Im Gespräch: Marie-Therese Sagl, neue Institutsleiterin von Soziale Arbeit
Marie-Therese Sagl ist neue Institutsleiterin von Soziale Arbeit. Foto: FH JOANNEUM

Im Gespräch: Marie-Therese Sagl, die neue Institutsleiterin von Soziale Arbeit

Mag. Marion Velik,

Mit 1. Juli 2022 hat Marie-Therese Sagl die Leitung des Instituts Soziale Arbeit von Gertraud Pantucek, die in den Ruhestand getreten ist, übernommen. Im Interview spricht sie über den Hintergrund ihrer Bewerbung als Institutsleiterin sowie die Zukunft samt geplanter Änderungen.

Warum haben Sie sich für die Institutsleitung beworben?

Mein fundiertes Fachwissen aus Praxis und Forschung gepaart mit meinem aktiven Engagement im aktuellen Diskurs der Profession Soziale Arbeit hat mich dazu bewogen, mich für die Leitung des Instituts Soziale Arbeit zu bewerben. Es macht mir Freude Prozesse zu gestalten und Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten. In meinen bisherigen beruflichen Tätigkeiten in der Leitung von NPOs und Fortbildungsangeboten lag mir ein intensiver Theorie-Praxis- sowie Praxis-Theorie-Transfer immer sehr am Herzen. Nun möchte ich mit Engagement und frischer Energie meine Erfahrung und mein Können als Institutsleitung an der FH JOANNEUM einsetzen und gemeinsam mit dem Team die Zukunft des Instituts innovativ gestalten.

Wie sieht Ihr persönlicher Werdegang aus?

Ursprünglich habe ich hier an der FH JOANNEUM noch im Diplomstudium „Sozialarbeit mit Schwerpunkt Sozialmanagement“ studiert. Neben meinem anschließenden Doktoratsstudium in Soziologie habe ich bereits in der Praxis mit Jugendlichen in einem Arbeitsintegrationsprojekt gearbeitet. Ich habe immer versucht in der Praxis und in der Forschung beidermaßen tätig zu sein. So war ich einerseits als Regionale Jugendmanagerin in der Regionalentwicklung Oststeiermark oder als Leiterin von Jugendzentren und Gemeinwesenprojekten bei WIKI tätig und habe andererseits immer wieder an der FH JOANNNEUM in Forschungsprojekten oder der Lehre mitgearbeitet.
Nach der Promotion mit ausgezeichnetem Erfolg, für die ich auch den Wissenschaftspreis für Soziale Arbeit erhalten habe, habe ich noch den berufsbegleitenden Universitätslehrgang inklusive Fachausbildung (Diplom nach ÖVS-Qualitätskriterien) „Supervision, Coaching & Organisationsentwicklung“ absolviert. Vor meiner Tätigkeit als Institutsleiterin war ich hier an der FH JOANNEUM Lehrgangsleitung für „Inklusive Kinder- Jugend- und Gemeinwesenarbeit“ und an einer Hochschule in München Studiengangsleiterin für „Soziale Arbeit“ sowie Professorin für Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Stadtsoziologie und partizipativer Jugend- und Gemeinwesenarbeit.

Was wollen Sie in den kommenden Jahren am Institut umsetzen und warum?

Eine zukunftsorientiere Curriculumsüberarbeitung des Studienplans im Masterstudiengang wird in den nächsten Jahren eine meiner wichtigsten Aufgaben sein. Auch im Bereich der Forschung und Entwicklung möchte ich weiterhin die Stärken des Instituts und des Teams nutzen und an den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit forschen. Es ist mein Ziel, die Vernetzung mit Absolvent:innen und Praxispartner:innen weiterhin zu stärken und hier gute Partnerschaften zu bilden.

Wohin geht der Weg der Sozialen Arbeit in Zukunft und wie bereiten Sie Ihre Studierenden darauf vor?

Soziale Arbeit ist die Brücke zwischen den einzelnen Menschen und der Gesellschaft. Hier gilt es aktuelle Herausforderungen von einzelnen Personen, aber auch der Gesamtgesellschaft methodisch passend sowie professionell zu begleiten und dabei auch die Entwicklung der eigenen Disziplin und Profession voranzutreiben. Beispielsweise hat die Digitalisierung im Zuge der Pandemie auch in der Sozialen Arbeit an Stellenwert zugenommen. Hier gilt es Chancen zu nutzen und gut durchdachte, menschenfreundliche Lösungen gemeinsam mit der Technik zu entwickeln. Die Soziale Arbeit ist gefragt, gemeinsam mit der Politik die sozialen Folgen der Pandemie und der aktuellen Inflation zu mildern. Weitere spannende Themen, derer sich die Soziale Arbeit in Zukunft stärker widmen wird, sind Green Social Work und die Kooperation mit den Gesundheitsberufen.

Tipp:

Sie interessieren sich für den Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ sowie den gleichnamigen Masterstudiengang im Sozialwesen oder für die akademischen Lehrgänge „Inklusive Kinder-, Jugend- und Gemeinwesenarbeit“ und „Akademische Peer-Beraterin / Akademischer Peer-Berater“? Dann informieren Sie sich hier über die Inhalte.