Porträt

David Fösleitner

Mein Semester an der Victoria University in Melbourne.

Australien

 

Im Jänner 2016 machte ich mich von Wien aus auf den weiten Weg ins Auslandssemester nach Melbourne. Bevor das Semester an der Victoria University in Melbourne losging, nahm ich mir einen Monat Zeit, um per Autostoppen durch das wunderschöne Neuseeland zu reisen. Dieses Land gilt nicht umsonst als eines der schönsten Reiseziele der Welt: Eisige Gletscher, riesige Vulkane, aufregende Städte, einzigartige Fjordlandschaften, wunderschöne Wanderungen und atemberaubende Strände – Neuseeland hält jeden Tag ein neues Abenteuer bereit und lässt keine Wünsche offen. Die Einwohner Neuseelands sind bekannt für ihre freundliche und hilfsbereite Art und haben so gut wie immer ein Lächeln im Gesicht. Nach einem Monat im Paradies ging es dann von Auckland nach Melbourne und der „Ernst des Lebens“ begann.

In der australischen 4-Millionen Metropole angekommen hatte ich für die ersten Tage ein Zimmer via Airbnb gebucht. Nachdem ich in dieser Zeit keine fixe Bleibe gefunden habe, kam ich erstmal bei meinem neuen Freund aus Neuseeland unter – Alex, ein Student aus Melbourne, der mich in Neuseeland beim Autostoppen mitnahm und mir sofort anbot bei ihm einzuziehen, bis ich etwas gefunden habe. Am ersten Wochenende stand dann gleich der Orientation Trip an. Für drei Tage ging’s mit den anderen Austauschstudenten nach Lorne und an die Great Ocean Road. Surfen, Aussie Football und Feiern stand auf dem Programm – die perfekte Gelegenheit die anderen Studenten kennenzulernen und erste Freunde zu finden.

Nach einiger Zeit fand ich auch ein Zimmer in Footscray – jener Suburb, in dem sich auch der Campus befand, an dem ich meine Kurse belegte. Es war ein großes Zimmer in einem shared house mit insgesamt 10 Mitbewohnern – langweilig wurde es also selten. An der Uni belegte ich die drei Kurse: Economic Principles, Innovation & Entrepreneurship und Entrepreneurial Business Issues. In jedem der Kurse hatte ich je eine Prüfung sowie zwei Assignments zu absolvieren. Im Vergleich zu den Unmengen an Assignments an der FH also eine vergleichsweise machbare Aufgabe. Dennoch sind die Ansprüche der Lehrenden teilweise sehr hoch und so wird von den Studenten auch einiges erwartet. Es war eine willkommene Abwechslung, sich auf wenige Kurse konzentrieren zu können und sich dafür umso intensiver mit den Themen auseinanderzusetzen.

Nichtsdestotrotz blieb genug Zeit die Stadt und das Land zu erkunden. Melbourne ist nicht umsonst unlängst zum sechsten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt worden. Die Hauptstadt Victorias und zweitgrößte Stadt Australiens bietet eigentlich alles was man sich wünschen kann: Zahlreiche Grünanlagen rund um den Yarra River, wunderschöne Parks, Kunst und Musik, schöne Strände, Unmengen an Sportveranstaltungen sowie ein ausgeprägtes Nachtleben. Einziger Wehrmutstropfen: Das Leben in Australien ist teuer und noch etwas teurer in Melbourne.

Doch nicht nur Melbourne hat einiges zu bieten, auch der Rest dieses einzigartigen Kontinents kann sich sehen lassen. In den Osterferien machten wir uns für zwei Wochen auf nach Tasmanien, etwa eine Flugstunde südlich von Melbourne. Die Insel trägt den Spitznamen kleines Neuseeland und das nicht zu Unrecht. Atemberaubende Landschaften, einzigartige Strände und – im Unterschied zu Neuseeland – so gut wie keine Touristen. Im Juni ging es dann noch für knapp zwei Wochen nach Indonesien, um dem eisigen Winter in Melbourne zu entfliehen. Bali, Lombok, Gili Air und Gili T bieten genau das, was man sich von den Inseln erwartet: traumhaftes Wetter, perfektes Surfen, weiße Strände und einen kleinen Kulturschock. Schweren Herzens ging es dann wieder zurück nach Melbourne, um meine letzten Prüfungen zu schreiben, welche – wie alle Prüfungen - in der sogenannten exam period stattfinden.

Nachdem ich alle Prüfungen absolviert hatte und der offizielle Teil des Semesters damit erledigt war, nahmen wir uns noch einen Monat Zeit und machten uns in einem Hippie Van auf, um die einzigartige Ostküste Australiens zu erkunden. Die klassische Backpacker Route gilt als Must-Do in Australien und hat einiges zu bieten: Sydney, Brisbane, Great Barrier Reef, Whitsunday Islands, Fraser Island, Gold Coast, Surfen, Segeln oder Schnorcheln – die Liste ist lang und lässt keine Wünsche offen – ein mehr als gelungener Abschluss einer unvergesslichen Zeit.

Alles in allem war es wohl die beste Entscheidung meines Lebens, nach Australien zu gehen. Die lockere Art der Leute, der Lifestyle, die Stadt Melbourne und die vielzähligen Reisemöglichkeiten in und um Australien machten dieses halbe Jahr zur besten Zeit meines Lebens. Was bleibt, ist ein neues Lieblingshobby, viele neue Freunde und der Wunsch, nach Australien zurückzukehren – eventuell länger als nur ein halbes Jahr.