„Mobilität fördern“: Bewegung in den Alltag von alten Menschen bringen
Ein spannender und entspannender Tag für betreuende Personen aus Altenbetreuungseinrichtungen. Foto: FH JOANNEUM

„Mobilität fördern“: Bewegung in den Alltag von alten Menschen bringen

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Christine Neuhold arbeitet schon lange mit viel Engagement bei Styria vitalis. Aber ein Projekt betreute sie in den letzten Jahren mit besonderem Herzblut – „Mobilität fördern“, ein Programm, das Bewegung in den Alltag von alten Menschen bringen soll. Die Studiengänge „Ergotherapie“ und „Physiotherapie“ sind im Projekt involviert, zuletzt gab es einen Workshop dazu.

Bei Styria vitalis gab es viel zu tun. In Betreuungseinrichtungen in der Steiermark wurden Personen aus unterschiedlichen Bereichen darin geschult, Übungen zur Förderung der Mobilität nach einem evidenzbasierten Programm durchzuführen. Einmal im Jahr müssen diese Personen zu einem Reflexionstag kommen, um zu berichten, wie die Umsetzung läuft aber auch, um sich Tipps für die Bewegungseinheiten zu holen. Wenn dann alles gut läuft, profitieren alle davon. Die alten Menschen fühlen sich wohler, selbstständiger und können auch wieder viele Alltagsaktivitäten durchführen. Das freut natürlich auch die Angehörigen, aber auch die Betreuerinnen und Betreuer in den Wohnhäusern, weil dann vieles wieder ohne Hilfe möglich wird. Und letztendlich bekommen die Häuser auch ein Gütesiegel, worauf die Häuser und ihre Trägerorganisationen stolz sind.

Im letzten Jahr hat Corona alles anders gemacht in den Altenbetreuungseinrichtungen. Das hat auch Christine Neuhold vor große Herausforderungen gestellt, weil damit die Umsetzung dieses mobilitätsfördernden Programmes nicht mehr wirklich möglich war. Sämtliche Schulungen wurden zuerst verschoben und dann abgesagt und die geplanten Bewegungseinheiten konnten mit den alten Menschen nur sehr reduziert durchgeführt werden. Sie suchte nach Wegen, wie das Programm wieder Fahrt aufnehmen könnte und wie auch die Betreuenden aus den Altenwohnhäusern wieder Inputs für die Umsetzung und vor allem auch Austausch mit anderen bekommen könnten.

Das Logo des Projekts.
Foto: Styria vitalis
Das Logo des Projekts.

Die Studiengänge „Ergotherapie“ und „Physiotherapie“ der FH JOANNEUM waren in den letzten Jahren schon gut in das Projekt involviert. So hatte Christine Neuhold hier Ansprechpartnerinnen und -partner, die sie tatkräftig unterstützten. Und so wurde auch ein Workshop an der FH JOANNEUM organisiert, zu dem die betreuenden Personen, die im letzten Jahr so viel geleistet haben, eingeladen wurden. Die Studierenden der Studiengänge bereiteten im Rahmen ihrer Projektarbeit neue Ideen für die Umsetzung der Bewegungsübungen und spannende Workshops vor. Jede einzelne Teilnehmerin (und es waren wirklich nur Damen da!) besuchte alle vier Workshops. Es wurde geübt, diskutiert, zugehört. Und es wurden auch Alltagsgegenstände adaptiert, die die Übungen mit alten Menschen unterstützen und aus ganz einfachen Hilfsmitteln hergestellt werden können. Materialien, die in jedem Haus vorhanden sind und durch geschickte Hände zu wahren Trainingsgeräten umfunktioniert werden können. So gestalteten die Studierenden einen großartigen Tag.

Am Nachmittag vom 8. Juni 2021 war noch Zeit für Austausch. Es gab viel zu erzählen aus dem letzten Jahr, viel Trauriges, viel Berührendes aber auch viel Schönes, das in den vergangenen Corona-Monaten das Leben in den Altenbetreuungseinrichtungen bestimmt hat. Christine Neuhold wollte sich diesen Tag nicht entgehen lassen und bestellte sich auch ein köstliches Lunchpaket für die Mittagspause in der Sonne. Und so konnte sie sich auch selbst davon überzeugen, dass alle Teilnehmerinnen diesen Tag wirklich genossen, von der Leistung der Studierenden begeistert waren und sich auch ganz viel für ihr Arbeit am alten Menschen mitnehmen konnten. Auch für sie war der Tag sehr wertvoll. Sie konnte einzelne Kontakte wieder auffrischen, andere Gruppentrainerinnen lernte sie endlich persönlich kennen. Alles hochengagierte Frauen, die wirklich das geben, was alte Menschen brauchen und die sich trotz der Bedingungen des letzten Jahres stets bemüht haben, Mobilität wirklich zu fördern. Ein gelungener Tag, der wieder einen sonnigen Blick in die Zukunft erlaubt.