Im Gespräch: Maria Wallner-Kleindienst
Foto: Klaus Morgenstern

Im Gespräch: Maria Wallner-Kleindienst

Mag. Marion Velik,

Maria Wallner-Kleindienst ist die neue Leiterin des Instituts Architektur und Bauingenieurwesen der FH JOANNEUM in Graz. Im Interview erzählt sie, warum sie an die FH JOANNEUM gekommen ist.

Warum haben Sie sich für die Institutsleitung beworben?

Ich möchte für die Baubranche Zukunft gestalten. Heute ist sie geprägt von ständig wechselnden Anforderungen und Unsicherheiten. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Planen und Bauen im Bestand sowie Marktengpässe und Preissteigerungen initiieren neue Potenziale, stellen aber gleichzeitig Herausforderungen an uns Ingenieur:nnen und Architekt:innen.
Die Zukunft der Brache liegt unter anderem in einer maßgeschneiderten, praxisrelevanten und praxisorientierten Ausbildung und in der Lösung der relevanten Fragestellungen durch Forschung. Die Rolle der Institutsleiterin für Architektur und Bauingenieurwesen ist dabei von großer Bedeutung, da sie eine zentrale Stellung einnimmt. Ich möchte aktiv mit meinem Expert:innenteam am Institut gestaltend wirken und sicherstellen, dass unsere Studierenden bestens ausgebildet sind und die Herausforderungen in diesen Bereichen meistern. Genau aus diesem Grund habe ich mich für diese Stelle beworben.

Wie sieht Ihr persönlicher Werdegang aus?

Die Verbindung mit der FH JOANNEUM startete schon sehr früh, als ich im Jahr 2000 das Diplomstudium „Bauplanung und Bauwirtschaft“ begann. Da ich mich für Wissenschaft und Lehre schon immer interessierte, entschied ich mich nach dem FH-Abschluss berufsbegleitend den Masterlehrgang Projektmanagement-Bau an der BAUAkademie Steiermark zu absolvieren. Im Rahmen meines Doktoratsstudiums im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen Bauwesen an der TU Graz befasste ich mich intensiv mit dem Thema „Leistungsabweichungen bei Planerleistungen“.
Seit über 15 Jahren beantworte ich als Sachverständige und Beraterin (seit 2021 als Gesellschafterin) im Büro Stempkowski Baumanagement & Bauwirtschaft Consulting GmbH Planungs- und Bauwirtschaftliche Fragestellungen und habe mich insbesondere auf den Aufbau temporärer Projektorganisationen, die Gestaltung von Planer- und Bauverträgen und die Handhabung von Leistungsabweichungen bei Bau- und Planerleistungen spezialisiert. Als Sachverständige, Streitlöserin und Wirtschaftsmediatorin lebe ich den partnerschaftlichen Umgang.
Zu meinen jüngsten Großprojekten zählen das Krankenhaus Nord in Wien, das Parlament in Wien oder das Leitspital Region Liezen.

Was wollen Sie in den kommenden Jahren am Institut umsetzen und warum?

Die Curricula und Lehrmethoden an die aktuellen und modernen Anforderungen der Studierenden und der Wirtschaft auszurichten ist mein persönliches Ziel, das ich mit dem Team am Institut erreichen möchte. Damit stellen wir sicher, dass unsere Studierenden zum richtigen Zeitpunkt Kompetenzen in den Planungs- und Bauprozess einbringen und so die Entwicklung wirkungsvoll mitgestalten können, sowohl mit fachlicher als auch überfachlicher Kompetenz.
Dazu braucht es weitere starke Partner. Ich möchte ein vitales Netzwerk zwischen Studierenden, Absolvent:innen, Wissenschaft und Wirtschaft leben und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen allen Fachbereichen der Architektur und des Bauingenieurwesens stärken und so wesentlich dazu beitragen, dass Bauen als gemeinsames Schaffen verstanden und gelebt wird.