Eva studiert Informatik 1
Wie Apps funktionieren und was mobile Websites gut nutzbar macht, lerne ich in den kommenden drei Jahren. (© FH JOANNEUM / Stefan Leitner)

Eva studiert Informatik

Eva-Maria Kienzl,

Mein Name ist Eva. Ich bin 24 und arbeite als Texterin an der FH JOANNEUM. Und ich studiere ab Herbst wieder – und zwar an einem IT-Studiengang. Warum? Darum.

Der 1. Oktober 2018 wird der Tag, an dem ich wieder in einem Hörsaal sitze – mit vielen mir unbekannten Personen. Der Tag, an dem ein neues, drei Jahre dauerndes Abenteuer beginnt. Und er wird der erste Montag seit langer Zeit sein, an dem ich nicht schnell die dienstlichen Mails vom Wochenende checke, um dann mit meinen Kolleginnen im Büro zu frühstücken. Ich studiere nämlich wieder und zwar „Mobile Software Development“. Wie es dazu gekommen ist, im Schnelldurchlauf.

Ich bin aus Graz, bin in Eggenberg in eine Volksschule gegangen – räumlich habe ich es also nicht weit geschafft. Nach meiner Matura im BG / BRG Seebacher habe ich direkt mein erstes Studium „Journalismus und Public Relations (PR)“ an der FH JOANNEUM begonnen. Im sechsten Semester habe ich mein Pflichtpraktikum in der PR & Marketing Abteilung der Hochschule absolviert und bin geblieben. Mit der Festanstellung in der Tasche habe ich vier Semester den berufsbegleitenden Masterlehrgang „Public Communication“ besucht und meiner Mama, meinen Freundinnen und Freunden und auch mir selbst bei der Graduierung im November 2017 geschworen, jetzt erstmal „nur“ zu arbeiten. Nicht einmal ein Jahr habe ich es ausgehalten. Jetzt geht der Trubel rund um Ausbildung und Arbeit weiter – allerdings in eine ganz andere Richtung: Informatik heißt das neue Objekt der Begierde.

Eva Kienzl mit einem Stift in der Hand.
Das bin ich in meinem vorangegangenen Studium. Wir haben damals ein Unternehmensspiel in der Lehrveranstaltung Medienwirtschaft gespielt. (© FH JOANNEUM / Stefan Leitner)

Warum ich eine neue Ausbildung mit zwei abgeschlossenen Studien starte, hat viele Gründe. Die drei wichtigsten:

Ich möchte gerne etwas Neues lernen – etwas, das nicht jede und jeder glaubt zu können. Was sich banal anhört, hat mich an meinem 24. Geburtstag als Erkenntnis voll erwischt. Mit dem Gedanken, etwas Technisches zu studieren, liebäugle ich schon länger. Kurzzeitig war ich mit 18 für Mathematik an der Uni inskribiert. Es folgte die Zusage des FH-Studiengangs und ich habe mich fortan mit Sprache, Textformen und Grammatik auseinandergesetzt – und dabei richtig viel gelernt. Viele Leute sehen den Aufwand hinter guten Texten, zuvorkommenden Mails und organisatorischen Abstimmungen nur leider nicht. Und Gefallen wird zum Teil mit Textqualität verwechselt.

„Mobile Software Development“ ist für mich allerdings kein Neuanfang und ich kehre meiner jetzigen Tätigkeit mit dem Studienbeginn auch nicht den Rücken zu – dafür mag ich sie und meine Kolleginnen und Kollegen viel zu gerne. Ich arbeite auch weiterhin an der FH JOANNEUM, allerdings mit deutlich reduzierten Wochenstunden. Das IT-Studium ist für mich viel eher eine sinnvolle Ergänzung. Nicht nur, dass ein Verständnis für Informatik in allen Bereichen an Bedeutung gewinnt – Stichwort: Digitalisierung. Themen wie Onlinemarketing oder mobile Websitegestaltung beschäftigen mich jetzt schon. Und Apps für Studieninteressierte programmieren zu können, ist sicher ein Vorteil.

Mein Job ist sehr abwechslungsreich: Einmal schreibe ich über neuste Forschungsgeräte zur Körperzusammensetzung, dann über ein innovatives Start-up eines Absolventen, der alte Radios mit neuster Elektronik ausstattet und wieder ein anderes Mal besuche ich eine Ausstellungen, die Projekte zur Stadtgestaltung als Minigolfbahn erlebbar macht. Und das ist nur ein kleiner Auszug. Trotzdem hat mir die Herausforderung im letzten Jahr etwas gefehlt. Ja, die habe ich mit Programmieren, Datenbankstrukturen und meinem Mathematikrevival sechs Jahre nach der Matura definitiv gefunden.

Eva studiert Informatik – eine Blogreihe
Ich nehme meine Leserinnen und Leser mit auf eine Reise, die noch viele Herausforderungen mehr bringen wird. In drei Jahren werde ich hoffentlich einen Beitrag zu meiner dritten Graduierung schreiben. Bis dahin wird es aber auch viel zu berichten geben: von Studienbeginn, Studienkolleginnen und -kollegen, vom dualen Studieren an der Hochschule und in einem Ausbildungsbetrieb, von Prüfungsphasen, Studentenleben oder meiner kleinen Schwester, die als IT-Studentin zum großen Vorbild für mich geworden ist. Vorläufig geht es aber erst einmal los.

Der nächste Beitrag wird eine Rückschau sein. Die Bewerbung habe ich nämlich schon hinter mir und das Aufnahmeverfahren positiv absolviert. Die Angst, mit dieser Blogreihe zu beginnen und dann doch nicht aufgenommen zu werden, war zu groß. Ab 1. Oktober 2018 nehmen ich meine Leserinnen und Leser dann quasi live mit in ein dreijähriges IT-Bachelorstudium und werde monatlich von meinen Erfahrungen und Studieninhalten berichten.

Wer mir Fragen zu meinem Studiengang, dem Studieren an der FH JOANNEUM an sich oder einem anderen Thema stellen will, erreicht mich am besten per Mail an eva-maria.kienzl@fh-joanneum.at.

Tipp:

Wer wie ich im Herbst 2018 ein Studium beginnen möchte, kann das an der FH JOANNEUM noch. Viele Studiengänge – egal ob Bachelor oder Master – bieten einen Herbsttermin an.