Forschung

Fassaden mit Holz und Metall

Fassadensysteme im Fokus der Lebenszyklusbetrachtung

 
Fassadenstudie 3

Der Kostendruck bei der Errichtung von Bauwerken führt meist dazu, dass nur die Herstellungskosten und nicht die Kosten des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes von der Errichtung über die Nutzung bis zum Abbruch in Betracht gezogen werden. Dies führt etwa bei Fassaden zu einem überproportionalen Einsatz von erdölbasierten Dämmungen, welche vergleichsweise zwar kostengünstig in der Herstellung sind, aber wenig regionale Wertschöpfung haben und zudem massiv alternative ökologisch nachhaltige Fassadensysteme benachteiligen.

Foto: FH JOANNEUM
Natürliche Abwitterung einer unbehandelten Holzfassade

Die aktuelle Studie der FH JOANNEUM, durchgeführt am Institut Architektur und Bauingenieurwesen, legt den Fokus auf die Lebenszyklusbetrachtung von vollständigen Außenwandkonstruktionen. Dabei wurden unterschiedliche Rohbausysteme mit verschiedenen Fassadenkonstruktionen kombiniert sowie zwei monolithische Außenwandsysteme ökologisch wie auch ökonomisch untersucht und gegenübergestellt.

Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die alleinige Betrachtung der Herstellungskosten keine ausreichende Grundlage bei der Auswahl einer Fassadenkonstruktion sein kann. Nur unter Einbeziehung der Folgekosten durch die Nutzungsphase und Nachnutzungsphase mit Reinigung, Instandhaltung, Abbruch und Entsorgung erhält man eine zuverlässige Entscheidungshilfe, da nur dadurch die gesamten Lebenszykluskosten berücksichtigt sind.

Diese Studie entstand in Zusammenarbeit mit der Landesinnung Bau und verschiedenen Fassadenherstellen aus dem Bereich der Metall- und Holzfassaden.

Foto: FH JOANNEUM
Darstellung der Lebenszykluskosten unterschiedlicher Fassadenvarianten im Vergleich über einen Betrachtungszeitraum von 30 Jahren bei einer Rohbau-Bestandsdauer von 80 Jahren