Pressemitteilung

Start des EU-Projekts SHIFT2HEALTH

 
Start des EU-Projekts SHIFT2HEALTH zur Erforschung von Schichtarbeit und Übergewicht

Projektpartner aus sieben europäischen Ländern untersuchen unter anderem die Ursachen für Übergewicht und Adipositas bei Schichtarbeiter:innen. Die FH JOANNEUM ist mit den Instituten Diätologie, Angewandte Produktionswissenschaften, Biomedizinische Analytik sowie Design & Kommunikation im Forschungsvorhaben vertreten.

EU-weit arbeiten rund 34 Millionen Menschen im Schichtdienst, in Österreich sind es rund 600.000 Personen. Studien zeigen, dass diese Art der Arbeit mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) sowie Folgeerkrankungen von Herz-Kreislauf oder Diabetes Typ 2 einhergeht. Das am 1. Juni 2023 gestartete EU-Projekt SHIFT2HEALTH wird in den kommenden fünf Jahren verhaltensbedingte und psychologische Faktoren identifizieren, die zum erhöhten Adipositasrisiko bei Schichtarbeit beitragen. Dazu werden in Österreich, den Niederlanden, Polen, Dänemark und Deutschland Studien durchgeführt, für die überwiegend weibliche Beschäftigte des Gesundheitswesens und männliche Industriearbeiter – in beiden Sektoren ist Schichtarbeit üblich – rekrutiert werden. Im Zentrum der Untersuchungen stehen die Darmgesundheit mit dem Mikrobiom sowie die Lebensmittel-Präferenzen und das Ernährungsverhalten der Zielgruppe. Nach Zusammenführung und Auswertung der Studienerkenntnisse werden Ernährungs- und Verhaltensstrategien entwickelt, von welchen europäische Arbeitnehmer:innen, Arbeitgeber sowie das Gesundheitssystem profitieren sollen. Zum Einsatz kommen auch neue technische Lösungen und es werden innovative Lebensmittel erforscht und entwickelt.

An der FH JOANNEUM leitet Marlies Wallner vom Institut Diätologie das Projekt SHIFT2HEALTH. Sie koordiniert hauseigene Expert:innen aus den Bereichen Ernährung und Gesundheit, Sensorik, biomedizinische Analytik, Design, Lebensmitteltechnologie und Mikrobiologie.
Marlies Wallner: „Wir sind im Projekt für das Projektdesign inklusive Logoentwicklung zuständig, koordinieren die Studien und Interviews in der Steiermark mit der Industrie, haben bereits mit Zellstudien (in-vitro) begonnen und übernehmen die Produktentwicklung sowie die sensorische Testung für zielgruppenorientierte Lebensmittel. Die Zusammenarbeit in allen Projektbereichen ist organisationsübergreifend. So arbeiten wir bei den Zellstudien mit Belgien zusammen und bei der Produktentwicklung mit Dänemark. Die ersten Erhebungen sollen bereits im Frühjahr 2024 starten.“

Das Projekt wird im Rahmen des EU-Programms HORIZON-HLTH-2022-STAYHLTH-01-05: Prevention of Obesity through the Life Course, kurz SHIFT2HEALTH, mit insgesamt 10 Millionen Euro gefördert. Auf die FH JOANNEUM entfallen davon 1,1 Millionen Euro. Europaweit wird das Forschungsvorhaben von der Universität Wien unter Leitung des Ernährungswissenschaftlers Karl-Heinz Wagner koordiniert.

Kick-off des Projekts SHIFT2HEALTH an der Universität Wien. Foto: Universität Wien / Marie Vogt