Seit über 30 Jahren betreibt Franz Deutschmann seine Käserei im steirischen Frauental. Gourmets schätzen seine edlen Käsesorten, die langsam reifen dürfen und mit viel Liebe und Handarbeit hergestellt werden. So wird etwa die Rinde von oberflächen-gereiften Sorten wie dem würzigen Bio-Steirerschimmel per Hand gebürstet, damit die vielen Löcher in der Käserinde freibleiben, über die wiederum der Blauschimmel im Käseinneren mit Sauerstoff versorgt wird und wachsen kann.
Da es für Franz Deutschmann immer herausfordernder wurde, Arbeitskräfte für diese Tätigkeit zu finden, wandte er sich vor rund einem Jahr an den Lebensmittel-Innovations-Inkubator des Instituts Angewandte Produktionswissenschaften der FH JOANNEUM. Das Team rund um Simon Berner, Professor an der FH JOANNEUM, nahm die Anforderung von Franz Deutschmann, eine automatisierte Käsepflegemaschine speziell für kleine Käselaibe zu entwickeln, in das Projekt FAIRCHAIN auf. Ziel des mittlerweile abgeschlossenen europäischen Forschungsvorhabens war es, innovative Lösungen für eine nachhaltigere Lebensmittelkette im Obst-, Gemüse- und Milchsektor – mit Fokus auf Klein- und Mittelbetrieben (KMU) zu entwickeln.
Über mehrere Monate hinweg setzten Franz Deutschmann und das Expert:innenteam das Innovationsprojekt „Käsepflegemaschine“ im Rahmen des Projektes FAIRCHAIN um. Simon Berner zum Projekt: „Unser Inkubator hat das Ziel, regionale und kleine Betriebe zu fördern. Es geht dabei um Wissenstransfer, Netzwerken und Innovationsbegleitung. Wir wollen KMUs ermutigen, selbst Wertschöpfung zu erzielen, denn auch sie sollen einen fairen Anteil in der Lebensmittelkette erhalten. KMU wie die Hofkäserei Deutschmann tragen zur regionalen und resilienten Lebensmittelversorgung bei.“
Vor kurzem holte Franz Deutschmann den Prototyp der gemeinsam entwickelten Käsepflegemaschine am Institut Angewandte Produktionswissenschaften ab.
