Boxenstopp bei Joanneum Racing Graz 4.0 #31: Ein Sommermärchen für die Weasels 7
Große Freude bei Joanneum Racing Graz. Foto: Formula Student Alpe Adria

Boxenstopp bei Joanneum Racing Graz 4.0 #31: Ein Sommermärchen für die Weasels

Christina Pschorr,

Herzlich willkommen zur neuen Ausgabe der Beitragsserie rund um Joanneum Racing Graz, dem Formula Student Team der FH JOANNEUM. Nach ihrem Einstandsbewerb in der Elektro-Klasse in den Niederlanden ging es für die Weasels nur wenig später weiter an den Red Bull Ring und nach Kroatien. So viel sei bereits verraten: Für das Team von Joanneum Racing Graz gab es so einiges zu feiern.

Nach einer von Highlights und Niederschlägen geprägten Woche in den Niederlanden, kehrten die Weasels mit einem Sieg und einem zweiten Platz in den statischen Disziplinen, aber ohne Teilnahme an den dynamischen Events zurück nach Graz. Die Weasels hatten nun etwa eine Woche Zeit um an ihrem Elektroboliden – dem JR22 – zu arbeiten und ihn für ihren Heimbewerb am Red Bull Ring bereit zu machen. Trotz einiger Schwierigkeiten legte der JR22 vor der Abreise noch seine allererste Fahrt zurück.

Nach diesen nervenaufreibenden letzten Vorbereitungstagen machten sich die Weasels auf den Weg zu ihrem Heimbewerb, bei dem es am ersten Tag direkt mit der Inspektion der Batterie losging. Nach den Strapazen der letzten Vorbereitungstage war die Freude des Teams groß, als sämtliche technische Inspektionen und Tests bestanden waren und somit klar war:

Joanneum Racing Graz wird erstmals bei dynamischen Disziplinen in der Elektro-Klasse an den Start gehen.

Mit guten Ergebnissen im Skidpad und AutoCross und einer passablen Acceleration-Zeit waren es gute erste Wettbewerbserfahrungen mit einem elektrisch betriebenen Auto. Getrübt wurden sie lediglich durch ein Did-not-finish aufgrund eines Öllecks nach neun von 16 Runden im Endurance-Event.

Die Weasels konnten mit dem diesjährigen Business Plan überzeugen und erreichten bei jedem Bewerb die Top 3.
Foto: Joanneum Racing Graz
Die Weasels konnten mit dem diesjährigen Business Plan überzeugen und erreichten bei jedem Bewerb die Top 3.

Grund zur Freude lieferten dafür die statischen Disziplinen Business Plan, Engineering Design und Cost Report. Hier konnten die Weasels mit dem diesjährigen Business Plan erstmals über einen Sieg auf heimischem Boden jubeln. Während sie im Cost Report knapp am Podest vorbei schrammten, gewannen sie im Engineering Design den zweiten Platz.

In der Gesamtwertung erreichte das Team der FH JOANNEUM als bestes österreichisches Team den sechsten Platz.

Zeit sich auf diesen Erfolgen auszuruhen war jedoch nicht, denn einen Monat später ging es für die Weasels nach Kroatien auf den letzten Wettbewerb der Saison. Der JR22 wurde weiter überarbeitet und erstmals in dieser Saison wurden Testtage absolviert, ehe es Ende August nach Kroatien auf den letzten Wettbewerb der Saison ging. Auf diesem wollten die Weasels einfach nochmal richtig Spaß haben und das Bewerbs-Flair genießen. Im Vergleich zu den vorangegangenen Wettbewerben stellten die technischen Inspektionen und Tests keinerlei Hürden dar und der JR22 war bereit für die Rennstrecke.

Ebenso problemlos lief es – wie gewohnt – in den statischen Disziplinen: Die Weasels erreichten sowohl mit dem Business Plan als auch im Engineering Design souverän das Finale und konnten dort einen Sieg und einen dritten Platz für die FH JOANNEUM holen. Im Cost Report verpasste man das Stockerl mit Platz vier nur knapp.

Der JR22 machte auf der Rennstrecke in Kroatien eine gute Figur.
Foto: Joanneum Racing Graz
Der JR22 machte auf der Rennstrecke in Kroatien eine gute Figur.

Spannend wurde es in den dynamischen Disziplinen. Bei Acceleration – der ersten Disziplin, bei der die Schwachstellen des JR22 am sichtbarsten waren – konnte die Zeit von der FS Austria um mehr als eine Sekunde verbessert werden, was das Team sehr positiv stimmte. Noch besser lief es im Skidpad, bei dem die Weasels die Tagesbestzeit aufstellen konnten und somit über ihren ersten Sieg in einer dynamischen Disziplin in der Elektro-Klasse jubeln durften.

Ähnlich erfolgreich verlief auch der zweite Tag der dynamischen Disziplinen. Im AutoCross legte Joanneum Racing Graz am Vormittag erneut die schnellste Zeit vor, die nur mehr vom Team der TU Graz verbessert wurde. Nachmittags folgte der ultimative Showdown zwischen den beiden Grazer Teams, bei dem die Weasels mit einer fulminanten zweiten Fahrt die Bestzeit wieder zurückholen und somit ihren zweiten Dynamics-Sieg feiern konnten.

Am letzten Wettbewerbstag galt es die 22 Kilometer lange Endurance Disziplin zu absolvieren – eine Sache, die den Weasels zuvor noch nicht gelungen war. Dementsprechend groß war die Anspannung, da mit einem durchgefahrenen Endurance-Run auch viel in der Gesamtwertung möglich sein würde. Nach den 25 nervenaufreibendsten Minuten der Saison war die Freude groß, als am Schluss die schwarz-weiß-karrierte Zielflagge für das Team geschwungen und der zweite Platz in der Disziplin erreicht wurde.

Große Emotionen nach dem absolvierten Endurance-Run.
Foto: Formula Student Alpe Adria
Große Emotionen nach dem absolvierten Endurance-Run.

Ähnliche Szenen spielten sich auch bei der Siegerehrung ab, denn da stand fest:

Dem Team von Joanneum Racing Graz gelang es erstmals in der Vereinsgeschichte – und gleichzeitig als erstes österreichisches Team überhaupt – die Gesamtwertung eines Formula Student Wettbewerbs in der Elektro-Klasse zu gewinnen.

Nach einer erfolgreichen Bewerbssaison sind die Vorbereitung für die neue Sasion bereits voll im Gange. Ein neues Team hat sich gebildet und die Weasels konzipieren bereits ihren nächsten Elektro-Boliden, den JR23. Wie das neue Team aussieht und was in der Designphase alles passiert, erfahrt ihr in den kommenden Beiträgen. Und bis dahin: Never stop pushing!

Joanneum Racing Graz ist ein Projekt am Institut Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering in Zusammenarbeit mit anderen Instituten. Mehr dazu hier.

Tipp:

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Das Racing Team berichtet laufend über die aktuelle Saison auf Instagram, auf Facebook und auf der eigenen Website.