Projekt

Insekten als Nahrungsquelle

 

Am Studiengang Nachhaltiges Lebensmittelmanagement beschäftigten sich zwei Forschungsarbeiten mit den Möglichkeiten, Insekten als Futter- und Nahrungsmittel aufzubereiten. Das Konzept für eine innovative Trocknungsanlage für Maden und das Rezept für einen Waffelsnack mit Grillenmehl sind das Ergebnis

In Teilen Asiens stehen sie seit jeher am Speiseplan, in der westlichen Welt begegnet man ihnen noch mit Vorbehalt, wenn sie als Zutat auf dem Teller landen. Dabei können Insekten aufgrund ihrer Nährwerte, insbesondere ihres Proteinreichtums, ein wichtiger Baustein in der künftigen Ernährung der Weltbevölkerung sein – sei es als Futtermittel, zum Beispiel in der Fischzucht, oder als Bestandteil von Nahrungsmitteln.

Das vom britischen Ministerium für Umwelt, Ernährung und Landwirtschaft geleitete EU-Projekt PROteINSECT forciert die Nutzung von Insekten im Sinne einer nachhaltigen Proteinquelle. Im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs für Entwicklungen auf diesem Gebiet, konnte sich Simon Schantl vom Studiengang Nachhaltiges Lebensmittelmanagement mit seinem Konzept ENTODRYA, einem Trocknungssystem für Maden, gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen. Sein Trommeltrockner wird durch Dampf in Kombination mit einem Blockheizkraftewerk beheizt. Die Maden können auf diese Weise getrocknet werden, bis das Madenmehl auf ein Förderband fällt und gesammelt wird. Das Mehl kann sowohl als Futtermittel als auch als Nahrungsmittel eingesetzt werden.

Waffeln mit Grillenmehl

Mit Grillenmehl als Backzutat beschäftigte sich Agnes Böhm in ihrer Bachelorarbeit am Studiengang Nachhaltiges Lebensmittelmanagement. Die gelernte Konditorin untersuchte darin das optimale Mischungsverhältnis zwischen Weizen- und Insektenmehl für einen industriell herstellbaren Waffelsnack. Im Zuge ihrer Untersuchungen hat Agnes Böhm den Anteil an Grillenmehl in der Waffel variiert sowie die Grillenmehlfüllung sukzessive abgestimmt, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Dabei zeigte sich, dass ein schmackhafter und proteinreicher Waffelsnack im optimalen Mischverhältnis dazu geeignet ist, produktiv in den Pilotversuch überzugehen, wenn es die rechtlichen Rahmenbedingungen erlauben. Die W ürzung der Rezeptur wurde auf die geschmacklichen Eigenschaften der Insektenzugeschnitten.

alt
Foto: FH JOANNEUM

Die Versuchsreihen für den Waffelsnack wurden in Kooperation mit der Firma Haas Food Equipment GmbH in Leobendorf bei Wien umgesetzt.