Rektor Karl Peter Pfeiffer: Das macht die FH JOANNEUM aus

Rektor Karl Peter Pfeiffer: Das macht die FH JOANNEUM aus

Tina Stadler,

Wir haben für den Annual Report der FH JOANNEUM nachgefragt: Was macht unsere Hochschule aus? Die Antwort auf diese Frage gibt heute Karl Peter Pfeiffer, Rektor und wissenschaftlicher Geschäftsführer der FH JOANNEUM.

Angewandte Forschung ist eines unserer Kernthemen. Wobei wir angewandte Forschung nicht als Selbstzweck sehen, sondern als wesentlichen Input für die Lehre. Nur wenn wir auch forschen, können wir garantieren, dass unsere Lehre aktuell ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Forschung ist, Kontakte zur Wirtschaft herzustellen. Wir sehen daher Forschung als Innovationsmotor und Impulsgeber für die steirische Wirtschaft, nicht nur weil wir gemeinsam an Forschungsprojekten arbeiten, sondern auch als Ideengeber fungieren. Angewandt zu forschen bedeutet, dass am Ende etwas dabei herauskommen muss. Grundlagenforschung hat Zehn-Jahres-Perioden, bis sie wirksam ist. Hingegen ist die Umsetzung – von der Idee bis zur Anwendung – ein wesentliches Prinzip der angewandten Forschung.

Wir wollen den „Entrepreneurship“-Gedanken fördern. In der Informationstechnologie ist Europa auf der Nehmer- und nicht auf der Geber-Seite. Daher ist es unsere Aufgabe, die Studierenden noch mehr dazu zu motivieren, dass sie selbstständig werden und neue Firmen gründen. Viele gute Ideen enden oft in der Bibliothek als Bachelor- oder Master-Arbeit. Wir sollten diese Ideen weiter verfolgen – trotz des Risikopotenzials. Das bedeutet für mich, unseren Studierenden auch nach dem Studium die Möglichkeit zu bieten, an der FH JOANNEUM innovative Ideen mit unserer Unterstützung auszuprobieren.

Mein Motto lautet „Keine Theorie ohne Praxisbezug“. Projektbasierte und praxisorientierte Lehre heißt für mich, dass die Studierenden lernen das theoretische Wissen anzuwenden und gleichzeitig im Rahmen eines Projekts feststellen können, was sie nicht wissen. Dadurch sind sie gefordert, das Nichtwissen zu ergänzen. Für Studierende ist es entscheidend zu lernen, wo man Wissen generieren und erweitern beziehungsweise die eigenen Kompetenzen ausbauen kann.

Unsere Studierenden arbeiten einerseits in einer geschützten Umgebung – in der „Sandkiste“ –, aber trotzdem sehr realitätsbezogen. Andrerseits zeigen wir an der FH JOANNEUM auch klar, dass wir reale Projekte in der Lehre umsetzen. Ein Beispiel dafür ist das interdisziplinäre Studierendenprojekt joanneum racing graz. Die Studierenden lernen hier wirklich „Hands on“-Qualitäten im wahrsten Sinne des Wortes: vom Entwurf, dem Design über die Konstruktion bis hin zur Vermarktung eines Rennautos. Daneben haben wir Hackerprojekte in der Informatik, einen 3D-Drucker, das „joanneum aeronautics team“ oder das „Health Perception Lab“.

Die Rekrutierung der Lehrenden mit Praxiserfahrung ist ein Stärkefeld von uns. Wir als Hochschule müssen jedoch auch darauf achten, dass das theoretische Fundament stimmt. Immer wenn die Studierenden als Absolventinnen und Absolventen die Hochschule verlassen, beginnt ihr nächster Lernprozess. Daher ist es wichtig, dass sie auf ihr Wissen aus dem Studium aufbauen können. Theorie gehört da wesentlich dazu. Lehrende, die wissen wo man die Theorie anwenden kann, können dieses Wissen auch gut vermitteln. Wenn wir beispielsweise Leute aus der Industrie holen, die in einem internationalen Konzern tätig waren, geben sie überdies ihre interkulturellen Erfahrungen an unsere Studierenden weiter.

Die soziale Verantwortung der FH JOANNEUM sehe ich demgemäß darin, dass wir eine breitgestreute Ausbildung in Bereichen anbieten, in denen unsere Absolventinnen und Absolventen gute Berufschancen haben. Die Qualität der Ausbildung ist für mich ein ganz wesentlicher Teil dieser sozialen Verantwortung. Daher legen wir extrem hohen Wert auf die Qualitätssicherung der Lehre. Die Konsequenz daraus ist unter anderem, dass wir mit gut ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen die Wirtschaft in der Region, aber auch auf nationaler und internationaler Ebene weiterentwickeln und so einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten.

Den Annual Report der FH JOANNEUM kann man hier auch online durchblättern.