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Presse

Selbstbestimmte Schwangerschaft und Geburt

Frauengesundheitszentrum und FH JOANNEUM starten Projekt
Das Projektteam von Geburt - gut informiert und begleitet

Das Projektteam von #Geburt - gut informiert & begleitet, v.l.n.r.: Adele Winkler, Karin Hochreiter, Alexandra Haider, Peter Holler, Siphra Kovacs, Christine Hirtl, Bianca Fuchs-Neuhold, Gerlinde Grasser, Kerstin Pirker. Foto: Rita Obergeschwandner, FGZ

Am 25. Juni 2024 hat die Auftaktveranstaltung des Projekts „#Geburt – gut informiert & begleitet“ an der FH JOANNEUM in Graz stattgefunden. Rund 70 Expert:innen aus dem Gesundheitswesen in der Steiermark haben teilgenommen und sich rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ausgetauscht. Das Ziel: eine frauzentrierte Schwangerenvorsorge und Geburtshilfe sowie die Stärkung der Selbstbestimmung und der Gesundheitskompetenz von Frauen.

Ob ein Kind vaginal oder per Kaiserschnitt auf die Welt kommt, hat Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen und Kindern. Der Bericht „Gesundheit rund um die Geburt“ von 2018 verdeutlicht, dass die Geburtshilfe in der Steiermark hohe Qualitätsstandards aufweist. Er zeigt aber auch den Trend steigender Kaiserschnittraten auf und betont die Notwendigkeit, die Bedürfnisse und Sichtweisen von Frauen und Kindern stärker in den Fokus zu rücken.

Selbstbestimmt, gut informiert und begleitet durch Schwangerschaft und Geburt

Das neue Projekt „#Geburt – gut informiert & begleitet“ basiert auf einer Initiative, die 2021 vom Fachbeirat für gendergerechte Gesundheit des Gesundheitsfonds Steiermark ins Leben gerufen wurde, um selbstbestimmte Schwangerschaften und eine frauzentrierte Geburtshilfe in der Steiermark zu fördern. „#Geburt – gut informiert & begleitet“ richtet sich an schwangere Frauen, Mütter, Hebammen, Geburtshelfer:innen und Gynäkolog:innen sowie Organisationen und Initiativen, die Frauen vor, während und nach der Geburt begleiten. Auch Hochschulen sowie Verantwortliche im Gesundheitswesen zählen zu den Zielgruppen.

Innovative Ideen durch Aktivitäten mit Beteiligung

Im Sommer 2024 startet erstmals eine landesweite Online-Befragung von Frauen in der Steiermark, die kürzlich geboren haben. Die Ergebnisse werden für Stakeholder:innen aufbereitet und fließen somit direkt in das geburtshilfliche System ein. Anschließend folgen Befragungen von Hebammen, Geburtshelfer:innen und Gynäkolog:innen. Von Beginn an sind steirische Stakeholder:innen und Expert:innen eingeladen, die Umsetzung der Projektziele zu unterstützen. Das Frauengesundheitszentrum koordiniert dazu Dialogforen mit Stakeholder:innen und zwei Arbeitsgruppen, um konkrete Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Für Frauen in der Steiermark wird ein umfassendes Informations- und Aufklärungspaket erstellt, um deren Gesundheitskompetenz zu stärken. Ziel ist, nach Abschluss des Projekts, die Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett weiterzuführen. Die Ergebnisse der Befragung sowie die im Projekt entwickelten Maßnahmen stehen auch nach Projektende zur Verfügung.

Zusammenarbeit aus Wissenschaft und Praxis

Die FH JOANNEUM, unter der Leitung von Bianca Fuchs-Neuhold vom Institut Gesundheits- und Tourismusmanagement, übernimmt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hebammenwissenschaften den wissenschaftlichen Part sowie die Gesamtverantwortung des Projekts „#Geburt – gut informiert & begleitet“: „Wir werden Daten erheben, um gemeinsam niederschwellige, zielgruppengerechte und evidenzbasierte Maßnahmen umzusetzen. Eine gute Gesprächsbasis mit allen Beteiligten und das Verbreiten der Ergebnisse sind uns wichtig. Dank der Kooperation mit dem Frauengesundheitszentrum sowie eines interprofessionellen Projektbeirats haben wir absolute Expert:innen im Projekt, die sich engagiert dafür einsetzen, Frauen und Kindern noch bessere Schwangerschafts- und Geburtserlebnisse zu ermöglichen.“, so Fuchs-Neuhold.

Christine Hirtl, Mitglied der Geschäftsführung des Frauengesundheitszentrums in Graz, leitet die Umsetzung der praxisorientierten Maßnahmen mit ihrem Team: „Unsere Vision ist, dass langfristig ein selbstbestimmter Geburtsverlauf für jede Frau in der Steiermark möglich ist und sie für sich gut informierte Entscheidungen treffen können – natürlich unter Berücksichtigung der medizinischen Risiken.“

Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl: „Wissen ist Macht – gerade, wenn es um so etwas Sensibles und Wundervolles geht wie die Geburt. Als Vater zweier wundervoller Töchter weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig gerade in dieser Situation Aufklärung und Information aus vertrauenswürdigen, verlässlichen Quellen sind. Professionelle Geburtshilfe und Nachsorge sind darum zentral für einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt. Die Begleitung durch Gynäkologinnen und Gynäkologen, Hebammen, Doulas u. v. m. gibt Halt und Sicherheit in dieser schönen, aber auch mit vielen Mythen und ‚guten Ratschlägen‘ gespickten Zeit. Ich danke allen, die Schwangere und Jungfamilien auf diesem Weg unterstützen.“

Das Projekt wird im Auftrag des Gesundheitsfonds Steiermark und des Fachbeirats für gendergerechte Gesundheit von Jänner 2024 bis Dezember 2026 durchgeführt.

 

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