Porträt

Alexander Koller

Mein Praktikum bei GSDH in Kapstadt.

 

Ich absolvierte mein Praktikum in der Designabteilung der Online Agentur GSDH in Kapstadt, die an der Waterfront lokalisiert ist und sich ein Gebäude mit anderen Kreativfirmen teilt. Die Gründer sind der Belgier Steven Mewissen und Philipp Hartmann aus Deutschland, der Rest des 19-köpfigen Teams stammt aus Südafrika, Deutschland und Holland. In der Designabteilung gibt es einen Art-Director, einen Senior Designer und einen Junior Designer, der hauptsächlich für Animationen zuständig ist. Mit den Praktikantinnen und Praktikanten wird nicht gespart: Außer mir waren noch drei weitere im Büro.

Ich wurde bei einer Vorstellungsrunde gut vom Team aufgenommen. Nachdem WLAN, Gmail, Skype, Owncloud, Urlaubsverwalten.de und 10000feet.com eingerichtet waren, konnte es losgehen. Bereits ab dem zweiten Tag arbeitete ich an Projekten mit. Meine erste Aufgabe bestand darin, bei einem fertigen Photoshop-Template die Farben zu ändern und den Inhalt auf die jeweilige Firma anzupassen. So konnte ich mich erstmals mit Photoshop intensiver auseinanderzusetzen, was mir ganz gut gefallen hat.

Danach wurden die Aufgaben und Projekte immer anspruchsvoller und umfangreicher. So gestaltete ich in der darauffolgenden Woche die komplette Social-Media-Umsetzung für die Kofi Annan Foundation. Beim nächsten Projekt arbeitete ich an Teaser und Mockups für den Website-Relaunch von Weihenstephaner mit. Beim Export aller Inhalte arbeiteten wir oft lang. Der längste Arbeitstag dauerte bis zwei Uhr in der Früh.

Als das Projekt Weihenstephaner abgeschlossen war, ging es mit dem nächsten „Bierriesen“ weiter. Hansa Pilsener, für den GSDH in den letzten eineinhalb Jahren die Lead Agentur im Bereich Online-Marketing war, beauftragte einen Pitch. Idee und Konzept dafür stammten von unserem Art-Direktor. Für mich hieß es, Visuals für die Präsentation zu gestalten. In diesem Projekt habe ich mit Abstand die meisten Überstunden geleistet. Es wurde oft bis in die Nacht gearbeitet und das auch am Wochenende. Ich konnte zwar sehr viel dazulernen und habe konstruktives Feedback vom Art-Direktor erhalten, aber diese Zeit ging schon sehr an die Substanz. Den Pitch haben wir trotz allen Bemühungen nicht gewonnen. Auch mit so einer Niederlage umzugehen, lernte ich in der Agentur. Niemand wurde für den „Misserfolg“ verantwortlich gemacht. Im Gegenteil, die Firmenchefs lobten unsere Arbeit sehr. Mit den scherzenden Worten, nie wieder ein Hansa Bier zu trinken, war das Thema vom Tisch.

In der darauffolgenden Woche arbeitete ich wiederum sehr zeitintensiv an Visuals für einen Pitch. Danach kehrte etwas Ruhe ein und man beauftragte mich mit einem neuen Projekt. Ich entwickelte ein Spielkonzept für Lekkerland, das mir sehr viel Freude und Spaß bereitet hat. Insbesondere bekam ich durch die Zusammenarbeit mit den Projekt- und Produktionsmanagerinnen und Projekt- und Produktionsmanagern einen guten Einblick in ihren Aufgabenbereich.

Foto: Alexander Koller
Alexander Koller arbeitete bei seinem Praktikum an verschiedenen Projekten mit.

Konklusion: Aus meinem anfangs unbezahlten Praktikum wurde nach der dritten Woche ein bezahltes. So bekam ich 3000 Rand – circa 200 Euro – pro Monat. Wenn Überstunden anstanden, wurde meist Essen auf Kosten der Firma bestellt und auch für die sichere Heimfahrt wurden Taxis organisiert. Es sind durch die Bank alles liebe MitarbeiterInnen, die einem weiterhelfen und unterstützen. Zu Mittag wird machmal ein „braai“ – so nennen sie das Grillen hier – veranstaltet und auch so manche Veranstaltung haben wir nach der Arbeit gemeinsam besucht. Ich habe am 26. April 2014 meinen offiziell letzten Arbeitstag gehabt. Offiziell aus diesem Grund, da ich noch ein Monat angehängt habe. Kapstadt ist eine wundervolle Stadt und ich war froh, hier noch ein paar interessante Projekte umzusetzen.