Porträt

Martin Haring

Mein Semester an der University of Applied Sciences Oulu in Finnland.

 

Zwischenbericht

Terve!

Das Leben in Oulu fühlt sich gut an. Dieser Ort ist voller Natur und Ruhe. Bei einem Spaziergang durch die Stadt findet sich schnell ein Park, Wald oder eine von vielen Sehenswürdigkeiten. Im Vergleich mit anderen Städten gibt es hier nicht viel Verkehr auf den Straßen. Will man wohin, greifen die meisten zum Fahrrad. Das Wetter ist hier sehr wechselhaft, es gibt Tage an denen es sonnig, regnerisch und windig zugleich ist. Im Normalfall kann man jedoch von Wind und Kälte ausgehen.

An der University of Applied Sciences in Oulu zu studieren, ist zwar nicht die größte Herausforderung, hat jedoch einige Tücken. Die finnischen Bildungsrichtlinien für mich komplett neu. Das Notensystem ist verdreht, Semester finden im Frühling und Herbst statt und die ein oder andere Online-Plattform fühlt sich überflüssig an.

Jeder Kurs wird auf seine eigene Art und Weise evaluiert. So kommt es oft vor, dass man in einem Kurs nur eine Arbeit präsentieren muss, während in einem anderen Kurs mehrere Übungen, ein kleines Projekt und eine Prüfung verlangt werden. Mein bisher größter Erfolg war die Präsentation meiner Arbeiten im Computer-Graphics-Kurs. Zu hören, dass meine Präsentation eine der besten war, die im Kurs bisher abgehalten wurde, motivierte mich sehr.

Endbericht

Terve!

Aus dem Scherz „So weit wie möglich weg zu reisen“ wurde Realität. Das fünfte Semester verbrachte ich im Norden Finnlands: in Oulu, der Hauptstadt des nördlichen Skandinaviens. Mich einzuleben dauerte nicht lange. Mein Tutor unterstützte mich dabei sehr, indem er mir die wichtigsten Plätze der Stadt zeigte und mir die finnische Kultur näherbrachte.

Wenige Tage nach meiner Ankunft fanden die Orientierungstage in der Oulu University of Applied Sciences statt. Im Laufe dieser lernte ich viele neue Gesichter kennen, aus verschiedensten Kulturen stammend. Ungefähr 150 Exchange Students aus Deutschland, Holland, Frankreich, Südkorea und vielen anderen Staaten versammelten sich in einer Halle des zweitgrößten Campus der Universität.

Alle Lehrveranstaltungen, die ich im Laufe der fünf Monate erfolgreich abgeschlossen habe, waren sowohl interessant als auch zeitlich gut organisiert. Eine der vorab festgelegten Lehrveranstaltungen konnte aus personal-technischen Gründen nicht stattfinden; diese konnte glücklicherweise rechtzeitig problemlos gewechselt werden.

Das Studium ist nur ein Teil des Studentenlebens. Ein anderer wichtiger Teil ist das Reisen. Da das Meer nicht weit entfernt ist, lassen sich Schifffahrten nach Schweden oder Norwegen einfach organisieren, das Lappland im Norden kann relativ schnell per Fahrrad erreicht werden und Russland wäre auch noch als Reiseziel verfügbar. Lappland ist ein sehr beliebtes Reiseziel, hier kann man den echten Santa Claus treffen, Schlittenhunde in Aktion erleben oder sich in den meterhohen Schnee werfen. Alternativ kann man sich auch in einer Sauna erholen oder sich einer anderen Sportart wie Klettern oder Bogenschießen widmen.

Bleibt man in Oulu hat man eine ruhige Zeit, die man in Hobbys investieren oder mit Freundinnen und Freunden verbringen kann. Direkt neben dem Wohnheim befindet sich ein Hallenbad und Kletterpark, ein wenig weiter und man findet überall Parks und Wälder, noch weiter und man steht am Strand. Diese Plätze kann man aber nur bis Ende Oktober wirklich genießen, da ab dann Schneefall und kalte Temperaturen beim Hinausgehen stören.

Vom Auslandssemester konnte ich sehr profitieren: ich konnte viel über die Kultur Finnlands lernen, es fällt mir viel leichter mich zu organisieren und meine Englischkenntnisse sind besser denn je. Ich kann diese Erfahrung nur weiterempfehlen. Denn es ist eine Erfahrung, die man zukünftig nicht bereut.