Regionale Ernährungsberatung Steiermark
Kostenlose Ernährungsberatungen in der Steiermark sollen die Bevölkerung fit und gesund machen. (c) iStock

Zwölf Diätologinnen für mehr Gesundheit

Linda Schwarz,

Das Projekt „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN – daheim und unterwegs“ bietet kostenlose Ernährungsberatungen in den steirischen Bezirken an und wird vom Institut Diätologie an der FH JOANNEUM geleitet.

Rund 34 Prozent der Steirerinnen und Steirer sind übergewichtig: Der Gesundheitsfonds Steiermark hat deshalb das Ernährungsberatungsprojekt „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN - daheim und unterwegs“ in Auftrag gegeben. In allen steirisch Bezirken, mit Ausnahme der Stadt Graz, kann das kostenlose Angebot ab September 2018 in Anspruch genommen werden. Zwölfe ausgewählte und ausgebildete Diätologinnen beraten Interessierte und geben Hilfestellung für eine gesündere und ausgewogenere Ernährung. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Gesundheitsfonds Steiermark sowie aus dem Gesundheitsförderungsfonds Steiermark.

Manuela Hatz leitet das Projekt und kümmert sich derzeit gemeinsam mit Theresa Draxler, „Diätologie“-Absolventin der FH JOANNEUM und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Diätologie, um die Organisation des Projektes, sowie die Einschulung der Diätologinnen. Nach einer nationalen Ausschreibung wurden die besten Kandidatinnen ausgewählt. Die Diätologinnen wurden eigens für das Ernährungsprogramm geschult: Dieses beinhaltet zwei bis fünf Beratungen innerhalb eines Beratungsjahres durch die Diätologin im ausgewählten Bezirk. Interessierte Personen können sich ab sofort an die Diätologinnen wenden und Termine vereinbaren. Diese Ernährungsberatungen sind kostenlos und richten sich vor allem an älteren Menschen, sowie all jene, die an Übergewicht oder Adipositas leiden oder sich eine Ernährungsberatung finanziell nicht leisten können. Diätologinnen und Diätologen sind in Österreich neben Ärztinnen und Ärzten die einzige Berufsgruppe, die gesetzlich berechtigt und dazu ausgebildet sind, kranke Personen zu beraten.

Wie läuft eine Ernährungsberatung ab?

In Apotheken, bei Ärztinnen und Ärzten und anderen Institutionen liegen Folder mit Informationen zum Projekt auf. Ab sofort können Termine mit den Diätologinnen vereinbart werden. Jede Klientin und jeder Klient muss mindestens zwei Beratungen in Anspruch nehmen.
Beim ersten Kennenlernen wird das eigene Essverhalten analysiert und besprochen. Dabei ist das eigens entwickelte Ernährungstagebuch sehr hilfreich. Es soll einem vor Augen halten, was, wie viel, wie oft und warum man isst. Jeden Tag notiert man sich die wichtigsten Informationen und kann am Ende das Ergebnis mit der jeweiligen Diätologin besprechen: Dabei soll herausgefunden werden, was gut läuft und was noch verbessern werden könnte. Das Tagebuch kann auch schon vor der ersten Sitzung geführt werden, das PDF-Dokument kann man hier downloaden.

Beim zweiten Treffen wird dieses Tagebuch, sowie Ergebnisse oder Erfahrungen besprochen. Sollte es noch Fragen geben, werden diese auch beantwortet.

„Eine Beratung allein ist schon ein wichtiger Schritt, allerdings ist das meistens nicht nachhaltig, denn man rutscht häufig wieder in sein altes Ernährungsverhalten zurück. Wenn man mehrere Beratungen in Anspruch nimmt, dann bleibt man erfahrungsgemäß konsequenter und zieht das Projekt durch", sind sich die Diätologinnen sowie die Projektleitung sicher.

Ziele und Herausforderungen des Projekts

Insgesamt können bis zu fünf Treffen innerhalb eines Beratungsjahres vereinbart werden, je nachdem aus welchen Gründen man die Beratungsstelle besucht. Übergewicht setzt sich des Öfteren aus mehreren Faktoren zusammen: In erster Linie falsche Ernährung, aber auch die Psyche und Bewegungsmangel spielen eine wichtige Rolle. In der Steiermark gibt es diesbezüglich schon mehrere Anlaufstellen und auch das Projekt „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN - daheim und unterwegs“ bietet in diesen Bereichen Hilfe an. Die Diätologinnen übernehmen eine Lotsenfunktion und sie können an andere Projekte, die sich mit der menschlichen Psyche oder Sport- und Bewegungsprogrammen beschäftigen, weiterverweisen.

Ob man sich nun über gesunde Ernährung informieren möchte oder konkrete Hilfe und Informationen aufgrund von Ernährungsproblemen benötigt, alle Steirerinnen und Steirer sind willkommen am Projekt teilzunehmen. Besonders wichtig sind den Organisatorinnen und Organisatoren, dass das kostenlose Projekt auch von Menschen in Anspruch genommen wird, die sich eine private kostenpflichtige Ernährungsberatung nicht leisten können.

Ab September 2018 läuft das Programm an, geplant ist, es bis 2022 weiterzuführen. Das Institut Diätologie an der FH JOANNEUM ist in ständiger Rücksprache mit den Diätologinnen und zudem gibt es Netzwerktreffen, bei denen man sich über die Fortschritte und Ergebnisse, aber auch Probleme austauscht. Das Ziel ist es, das Projekt laufend weiterzuentwickeln, um somit den Personen die bestmöglichste Ernährungsberatung anbieten zu können.

Tipp:

Bei Interesse an einer Beratung kontaktieren Sie bitte die Diätologin Ihres Wohnbezirks. Für weiterführende Informationen zum Projekt steht Ihnen die Projektleitung zur Verfügung unter der Hotline +43 (0)664 80453 6769 oder per E-Mail an ernaehrungsberatung@fh-joanneum.at.

Weitere Informationen zum Projekt, zu den Beratungsstellen und der Diätologin in Ihrem Bezirk finden Sie hier.

Die Pressemitteilung zum Projekt finden Sie hier.