eCommerce - Online Shopping
Wie hat sich unser Online-Shopping-Verhalten durch die Pandemie geändert? Foto: Canva

eCommerce – Aufschwung durch die Krise

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Was bringt uns das Jahr 2021 im Bereich eCommerce? Michael Brickmann, Lehrender an der FH JOANNEUM in Kapfenberg schreibt in seinem Beitrag über den eCommerce-Aufschwung durch die Krise und die damit verbundenen Herausforderungen.

COVID-19 begleitet uns nun schon mehr als ein Jahr und die Prognosen sagen noch kein baldiges Ende der Krise voraus. Für die Wirtschaft war das letzte Jahr besonders fordernd, wir haben einen Einbruch der wirtschaftlichen Leistung von mehr als 7 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Jahr zu beklagen. Doch Not macht ja bekanntlich erfinderisch oder, in diesem Fall, eher mutig. Während die Kundinnen und Kunden aufgrund der Social-Distancing-Bestimmungen zu Hause blieben, haben viele Händlerinnen und Händler den Mut zu neuen Vertriebswegen gefasst und sich auf das Abenteuer eCommerce eingelassen - und zum Teil sehr erfolgreich.

Der Absatz von Waren über Versandhandel oder das Internet wuchs in den 27 EU-Staaten von April 2019 auf April 2020 um 30 Prozent (Quelle: OECD – E-Commerce in the times of Covid). Obwohl sehr viel dieses Umsatzes durch einige wenige Internet-Handelsriesen wie Amazon generiert wurde, konnten auch kleinere Händlerinnen und Händler durchaus respektables Wachstum verbuchen. Regionale und nationale Initiativen gaben bestehenden und neuen Online-Unternehmen eine Bühne und versuchten die Bevölkerung zur Nutzung regionaler Webshops zu bewegen.

Auch der Lebensmittelhandel sprang auf den Zug auf und baute die Kapazitäten im Bereich Click & Collect und Lebensmittelzustellung stark aus. Ob der Trend, sich Lebensmittel bequem nach Hause liefern zu lassen bleibt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Die Krise hat vieles verändert und kurioserweise wuchsen auch Bereiche, mit denen man so nicht gerechnet hat. In Deutschland und Österreich ist beispielsweise ein Trend zur privaten Hühnerhaltung zu erkennen. Frische Eier von glücklichen Hühnern aus dem eigenen Garten sind den Selbstversorgerinnen und Selbstversorgern in der heimischen Teil-Isolation wohl genauso wichtig wie selbst gebackenes Brot, denn auch in diesem Bereich ist ein starkes Wachstum zu verzeichnen.

Private Hühnerhaltung und selbstgebackenes Brot sind ganz oben im Trend.
Foto: (c) Canva
Private Hühnerhaltung und selbstgebackenes Brot sind ganz oben im Trend.

Bargeld ade

Eine Studie der paysafe-group besagt, dass die Online-Händlerinnen und -Händler einen Trend zu neuer Wachsamkeit im Zahlungsverkehr erkennen. Es scheint, als wären die Kundinnen und Kunden wachsamer und würden ihre Zahlungsdaten eher ungern preisgeben. Die Angst vor Betrug ist groß, daher integrieren immer mehr Online-Unternehmen neue Zahlungsweisen in ihre Shopsysteme – teilweise bargeldbasierte Lösungen wie paysafe. Doch auch die Banken und Kreditkarten-Betreiber sind in diesem Bereich nicht untätig und bieten Versicherungen oder „Rettungsschirme“ gegen Online-Betrug an – natürlich gegen Gebühr. Durch die europäische Zahlungsrichtlinie PSD2 und die nationale Umsetzung im Zahlungsdienstegesetz ist die missbräuchliche Nutzung fremder Kartendaten allerdings stark eingeschränkt worden. Crypto-Währungen wie BitCoin und Co haben sich im regulären Online-Handel noch nicht durchgesetzt.

Generell – nicht nur online – wird öfter als vor der Krise zur Karte gegriffen und bargeldlos bezahlt. Dieser Trend wird in den nächsten Jahren – unabhängig von der Krise – wohl anhalten. Gerade die jüngere Generation ist dem bargeldlosen Bezahlen eher zugeneigt als die Generation über 60, allerdings ist auch hier ein Wachstum zu verzeichnen.

Es wird immer weniger mit Bargeld bezahlt.
Foto: (c) Canva
Es wird immer weniger mit Bargeld bezahlt.

Was bringt uns das verbleibende Jahr 2021?

Es ist zu erwarten, dass der Absatz durch Online-Handel weiterhin hoch bleibt und die Akzeptanz in der Bevölkerung weiterhin wächst. Die phasenweise Öffnung des stationären Handels wird vielen Händlerinnen und Händler gut tun und den Umsatz vom Online-Handel abziehen. Reine Online-Händlerinnen und -Händer, welche sich in Nischenmärkten etablieren konnten, sollten allerdings weiterhin guten Umsatz machen.

eCommerce im Masterstudium „IT-Recht & Management“

eCommerce ist ein wichtiger Bereich des Masterstudiums „IT-Recht & Management“. So gibt es beispielsweise im 1. Semester die Lehrveranstaltung „E-Business Geschäftsmodelle“, wo die Veränderungen der letzten Jahre für Firmen, als auch Bereiche wie Customer Relationship Management (CRM), Supply Chain Management (SCM) und viele mehr behandelt werden. Auch werden im Studium Gesetze und Richtlinen, wie die oben genannte europäische Zahlungsrichtline PSD2 in einzelnen Lehrveranstaltungen genauer behandelt. Dies und viele weitere Bereiche sind Teil des technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Masterstudiums und um mehr Informationen zu den Inhalten im Studium zu bekommen, sehen Sie sich unseren Studienplan an.

Tipp:

Sie sind an weiteren Blogartikeln im Bereich eCommerce interessiert? Dann lesen Sie sich doch den Beitrag „E-Commerce zur Weihnachtszeit“ von Michael Ulm durch.

Hinweis:

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