zu sehen.“

Erfahrungen für die Zukunft

Ebenfalls seit Sommer 2020 Teil des Teams ist Alexander Zopf. Für den Bachelorstudenten war schon lange klar, dass ihn sein Ausbildungsweg irgendwann zum Racing Team der FH JOANNEUM führen wird. „Wir hatten in der HTL einmal einen Gastvortrag der FH, welcher mir sehr imponiert hat, weshalb für mich recht schnell klar war, dass ich an dieser FH studieren möchte. Außerdem habe ich dort mit einem Mitglied vom Racing Team gesprochen, was mich auch sehr interessiert hat“, erinnert sich der HTL-Absolvent. Dass er dann so schnell Teil des Teams wurde, ist auch der Überzeugungsarbeit seines Jahrgangssprechers geschuldet: „Genau wie Fabian wurde auch ich im Sommer von einem Studienkollegen überredet, dem Team beizutreten“, so Alexander.

„Neben dem Studium gibt es nichts Besseres“

Alexander Zopf
Alexander Zopf findet, dass man bei joanneum racing graz viele Praxiserfahrungen für die Zukunft sammeln kann.
Foto: joanneum racing graz
Alexander Zopf findet, dass man bei joanneum racing graz viele Praxiserfahrungen für die Zukunft sammeln kann.

Eine Entscheidung, die Alexander heute keineswegs bereut: „Beim Racing Team kann man einfach so ungemein viel für die Zukunft lernen, für den Bereich der Fahrzeugtechnik gibt es neben der FH nichts Vergleichbares, bei dem man derart viel Erfahrungen sammeln kann“, ist der 23-Jährige überzeugt. Angefangen vom adäquaten Anfertigen von Zeichnungen über die Benutzung von CAD-Programmen bis hin zum Kontakt mit externen Fertigern – die Erfahrungen, die auch für das Berufsleben durchaus wertvoll sind – sind laut Alexander zahlreich. Dabei hat der Salzburger eigentlich eine andere Faszination als die klassische Fahrzeugtechnik: „Meine große Passion ist eigentlich der Motorradsport, meine zweite Faszination gilt jedoch alternativen Antriebsmethoden, weshalb ein Beitritt zur Baugruppe E-Powertrain doch ziemlich passend war“, erinnert sich Alexander.

„Da haben wir nahezu Tag und Nacht gearbeitet“

Alexander Zopf

Schon nach wenigen Monaten im Team konnte sich der Fahrzeugtechnikstudent in diesem Bereich enorm weiterentwickeln. „Ich hatte zwar in der HTL durch meine Diplomarbeit bereits erste Berührungspunkt mit CFD-Simulationen, mein Wissen wurde nun aber auf ein vollkommen neues Level gehoben. Auch in den Bereichen des Getriebebaus und der Kühlungsauslegung konnte ich bei joanneum racing graz enorm viel dazulernen“, erinnert sich Alexander, der neben seiner Mitarbeit in der Baugruppe E-Powertrain als Secretary to the Board auch organisatorische Tätigkeiten innehat. „Ursprünglich hat mich das Organisatorische nicht wirklich gereizt, aber ich denke, dass ich mit der Aufgabe gewachsen bin und jetzt doch einige wichtige Erfahrungen sammeln konnte“, zieht der Salzburger eine Zwischenbilanz. Eine Bilanz, die auch in Sachen Teamspirit durchaus positiv ausfällt. „Der Zusammenhalt im Team wurde besonders vor und am Sponsors-Day spürbar. Da haben wir in den Wochen davor nahezu Tag und Nacht gearbeitet, damit alles läuft und auch am Tag selbst – nachdem am Vormittag nicht alles so richtig klappen wollte – Zusammenhalt bewiesen. Da hat dann wirklich jeder Hand angelegt, das war schon wirklich gut.“

PR und Technik kombiniert

Das jüngste Mitglied im Bunde ist der „Journalismus und Public Relations (PR)“-Student Martin Pfandl. Obwohl der 22-Jährige erst seit November Teil von joanneum racing graz ist, so konnte er doch schon einige wertvolle Erfahrungen sammeln. „Im Racing Team lernt man von Beginn an, Verantwortung zu übernehmen. Ich bin derzeit mit dem Instagram-Kanal des Teams betraut, darüber hinaus arbeite ich mit vielen weiteren Mitgliedern am Drehbuch für das Video, welches zum Roll-Out präsentiert werden soll“, erklärt Martin, für den klar ist: „Zu viel Praxiserfahrung gibt es nicht – jeder Einblick ist wertvoll.“ Von denen gibt es beim studentischen Motorsportverein genug, in Zukunft möchte der Student weitere Kanäle ausprobieren, oder sich auch vermehrt im Texting für den Newsletter oder die Website versuchen. „Die Möglichkeiten im Team sind breit gefächert“, ist Martin überzeugt.

Martin Pfandl ist das neueste Mitglied des Racing Teams.
Foto: joanneum racing graz
Martin Pfandl ist das neueste Mitglied des Racing Teams.

„Hier hat man die Möglichkeit, sich selbst auszuleben“

Martin Pfandl

Der Zeltweger hat einen recht einzigartigen Werdegang hinter sich, entschied er sich doch nach seinem HTL-Abschluss mit dem „Journalismus und Public Relations (PR)“-Studium für eine völlig andere Richtung. „Es war mir damals etwas zu viel Technik, jetzt als Teil des Racing Teams mit dem parallel laufenden Studium habe ich eine sehr gute Mischung gefunden. Hier kann ich meine Stärken perfekt kombinieren“, erklärt Martin. Und diese kann der Student im Team auch einbringen, wie der 22-Jährige betont: „Man hat im Team die Möglichkeit, sich selbst auszuleben, verschiedenen Bereichen seinen persönlichen Touch zu verleihen – das ist schon einzigartig.“ Konkret möchte der Steirer in Zukunft näher am Geschehen berichten, möchte etwa mit Stories das Feeling aus der Werkstätte auch auf die Screens der Followerschaft von joanneum racing graz bringen. Denn die ist groß – bereits über 8000 Menschen folgen dem Team-Account auf Instagram.

Neben den Möglichkeiten zur Entfaltung sind es insbesondere koordinative Fähigkeiten, die Martin in den ersten Monaten bei joanneum racing graz in der Praxis erproben konnte. Vom Zeitmanagement bis zum Koordinieren der Drehbucherstellung – ein großes Team – wie das Racing Team der FH JOANNEUM es ist – will gut organisiert sein. Diese gute Organisation trägt unterdessen auch zur Bildung eines Teamspirits bei, den Martin trotz der COVID-19-bedingten Restriktionen bereits intensiv erfahren konnte. „Wir haben Online-Meetings, haben virtuelle Team-Building-Workshops – das kompensiert zumindest in Teilen das Fehlen des persönlichen Kontakts“, ist der Student überzeugt. „Und gleichzeitig steigert sich so die Vorfreude, endlich als Team vor Ort zusammenarbeiten zu können.“

Tipp:

Weitere Infos und Blogbeiträge zum Motorsportverein finden Sie hier und auf der Website von joanneum racing graz.