Automotive Testing Lab

Antriebsstrangprüfstände

 
Antriebsstrangprüfstände 6

Antriebsstrangprüfstände werden verwendet, um einzelne Komponenten oder Komponentengruppen zu untersuchen. Es können Einzelteile (zum Beispiel ein Getriebe) oder ganze Baugruppen (Getriebe, Kardanwellen und Differential) als kompletter Antriebsstrang aufgebaut werden. Dazu gibt es unterschiedliche Prüfstandkonfigurationen. Die Konfiguration 2M bedeutet, dass zwei Belastungsmaschinen eingesetzt werden. So lassen sich bei einem Getriebe eine Belastungsmaschine mit der Getriebeeingangswelle und die zweite mit der Getriebeausgangswelle verbinden. Dadurch können unterschiedlichste Belastungen am Getriebe simuliert werden.

Am 3M-Prüfstand stehen drei Belastungsmaschinen zur Verfügung. Damit können Antriebsachsen mit Differenzial vermessen werden. Hier kann zum Beispiel bei einer angetriebenen Hinterachse die Kardanwelle durch eine Belastungsmaschine getauscht werden, außerdem können die Räder durch Belastungsmaschinen ersetzt werden. Durch diese Anordnung lassen sich unterschiedlichste Belastungen darstellen, etwa eine Kurvenfahrt. Die Belastungsmaschinen an den Rädern ersetzen die Straße, an der Kardanwelle ersetzen sie den Antriebsmotor. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein klassischer VKM-Antriebsstrang oder ein Strang aus einem Hybrid- oder E-Fahrzeug untersucht wird.

Der E-Drive-Prüfstand ist ein 1M- oder 2M-Prüfstand, erweitert um einen Batteriesimulator. Ein Batteriesimulator ersetzt dabei die HV-Batterie, um den Prüfbetrieb nicht von Ladezeiten abhängig zu machen. Außerdem erhöht sich dadurch die Betriebssicherheit, da für eine HV-Batterie im harten Prüfstandbetrieb strenge Sicherheitsanforderungen gelten.

E-DRIVE-90 - Batterieemulator

Der E-DRIVE-90-Prüfstand beinhaltet eine Asynchronmaschine mit 90 kW, die einen 4-Quadrantenbetrieb bis 8000 U/min zulässt. Zusätzlich befindet sich im Prüfraum ein Batteriesimulator mit einer Spannung von 5 bis 600 V, einer Stromstärke bis zu 600 A und einer Leistung von 150 kW. Hier können elektrische Systeme wie Motoren, Batterien und Inverter als Einzelkomponenten oder im Verbund getestet und abgenommen werden.

Merkmale
  • Automatisierungssoftware: Tornado 5
  • Batteriesimulator mit 150 kW
  • Asynchronmotor mit 90 kW

E-DRIVE-400

Der E-DRIVE-400-Prüfstand ist dem E-DRIVE-90 ähnlich, lediglich die erreichbaren Leistungen sind höher, und es handelt sich um einen 2M-Prüfstand. Die beiden Asynchronmaschinen können im 4-Quadrantenbetrieb bis 4000 U/min eingesetzt werden. Das Nennmoment beträgt 3200 Nm und die Leistung 376 kW. Es ist auch ein Batterieemulator vorhanden, der einen Spannungsbereich bis 1200 V abdeckt. Die zur Verfügung stehende Leistung beträgt 400 kW mit einem maximalen Strom von 800 A. Im Betrieb als Emulator kann das System das Verhalten des Energiespeichers im Fahrzeug realitätsgetreu nachbilden.

Merkmale
  • Automatisierungssoftware: Tornado 5
  • Straßenlast- und Reifenschlupfsimulation
  • Untersetzungsgetriebe für höhere Drehzahlen
  • Batteriesimulator bis 1200 V und 800 A bei 400 kW
  • für Dauerlaufbetrieb geeignet