Innovative Verkehrslösungen gesucht
Atemwegserkrankungen, erhöhtes Thromboserisiko, vermehrt Herz-Kreislauferkrankungen – die gesundheitlichen Auswirkungen, die mit dem Feinstaub in Verbindung gebracht werden, sind erschreckend. Die Grazer Bevölkerung ist durch die Kessellage der Stadt besonders hoher Feinstaubbelastung ausgesetzt. So wurden z. B. bereits im 1. Quartal 2015 die Feinstaub-Grenzwerte für das ganze Jahr überschritten. Gefragt sind daher innovative Lösungen, die Schadstoffbelastung zu senken, die zu einem beträchtlichen Teil vom motorisierten Individualverkehr verursacht wird.
Analyse der Machbarkeit
Unter der Ägide der Holding Graz analysierte das Projekt „Kombinierte Mobilität im Großraum Graz auf Basis multimodaler Knoten“ (KombiMo I) die Machbarkeit von E-Taxi und E-Carsharing-Dienstleistungen für den Großraum Graz. Dabei wurde auf die Verknüpfung mit dem öffentlichen Verkehr bzw. mit sanften Mobilitätsformen großer Wert gelegt. Abgebildet wurde dies in sogenannten multimodalen Knoten; damit sind Umsteigeorte zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrädern, E-Carsharing-Autos und E-Taxis gemeint.
Die Machbarkeit der Etablierung von E-Carsharing und E-Taxi wurde im Rahmen von KombiMo I unter technischen, organisatorischen und kundenorientierten Gesichtspunkten analysiert. Dabei wurden auch Erfahrungen mit bereits bestehenden E-Carsharing-Systemen in Salzburg, Berlin und Hamburg berücksichtigt. Das Institut „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ der FH JOANNEUM untersuchte gemeinsam mit der Holding Graz mögliche Standorte für solche Angebote nach technischen, organisatorischen und kundenorientierten Gesichtspunkten. Zudem wurden von der FH JOANNEUM Kapfenberg sicherheitsrelevante Themen der Ladestationen in Bezug auf elektrische und thermische Schutzanlagen evaluiert und bewertet.
Die Anregungen aus KombiMo I fließen im Folgeprojekt KombiMo II in die Realisierung multimodaler Knoten ein.