Projekt

Gesundheitsfolgenabschätzung (GFA) zur täglichen Bewegungseinheit für Schüler:innen

Institut Gesundheits- und Tourismusmanagement

 
Automatisch gespeicherter Entwurf 198

Im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) führte ein Projektteam des Institutes für Gesundheits- und Tourismusmanagement der FH JOANNEUM eine Gesundheitsfolgenabschätzung (GFA) zur täglichen Bewegungseinheit für Schüler:innen in Österreich bis zur 8. Schulstufe durch.

Bewegungsmangel stellt nicht erst seit der COVID-19 Pandemie österreichweit ein Problem dar. Laut der HBSC Studie von 2018 erreichen circa 87 Prozent der Mädchen und 76 Prozent der Burschen in Österreich die Bewegungsempfehlungen nicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Kindern und Jugendlichen sich mindestens 60 Minuten pro Tag zu bewegen.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) eine Projektarbeitsgruppe mit der Erarbeitung eines Konzepts zur „Täglichen Bewegungseinheit“ betraut. Basierend auf dem erarbeiteten Konzept wurde das Team der FH JOANNEUM beauftragt, eine Gesundheitsfolgenabschätzung (GFA) durchzuführen.

Ziel der GFA war es, mögliche Auswirkungen auf die Einflussfaktoren der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Pflichtschulalter zu analysieren und zu bewerten, wobei hier die Berücksichtigung gesundheitlicher Chancengerechtigkeit großgeschrieben wurde. Herzstück der GFA stellen Empfehlungsansätze dar, die Optimierungsmöglichkeiten für das geplante Vorhaben aufzeigen.

Im GFA-Prozess wurde eingangs internationale und nationale Literatur analysiert, gefolgt von einer österreichweiten Online-Umfrage, bei welcher sich mehr als 700 Personen beteiligten. Danach wurden vier Online-Fokusgruppendiskussionen mit Expert:innen und Betroffenen durchgeführt. Die Bewertung der Gesundheitsauswirkungen und eine Sammlung von Empfehlungen wurden anschließend gemeinsam mit relevanten Akteur:innen im Rahmen von zwei Online-Bewertungsworkshops erarbeitet.

Es konnten, ausgehend von der Annahme einer qualitätsvollen Umsetzung des geplanten Vorhabens, generell positive Folgen auf die individuelle Gesundheit von Schüler:innen, auf soziale und kommunale Netzwerke, auf Lebens- und Arbeitsbedingungen im Schulsetting sowie auf Systemebene festgestellt werden. Vor allem die positiven Auswirkungen auf individueller Ebene bei Kindern im Pflichtschulalter wurde bestätigt. Besonders zu berücksichtigende Faktoren für die weitere Planung des Vorhabens stellen die Themen Chancengerechtigkeit und die Förderung von (potenziell) benachteiligten Schüler:innen dar.

Das Team der FH JOANNEUM rund um Bianca Fuchs-Neuhold, Madlene Movia, Sandra Macher und Helmut Simi bedankt sich bei allen Teilnehmer:innen und Unterstützer:innen der GFA!